Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte nach Auffassung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an der Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Rio teilnehmen. „Ich würde mir wünschen, dass die Kanzlerin doch noch nach Rio reist“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe). „Gerade die Bundesrepublik mit ihren Grundentscheidungen zur Energie kann Hinweise geben, wie Gesellschaften sich verändern können“, warb er.
Dies könne niemand besser repräsentieren als die Kanzlerin selbst. In einer gemeinsamen Erklärung hatten zuvor EKD und Deutsche Bischofskonferenz eine Vorreiterrolle Deutschlands und Europas gefordert. Die Industriestaaten müssten ihre Wirtschaftssysteme nachhaltiger organisieren. „Wir brauchen dort so etwas wie ein Überzeugtsein von Grundsatzfragen“, so Schneider. Dies könne auch Merkel mit ihrer Anwesenheit zeigen. Merkel selbst verteidigte am Dienstag ihre Absage. Sie habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagte sie in Berlin. Der bevorstehende EU-Gipfel lasse ihr aber keine Zeit dazu.