Einbruch: So schützen Sie Ihre vier Wände

Mechanische Sicherheitstechnik für Fenster und Türen ein Muss!

Alle vier Minuten wird irgendwo in Deutschland eingebrochen, und leider sind viele Wohnungen dagegen nur schlecht gerüstet. Dabei wäre es relativ einfach: Laut Polizei ließen sich allein mit mechanischer Sicherheitstechnik bis zu 90 Prozent der Einbrüche verhindern.

Einbrecher steigen durch Fenster oder Türen ein, bevorzugt über Terrassentüren. Je länger die Bauteile dem Einbruchversuch standhalten, desto größer ist die Chance, dass er aufgegeben wird. Fenster und Türen ohne einbruchhemmende Elemente sind mit einem Schraubendreher in nur wenigen Sekunden aufgehebelt. Fenster der Widerstandsklasse RC2 verlängern den Öffnungsversuch auf mindestens drei Minuten. Sie sind mit Pilzkopfbeschlägen, einbruchhemmendem Glas und oft auch abschließbaren Fenstergriffen ausgestattet. RC2 gilt seitens der Polizei als Grundsatzempfehlung.

Rahmenmaterial Holz hält länger stand
Sollen die Fenster auch größeren Werkzeugen standhalten, etwa dem sogenannten Kuhfuß, wie ihn jeder Handwerker in seinem Werkzeugkasten hat, müssen schwerere Geschütze aufgefahren werden. „Für Wohnungen und Einfamilienhäuser ist zumindest in leicht zugänglichen Bereichen im Erdgeschoss die Widerstandsklasse RC3 zu empfehlen“, rät der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige und Sicherheitsexperte Alexander Dupp. Selbst ein versierter Einbrecher braucht mindestens fünf Minuten, um solch ein Fenster aufzuhebeln. Das Rahmenmaterial übrigens kann die Sicherheit zusätzlich erhöhen. „Die Erfahrungen in unserem Prüfzentrum zeigen: Ein qualitativ hochwertig gearbeitetes Holzfenster weist beim Versuch des Aufhebelns eine höhere Stabilität auf als ein baugleiches mit anderem Rahmenmaterial“, berichtet Alexander Dupp.

Prüfzertifikat verlangen
Einbruchhemmende Fenster werden stets als Gesamtkonstruktion geprüft: Beurteilt wird dabei das Zusammenwirken von Beschlägen, Glas und Rahmen. Um sicher zu gehen, dass die Fenster den erwarteten Schutz auch tatsächlich liefern, sollte man sich für die gekauften Fenster das Prüfzertifikat nach DIN EN 1627-1630 zeigen lassen und auf einer Montagebescheinigung bestehen. Es versteht sich von selbst, dass man damit einen qualifizierten Fachbetrieb beauftragt. Denn nur der fachmännische Einbau der einbruchhemmenden Bauteile mit fester Verankerung im Mauerwerk bietet tatsächlich Schutz vor unerwünschtem Besuch.

Nachrüsten oder tauschen?
Wer seine Fenster nicht komplett tauschen möchte, kann Einbruchhemmung auch nachrüsten. Bei neueren Fenstern ist das meist möglich. „Es lohnt sich aber, zuvor eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen“, weiß Heinz Blumenstein vom Bundesverband ProHolzfenster. „Häufig ist ein Fenstertausch die bessere Lösung, vor allem, wenn durch bessere Wärmedämmung auch die Energieeffizienz steigt.“ Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten.

Weitere Informationen und ein Fachbetriebsverzeichnis gibt es unter www.proholzfenster.de Unter www.holzfensterberatung.de können Verbraucher Kontakt zu Experten des Bundesverbandes ProHolzfenster aufnehmen.

Der Bundesverband ProHolzfenster e.V. (BPH) gründete sich 1994 (damals unter der Bezeichnung Initiative ProHolzfenster e.V.). Mitglieder sind Fensterhersteller, Zulieferfirmen, Architekten und Planer, die vom hochwertigen Produkt Holzfenster und Holz-Alu-Fenster überzeugt sind. Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, über die Vorteile des nachhaltigen Werkstoffs Holz im Fenster- und Türenbau zu informieren.

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Bildquelle: Kowa_ProHolzfenster