Tianjin, (auch Tientsin nennen), ist eine wichtige Hafenstadt in der Volksrepublik China. Das gesamte Verwaltungsgebiet der Stadt hat eine Gesamtfläche von 11.943 Quadratkilometern. Tianjin ist eine der vier Regierungsunmittelbaren Städte in China, das heißt direkt der Zentralregierung in Peking unterstellt und hat damit denselben Status wie eine Provinz.
Das gesamte Verwaltungsgebiet Tianjins hat etwa 12,3 Millionen Einwohner. Davon sind 9,5 Millionen registrierte Bewohner mit ständigem Wohnsitz und 1,0 Millionen temporäre Einwohner mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung.
Tianjin ist Industriezentrum, Verkehrsknoten und kultureller Mittelpunkt der Region mit Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern. Das Verwaltungsgebiet Tianjins stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, sondern wäre – mit seiner dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur – eher mit einer kleinen Provinz vergleichbar. Historisch war Tianjin die Hauptstadt der ehemaligen Provinz Zhili.
Tianjin liegt im Norden Chinas, südöstlich von Peking fünf Meter über dem Meeresspiegel, am Zusammenfluss des Hai He mit dem Kaiserkanal. Sie grenzt an die Regierungsunmittelbare Stadt Peking und die Provinz Hebei. Vom Stadtzentrum Tianjins bis Peking sind es 120 Kilometer. Die Bohai-Bucht befindet sich 50 Kilometer östlich von Tianjin. Durch die Stadt fließt der Hai He-Fluss zur Bohai-Bucht. Das gesamte Verwaltungsgebiet der Regierungsunmittelbaren Stadt Tianjin hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 186 Kilometer und eine Ost-West-Ausdehnung von 101 Kilometer.
Obwohl Tianjin nur etwa 50 Kilometer von der Küste entfernt liegt, hat es aufgrund der Lage im Westwindgürtel ein gemäßigtes, kontinentales Klima, das heißt warme, feuchte Sommer und kalte, trockene Winter. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 560,2 Millimeter im Durchschnitt, davon fallen etwa 61 Prozent in den Monaten Juli und August. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 13,0 Grad Celsius. Wärmster Monat ist der Juli mit maximal 30,7 Grad Celsius und minimal 22,7 Grad Celsius mittlere Tagestemperatur. Der kälteste Monat ist in der Gegend um Tianjin der Januar mit maximal 1,6 Grad Celsius und minimal −7,7 Grad Celsius Tagesmitteltemperatur. Im Winter herrschen Temperaturen bis zu −20 Grad Celsius und ein eisiger, aus den Ebenen der Inneren Mongolei wehender Wind. Der Sommer (Juni bis August) ist schwül und heiß mit Temperaturen bis zu 35 Grad Celsius, der kurze Frühling (April und Mai) trocken, aber windig. Im Herbst (September und Oktober) herrscht trockenes und mildes Wetter.
Tianjin ist auch eine Kulturstadt. Verschiedene Theater und Museen stehen in der Innenstadt. Tianjin beherbergt zahlreiche Theater-, Opern- und Konzerthäuser. Das People’s Art Theater wurde 1951 eröffnet und zeigt zeitgenössische und klassische Stücke. Das Opera and Dance Drama Theater eröffnete 1959 und hat in seinem Repertoire klassische Opern- und Tanzaufführungen. Das Tianjin Peking Opera Theater wurde 1995 eröffnet und zeigt vor allem klassische Peking-Opern.
Auch im Guangdong-Gildenhaus, ein Theater mit Platz für 700 bis 800 Menschen, werden Peking-Opern aufgeführt. Das Haus entstand zu Beginn der Qing-Dynastie (1644–1911) überwiegend aus Holz. Jeder der drei Hauptträger des Theaters wurde aus einem Baum von mindestens 40 bis 50 Metern Länge gefertigt. Die Bühne ist an drei Seiten offen, womit auch die an den Seitenrängen sitzenden Zuschauer eine hervorragende Sicht besitzen. Weitere Theater in Tianjin sind das Grand Opera Theater, das Song and Dance Theater und das Staatliche Puppentheater.
Das Kunstmuseum, ein prunkvolles altes Gebäude, beherbergt eine Sammlung von Gemälden, Drachen, chinesischen Neujahrsdrucken und Lehmfiguren (niren), deren Herstellung sich im 19. Jahrhundert zu einer beliebten Handwerkskunst entwickelte. Zu ihren bedeutendsten Vertretern gehörte der Karikaturist Zhang, der Opernstars und andere Berühmtheiten nachbildete, von denen einige im Museum zu sehen sind.
Das neue Museum für Wissenschaft und Technik besitzt eine Vielzahl von Exponaten, die wissenschaftliche Erkenntnisse anschaulich darstellen. Daneben gibt es Ausstellungen zu den Themen Akupunktur und Physiologie sowie Modelle der chinesischen „Langer-Marsch-Raketen“. In dem Teil des Museums, der sich der Schwerkraft widmet, können sich Besucher mit Kugellagern beschäftigen und die Optikabteilung zeigt verzerrte Bilder von Mao und Marx, die zu Demonstrationszwecken ausgestellt sind. Weiter oben im Haus befindet sich ein 360-Grad-Projektionsraum, in dem man sich einen Film über Astronomie anschauen kann.
In Tianjin sind vor allem die Straßenzüge mit ihren Gebäuden aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert interessant, zumeist europäischen Stils und Seite an Seite mit den Beton- und Glasbauten des wohlhabenden China von heute. Die Altstadt war früher streng nach nationaler Zugehörigkeit aufgeteilt und jeder Teil hat sich ein Stück seines Charakters bewahrt. Nordwestlich des Hauptbahnhofes, auf der Westseite des Hai He, befand sich das alte Chinesenviertel.
In Richtung Osten, am Nordufer des Flusses, lagen die österreichischen, italienischen, russischen und belgischen Konzessionen, deren alte Gebäude zum Großteil zerstört wurden. Unverkennbar sind die Chateaux der französischen Konzession, die heute den Innenstadtbereich südlich des Flusses ausmachen, sowie die Herrenhäuser der Briten östlich davon. Noch weiter östlich, ebenfalls auf der Südseite des Flusses, stehen in einem sonst eher unauffälligen Viertel Beispiele strenger deutscher Architektur.
Tianjin als ein berühmter Ferienort in China hat viele sehenswertige Orte. Hier stelle ich Ihnen zwei vor. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist der Tempel des Großen Mitleids, dessen ältester Teil 1669 unter Kaiser Kangxi entstand. Die im Jahre 1940 ergänzte Anlage wurde nach dem Erdbeben von 1976 nach alten Plänen wieder aufgebaut. Kleine antike, buddhistische Statuetten aus Holz und Bronze sind in einem Saal im Westen des Komplexes ausgestellt.
Am Nordufer des Flusses steht die Wanghailou-Kirche. Sie wurde 1904 erbaut und ist bereits die dritte an dieser Stelle – der erste Bau wurde ein Jahr nach seiner Errichtung bei dem Massaker von 1870 zerstört, der zweite brannte im Jahre 1900 während des Boxeraufstands ab. Die schmucklose Kathedrale mit ihren dunklen Steinen und ihrer strengen Förmlichkeit ihrer Linien steht ganz im Gegensatz zur Katholischen Kirche weiter südlich.
In Tianjin sind regelmäßige Veranstaltungen begangen.Ein Vorschlag: Es ist viel besser, an diesen interessanten Veranstaltungen teilzunehmen.
Bootsrennen in Tanggu: Für die Bewohner Tianjins haben traditionelle chinesische Feste eine große Bedeutung. Zu beachten ist, dass die Daten der chinesischen Feste nach dem chinesischen Mondkalender berechnet werden und deshalb im gregorianischen Kalender wandern. Zu den wichtigsten Festen gehört das chinesische Neujahrsfest, das in den Januar oder Februar fällt. Zwei Wochen darauf gibt es das Laternenfest (auch chinesischer Valentinstag genannt).
Weiterhin sind das Tin Hau Festival Ende März, das Qingming-Fest (Totenfest) Anfang April, das Festival of the Bun Hills (Cheng Chau) und das Mondfest am 15. Tag des 8. Mondmonats von Bedeutung. Im Altertum opferten die Kaiser im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond. Das Mondfest wurde in der Tang-Dynastie (618-907), der Ming- und der Qing-Dynastie (1368–1911) eines der wichtigsten Feste Chinas.
Tianjin ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, wo sich Eisenbahnlinien und Autobahnen kreuzen. Insgesamt verfügt das Territorium über fast 9000 Kilometer Straße, davon 300 Kilometer Autobahn, 530 Kilometer Eisenbahn und 440 Kilometer schiffbare Wasserstraßen. Auf der Autobahn beträgt die Fahrzeit von Tianjin nach Peking knapp eine Stunde. Der Flughafen Tianjin liegt 15 Kilometer östlich der Stadt und wird regelmäßig von Shuttle-Bussen angefahren, die vor den Büros von Air China enden, oder nach Peking fahren. Mit dem Taxi kann man vom Flughafen ins Zentrum von Tianjin oder nach Peking fahren.
Der riesige Zentralbahnhof der Stadt ist gut organisiert und günstig gelegen, gleich nördlich des Hai He, das Stadtzentrum liegt einige Kilometer weiter südlich. Die beiden anderen Stadtbahnhöfe sind der Nordbahnhof, an dem man mit Zügen aus dem Nordosten des Landes ankommt, und der Westbahnhof an der Schnellfahrstrecke Peking–Tianjin sowie zu südlichen Reisezielen. Züge mit Endstation Tianjin halten oft schon an einem der anderen Bahnhöfe, bevor sie am Hauptbahnhof einfahren.
Der erste Streckenabschnitt der U-Bahn wurde am 10. August 1980 eröffnet. Ein Netz von 153,9 Kilometer Länge bis 2010 ist in Bau und Planung. Ein großer Teil des Nahverkehrs wird von dieselbetriebenen Omnibussen bewältigt. Das Busnetz der Stadt ist unübersichtlich und völlig überlastet. Straßenbahnen fuhren zwischen dem 16. Februar 1906 und 1972. O-Busse verkehrten zwischen dem 1. Juli 1951 und April 1997. Am 6. Dezember 2006 nahm in Tianjin der Translohr, ein Spur-Obus (Straßenbahn auf Gummirädern) der Firma Lohr Industrie den Betrieb auf. Die Strecke führt in Nord-Süd-Richtung. Sie hat eine Länge von 7,86 Kilometern mit 14 Haltestellen.
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