Ein Buch bewegt. Der von Karin Pfolz geschriebene Thriller „Manchmal erdrückt es mich, das Leben“, der auf einer True-Story aufgebaut ist, erschüttert die LeserInnen. Die Protagonistin zieht die Menschen in ihren Bann. Man möchte weiterlesen … immer weiter. Hoffen und wünschen, dass die Geschichte ein gutes Ende hat. Gerade jetzt zum Start der alljährlich stattfindenden 16-Tage gegen Gewalt, ist dieses Buch eine Pflichtlektüre. Für das Verstehen, für das Erkennen und Aufbau der eigenen Zivilcourage.
Leseprobe:
„Manchmal erdrückt es mich, das Leben“, denke ich, als mich ein weiterer Schlag ins Gesicht trifft. Der plötzliche Schmerz macht meine Beine unsicher, ich gerate ins Wanken. Ich spüre das nicht in der Wirklichkeit.
Meine Nerven geben nach, blockieren die Koordination meines Gleichgewichtes. Ich kann mich nicht mehr auf der obersten Stufe der Treppe halten, stürze – wie bei einem Kopfsprung ins kalte Wasser – die Stiege hinab.
Mir ist es, als wäre das nicht mein Körper, der diese Stufen hinunter fällt. Ich merke die mehrmaligen Richtungswechsel, die durch das Aufprallen an den Seitenwänden entstehen. Doch ich fühle von dem Schmerz noch immer nichts.
Hitze steigt in mir auf, und dieses wahnsinnige Kribbeln in der Magengegend. Das Aufsteigen der nicht unter Kontrolle zu kriegenden Angstgefühle.
„Schläge, immer wieder“, denke ich. Doch werde ich in diesem Augenblick nicht von einem anderen Menschen geschlagen, sondern die Stufen, die Kanten und die Winkel der Treppe bohren sich in meinen Körper.
Es knackst irgendwo in mir, in der Nähe der Rippen. Ein weiterer tauber Schmerz durchzuckt meinen Körper.
Dann die Stille der Bewegung. Keine polternden Geräusche, keine Aufpralle mehr.
„Nur nicht weiter, nicht bewegen“, denke ich und bleibe, wie ich bin, liegen. Die Zeit vergeht. Es kommt mir vor, als ob ich bereits Stunden bewegungslos verharre.
Alles in mir fühlt sich an, als würde es in Zeitlupe passieren. Jeder Herzschlag, jede Muskelreaktion, scheint Ewigkeiten zu dauern.
Ich möchte mich so gerne nie wieder bewegen, nie mehr einen schnelleren Herzschlag spüren. Einfach es so lassen, wie es ist. Einfach, nie wieder bewegen.
Ich weiß, dass bei den nachfolgenden Bewegungen die Schmerzen zu spüren sein werden. Wenn diese Hitze und Verlangsamung meines Körpers nachlässt, dem Schmerz alle Türen geöffnet sind.
Doch dann ändert sich etwas. Langsam kommen bei mir die Geräusche, die ich zuerst nicht zuordnen kann, an. Erst leise, dann, immer lauter und lauter, bis ich begreife. Es iat das Schreien. Das hysterische Schreien von dem Menschen, dem ich bis vor kurzem vertraute. Das für mich unbegreifliche, unfassbare Schreien.
Für meine Seele sind diese Schreie Schmerzen. Das Ertragen, der auf mich niederprasselnden unbegreiflichen Vorwürfe, ist viel schlimmer als die Schläge für meinen Körper. Denn ich kann nicht verstehen, was der Auslöser dieser Taten ist.
Noch immer versuche ich bewegungslos zu bleiben. Kaum zu atmen – nur ganz zaghaft – versuche ich Luft in meinen Körper zu bringen. Beginne vorsichtig damit meine Gedanken zu sortieren.
„Was war heute? Was ist so Ungewöhnliches passiert, dass Reaktion dieses Menschen so heftig war?“ …
© Karin Pfolz
Buchbeschreibung:
Die Tür der Kindheit schließt sich und das Tor zur Erwachsenenwelt öffnet sich. Strahlend und perfekt scheint der Beginn des Lebens als Ehefrau zu sein, doch in Wahrheit hat die junge Frau den Weg zur Hölle beschritten.
Ein Thriller, der im wahren Leben spielt.
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https://www.karinaverlag.at/products/manchmal-erdruckt-es-mich-das-leben-von-karin-pfolz/
Über die Autorin:
Die Autorin, Verlegerin und Malerin lebt und arbeitet in Wien. Für ihre Kindergeschichten wurde sie 2011 und 2012 mit dem Sparefroh Preis Österreich ausgezeichnet. Mit ihren Büchern unterstützt sie die Autonomen österreichischen Frauenhäuser, hält Gewalt Präventions Workshops an Schulen und spricht offen in den Medien über das Tabu Thema familiärer Gewalt.
Seit 2014 ist sie Vorstandsvorsitzende des Vereins „Respekt für Dich – AutorInnen gegen Gewalt“ und Geschäftsführerin von Karina Verlag. Sie hat 2014 die Aktion „Jedes Wort ein Atemzug“ und 2015 „Nicht umsonst ins Leben“ gerufen (z. B. Trilogie der Flügel) und leitet diese Projekte, die karitative Initiativen unterstützen.
In ihren Thrillern arbeitet die Schriftstellerin gerne mit den Tiefen der menschlichen Seele und zieht ihre LeserInnen in die Geschichte, indem die Protaganist/innen meist ihren Bereich selbst in der Gegenwart erzählen.
Im Bereich der Kinderliteratur ist, Kathy, das freche Schlossgespenst bereits ein kleiner Star und entzückt LeserInnen aller Altersgruppen mit ihrem menschlichen Denken und der witzigen frechen Art. Derzeit entsteht der dritte Band der Serie.
Pfolz illustriert selbst, wobei ihre Tierbilder besonders wirken, denn der Künstlerin ist wichtig, dass der Blick der Figuren in die Herzen der Menschen geht. Hier arbeitet sie an einer deutsch/englischen Buchserie, manche gemeinsam mit befreundeten AutorInnen, die Kindern auf visuelle Weise die Fremdsprache lehren.
https://karinpfolz.webnode.com/
Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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