IGFM München
(NL/1322814948) Ein ehemaliger Mönch des Klosters Karma im Bezirk Chamdo, Präfektur Chamdo, TAR, starb am 6. Dezember im Krankenhaus an den Verletzungen, die er davongetragen hatte, als er sich aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Tibet selbst zu verbrennen versuchte.
Der 46jährige Tenzin Phuntsok hatte sich am 1. Dezember in der Gemeinde Karma in Chamdo in Brand gesetzt. Chinesische Polizisten löschten das Feuer und lieferten ihn mit schweren Brandwunden in ein Krankenhaus ein.
Aus einer Quelle aus Tibet verlautet: „Tenzin Phuntsog, der sich am 1. Dezember in der Gemeinde Karma anzündete, starb am 8. Dezember im Krankenhaus von Chamdo“.
Die Quelle berichtete weiter, daß um die 70 Mönche festgenommen worden seien, seit das Kloster Karma nach einem Sprengstoffanschlag am 26. November bei einem Regierungsgebäude in der Nähe von der bewaffneten Polizei besetzt worden war. Personen waren bei der Explosion nicht zu Schaden gekommen, aber auf den Wänden des Gebäudes erschienen rot geschriebene Parolen mit denen die Unabhängigkeit für Tibet gefordert wurde, und Flugblätter wurden ringsherum verstreut.
„Siebzig Mönche des Klosters Karma sind festgenommen worden, ihr Verbleib und ihr Zustand sind unbekannt. Über vierzig Mönche flohen in die Berge“, fuhr die Quelle fort.
Phuntsogs Sohn Choying Nyima und andere junge Novizen des Klosters erhielten nach dessen Übernahme durch die Polizei den Befehl, nach Hause zurückzukehren. „Als sie jedoch zu Hause ankamen, drangsalierte und bedrohte die Polizei sie ständig, um noch mehr Informationen über das Kloster und über die Mönche, die sich abgesetzt hatten, aus ihnen herauszupressen.“
Phuntsog habe sich am 1. Dezember angezündet, nachdem die bewaffnete Polizei die Familien der 40 in die Berge geflohenen Mönche aufgesucht und ihnen damit gedroht hatte, daß sie eingesperrt würden, falls sie die Mönche nicht innerhalb von vier Tagen zurückholten.
„Um diese Zeit ging Tenzin Phuntsog zum Verwaltungskomplex des Bezirks und verbrannte sich aus Protest. Viele Tibeter wurden Zeuge der Selbstverbrennung und sahen, wie er von einem riesigen Feuerball verschlungen wurde.“, sagte die Quelle.
„Am Nachmittag desselben Tages drang die chinesische Polizei in Tenzin Phuntsogs Haus ein und stellte ein Bild des Dalai Lama, ein religiöses Buch und eine CD sicher“.
Phuntsogs Frau Dolma wird seit der Selbstverbrennung ihres Mannes vor einer Woche vermißt. „Als seine Frau Dolma hörte, was geschehen war, stürzte sie zum Tatort, aber die Polizei nahm sie fest. Niemand weiß, wo sie jetzt festgehalten wird“. Das Ehepaar hat zwei Söhne und eine Tochter.
Ehe er sich verbrannte, hatte Phuntsog eine Reihe von Flugblättern in der Stadt verteilt, auf denen er seine Solidarität mit den Mönchen der Gegend ausdrückte und das chinesische Regime kritisierte. „Wenn Mönche und Nonnen in der Haft so entsetzlich leiden, geschlagen und quälenden Verhören unterzogen werden, ziehe ich es vor zu sterben. So möchte ich nicht weiterleben“, stand auf einem Flugblatt.
„Wie können wir diesem totalitären Regime vertrauen, das uns verbietet, unseren buddhistischen Glauben zu praktizieren. Bloßes Nachdenken darüber, liebe Mitbrüder, nützt gar nichts – wir sollten dagegen aufstehen“.
Daß Tenzin Phuntsok gestorben ist, kam genau nach sechs Tagen heraus, nachdem China Daily berichtet hatte, der ehemalige Mönch sei in stabilem Zustand. Seine Leiche wurde der Familie noch nicht übergeben, um die letzten Riten zu vollziehen, informierte Monlam Tharchin, ein Mitglied des Tibetischen Exilparlaments, der in Kontakt zu der Gegend steht.
„Selbst in seinen letzten Augenblicken wurde den Angehörigen versagt, ihn ihm Krankenhaus zu besuchen“, fuhr Monlam Tharchin fort. „Die chinesischen Behörden verbreiteten falsche Geschichten in den Medien, Tenzin Phuntsok habe aus Eigeninteresse Selbstmord begangen, aber Tatsache ist, daß er sich verbrannte, um Freiheit für Tibet zu fordern. Jene, die Zeugen der Selbstverbrennung wurden, hörten ihn deutlich Freiheitsparolen rufen, während die Flammen seinen Körper verzehrten“.
Quelle: Radio Free Asia, www.rfa.org
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