Dunkle Herbsttage mit Licht füllen

So beugen Sie der Herbstdepression vor

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Gemütliches Schlafzimmer durch die richtige Beleuchtung (Bildquelle: Marset, www.marset.com)

Der Sommer ist vorbei und die Tage werden wieder kürzer, regnerischer und vor allem dunkler. Um zu verhindern, dass der Herbst auf die Stimmung drückt, hilft es auf gutes Licht in der Wohnung zu setzen. Denn das Herbsttief wird vor allem durch den jahreszeitbedingten Lichtmangel ausgelöst. Aber für gutes Licht zu Hause bedarf es mehr als einer schönen Leuchte. Im Mittelpunkt jeder Lichtplanung muss der Mensch und sein Wohlbefinden stehen.
Licht beeinflusst tagtäglich unser Leben und unser Wohlbefinden. Im Wohnraum kommt es auf das richtige Zusammenwirken von Licht, Farbe und Design an, damit wir uns rundum wohlfühlen können.
In der Presse taucht seit geraumer Zeit immer wieder der Begriff „circadianer Rhythmus“ auf. Grob umrissen, handelt es sich hierbei um einen naturgegebenen inneren Rhythmus bei uns und anderen Lebewesen mit einer Periodenlänge von etwa 24 Stunden. Dieser steuert über das Hormon Melatonin beim Menschen den Wach- und Schlafzustand. Steigt der Melatoninspiegel, werden wir müde und schlafen ein. Fällt er, werden wir wach und agil. Man hat herausgefunden, dass das Auge als Taktgeber für die Melatoninproduktion eine wichtige Rolle spielt. Hier gibt es Sinneszellen, die auf kurzwelliges, also blaues Licht reagieren und die Melatoninproduktion reduzieren.

Winterdepression durch Melatoninschwankungen

Ein kleines Beispiel: Sie haben sich sicher schon einmal einen Vortrag mit Dia- oder Videoprojektor angesehen und sind dabei fast eingeschlafen. Ich kann versichern, dass dies nicht ausschließlich am Redner oder Inhalt des Vortrages lag, sondern daran, dass in Vortragsräumen das Tageslicht durch Verdunklungen an den Fenstern verschattet und das Kunstlicht zugunsten eines besseren Beamerbildes gedimmt wird. Da wir aber in vielen repräsentativen Vortragsräumen oft wahre Halogenorgien in Form von unzähligen Lichtpunkten oder Downlights an der Decke haben, deren Licht beim Dimmen einen sehr warmen Farbton annimmt, führt dieses „romantische“ Lichtmilieu dazu, dass unser Gehirn den Feierabend einläutet und mangels kurzwelligen blauweißen Lichts und aufgrund einsetzender Dunkelheit den Melatoninspiegel erhöht. Wir werden müde und schlafen sehr zum Verdruss des Vortragenden ein.
Diesem Phänomen ist unter anderem auch die Winterdepression geschuldet. Zur SAD („Seasonal Affective Disorder“), was auf Deutsch so viel heißt wie „saisonal abhängige Depression“, kann es kommen, wenn im Winter die Sonne nur sehr wenig oder gar nicht scheint. Dann bleibt auch bei Tag der Melatoninspiegel erhöht. Menschen, die dafür empfänglich sind, reagieren mit Müdigkeit, Schlafstörungen und Depressionen darauf. Dem entgegenwirken kann man, indem man an Sonnentagen gezielt einen Spaziergang im Freien unternimmt oder sich einer Lichttherapie unterzieht. Hierbei setzt man sich am besten direkt nach dem Aufwachen am Morgen einer hellen Tageslichtlampe aus. Im Fachhandel gibt es so genannte Lichttherapieleuchten. Diese simulieren das fehlende Tageslicht und bringen so unseren circardianen Rhythmus wieder in Takt. Dieses Wissen haben sich auch Fluggesellschaften zu Nutze gemacht und bieten für Langstreckenflüge über mehrere Zeitzonen hinweg in den Kabinen oder direkt am Sitz entsprechende Beleuchtung an, um den Jetlag abzumildern. Ein Jetlag ist im Grunde auch eine circardiane Dysrhythmie, also eine Störung des Schlaf-/ Wachrhythmus, die man durch das richtige Licht zur richtigen Zeit abschwächen kann.

Die Adaptionsfähigkeit des Auges

Erinnern Sie sich an unseren Versuch, ein durch direktes Licht hell erleuchtetes Buch im sonst dunklen Raum zu lesen? Unser Auge versucht, sich bei jedem Blick vom Buch in den Raum und zurück an die neuen Lichtverhältnisse anzupassen. Für unsere Augen ist das ein echter Kraftakt. Denn wenn wir in helles Licht blicken, dann verengen sich die Pupillen, damit weniger Licht auf die Netzhaut fällt und diese nicht überlastet. Dies funktioniert auch genau umgekehrt: Wenn sich das Auge einer dunkleren Umgebung anpassen muss, dann öffnet sich die Pupille und lässt mehr Licht ins Auge, um besser sehen zu können. Die Anpassung des Auges an die neue Umgebung nennt man Adaption, und sie funktioniert erstaunlich schnell, wenn wir vom Dunkeln ins Helle blicken. Umgekehrt braucht unser Auge wesentlich länger, um sich an eine dunklere Umgebung anzupassen. Wenn z. B. im Sommer auf dem Balkon oder der Terrasse die kühlen Getränke ausgehen und man für Nachschub aus dem Keller sorgen möchte, kann man dieses Phänomen sehr gut an sich selbst beobachten. Jeder, der schon einmal an einem wolkenfreien Sommertag in die Sonne geschaut hat oder beim Augenarzt mit der Spaltlampe untersucht wurde, weiß, wie unangenehm extrem helles Licht sein kann.
Wenn das Auge nun ständig zwischen den hellen Buchseiten und der dunklen Umgebung hin und her blickt, dann passiert ihm das gleiche wie uns nach einem Marathon: Es ermüdet. Das passiert auch, wenn wir einen Bildschirmarbeitsplatz gegenüber einem Fenster aufstellen. Man kann zwar ab und an einen vermeintlich entspannten Blick ins Freie werfen, aber wenn wir bedenken, dass wir an einem wolkenfreien Sommertag draußen eine Beleuchtungsstärke von über 100.000 lx, an unserem normgerechten Arbeitsplatz aber nur eine Beleuchtungsstärke von ca. 500-700 lx vorfinden, dann kann man sich leicht vorstellen, was das Auge hier leisten muss. Das zeigt aber auch, welche Leistung unser Sehapparat eigentlich vollbringt. Wir fühlen uns im sonnigen Freien genauso wohl wie im Haus bei Kerzenschimmer, nur eben die Anpassung (Adaption) bedeutet für das Auge Anstrengung und fällt gerade auch mit zunehmendem Alter schwerer.
Aus diesem Grund sollten wir da, wo gearbeitet wird, dafür sorgen, dass innerhalb unseres Sehfeldes – also dort, wo wir zur Verrichtung unserer Arbeit hinschauen müssen – eine ausgewogene Lichtverteilung herrscht. Eine Faustregel wäre hier, dass das Arbeitsfeld nicht mehr als dreimal heller erscheint als die nähere Umgebung.

Emotionale Bedürfnisse durch Licht unterstützen

„Die neue Lust auf Licht“ präsentiert auf anschauliche Weise, wie Licht auf uns wirkt und wie wir Licht in der Wohnung richtig einsetzen können. Dabei kommt es bei der richtigen Beleuchtung nicht nur darauf an Orientierung zu schaffen, sondern auch die Erfüllung unserer Bedürfnisse nach Behaglichkeit, Schutz, Intimität und Wohlbefinden zu unterstützen. Die emotionale Seite der Beleuchtung darf also gerade zu Hause nicht zu kurz kommen.
Fachlich fundierte und unterhaltsam geschriebene Texte begleiten großformatigen Fotostrecken und erklären auch dem Laien einfach und unkompliziert, wie er seine eigene Wohnung mit Licht gestaltet. Die Lichtdesigner Tobias und Oliver Link präsentieren Planbeispiele für jeden Wohnbereich, sowohl innen als auch außen, wie Wohnen, Schlafen, Küche und Garten.
Ein außergewöhnlicher Bildband-Ratgeber, für jeden, der sich mithilfe von Licht und Design ein neues Wohngefühl schaffen und den Herbst mit Licht füllen möchte!

TOBIAS & OLIVER LINK: DIE NEUE LUST AUF LICHT
256 SEITEN, ISBN 978-3-95512-105-1, 49,90 EUR
ERHÄLTLICH IM BUCHHANDEL UND AUF WWW.PPVMEDIEN.DE
Weitere Informationen und Bilder mit Wohnideend aus dem Buch finden Sie unter https://www.ppvmedien.de/mediafiles/Presse/Pressematerial_Licht.zip

PPVMEDIEN gibt zahlreiche Fach- und Special-Interest-Zeitschriften, Online-Seiten und Buchprojekte in den Bereichen Musikinstrumente, Veranstaltungs- und Tontechnik, sowie Architekturbeleuchtung und Luftfahrt heraus. Darunter finden sich namhafte Magazine wie guitar, Soundcheck, Keys, Drumheads, PMA, Das Musikinstrument, Licht & Wohnen und Fliegerrevue. Für herausragende unternehmerische Leistungen erhielt das Unternehmen 2012 vom bayerischen Ministerpräsidenten für die Produktfamilie guitar den Bayerischen Printmedien Preis.

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