In der nordafghanischen Stadt Kunduz sind bei einem Angriff mehrerer tausend Demonstranten auf einen Gebäudekomplex der Vereinten Nationen am Samstag drei Menschen ums Leben gekommen, 47 wurden verletzt. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, hatten die Demonstranten versucht das Gebäude zu stürmen. Nach Angaben von Korrespondenten hätten die Beamten in die Menge geschossen, um die Demonstranten davon abzuhalten.
Damit dauern die Proteste den fünften Tag in Folge an. Auslöser war die versehentliche Verbrennung von Koran-Büchern durch US-Soldaten. Erst am Freitag hatte die Bundeswehr ihrem Stützpunkt Talokan frühzeitig verlassen, nachdem Demonstranten das Lager mit Steinen bewarfen und es zu gewalttätige Ausschreitungen kam.