IGFM München
(NL/1075557717) Die chinesischen Behörden in Tibet erzwingen nun die Rückkehr von Mönchen und Nonnen in ein Kloster, das kürzlich aus Furcht vor Repression aufgegeben wurde (1). Den Klostervorstehern wurde mit Erschießung gedroht, falls sie dem Befehl keine Folge leisteten.
Mindestens zehn Mönche und Nonnen sind nach dem Sprengstoffanschlag vom 26. Oktober auf ein Regierungsgebäude in der Präfektur Chamdo verschwunden. Dieser ereignete sich in den frühen Morgenstunden, so daß niemand zu Schaden kam.
Doch er brachte ein riesiges Aufgebot an chinesischen Sicherheitskräfte in die Gegend, so daß die Mönche und Nonnen des Klosters Karmagon, das die Behörden als Urheber des Anschlags verdächtigten, sich davonmachten, um den ihnen bevorstehenden Schikanen zu entgehen.
„Am 30. Oktober bestellten die Behörden die Einwohner der Gegend von Karma zu einem Meeting ein und ordneten an, daß alle Mönche und Nonnen, die weggegangen waren, innerhalb von drei Tagen zurückzukehren haben oder festgenommen werden“, sagte ein Ortsansässiger Radio Free Asia.
„Sie drohten, daß die Vorsteher des Klosters aufgetrieben und erschossen würden, falls sie innerhalb von zwei Tagen nicht zurückkehrten“.
Die bewaffnete Polizei suchte daraufhin die Einsiedeleien in der Umgegend auf und registrierte die Namen aller Mönche, die sich dort aufhielten. Auch in den Klöstern benachbarter Bezirke wie Nangchen wurden die Behausungen der Mönche durchsucht.
Am 5. November wurden die ranghöheren Mönche Khenpo Lodroe Rabsel und Khenpo Namse Sonam aus Nangchen, die sich in die abgelegenen Einsiedeleien zurückgezogen hatten, verhaftet. Ebenso wurde ein Laie im nahegelegenen Kloster Gar festgenommen.
„Sie nahmen Karma Norbu und drei weitere Mönche des Klosters Karmagon fest und brachten sie weg“, fuhr die Quelle fort. „Dasselbe Schicksal ereilte einen Mönch des Klosters Karma, der in dem Kloster Dzigar in der Nähe gestellt wurde“.
Von zehn oder mehr Mönchen und Nonnen, die das Kloster verlassen hatten und dann von den Sicherheitskräften aufgetrieben wurden, fehlt jetzt jede Spur. Über 40 Mönche und Nonnen sind in das Kloster zurückbeordert worden. Jetzt zwingen die Behörden sie zur Teilnahme an den täglichen Meetings.
Die monastischen Bewohner hatten das Kloster aufgegeben, nachdem die Sicherheitskräfte einen jeden fotografierten sowie eine Blutprobe abnahmen, und sie drei Muster ihrer Handschrift schreiben ließen. Vor ihrem Weggang hatten die Mönche im Tempelhof ein Plakat angebracht, worauf stand, daß sie unter immensem Druck fliehen und daß die Behörden „das Kloster nun selbst führen“ sollten. „Sogar die Klosterschlüssel wurden zurückgelassen“.
(1) 30. Oktober 2011, „Mönche fliehen aus dem uralten Karmagon Kloster in der Region Chamdo“, http://www.igfm-muenchen.de/tibet/RFA/2011/Karmagon_30.10.html
Quelle: Radio Free Asia, www.rfa.org
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