Dramatischer Anstieg von Ingenieurlücke und Fachkräftemangel

VDI und IHK Berlin warnen: Berlin und Brandenburg droht Verlust der Spitzenposition bei Wissenschaft und Forschung

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Quelle: VDI/IW

Vor dem Hintergrund der in Berlin und Brandenburg dramatisch gestiegenen Ingenieurlücke und des gleichzeitig rapide angewachsenen Fachkräftemangels haben der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und die IHK Berlin am Donnerstag (14. Juni 2012) beide Bundesländer davor gewarnt, ihre Spitzenposition bei Wissenschaft und Forschung einzubüßen. Gleichzeitig forderten sie in Berlin die Landesregierungen dazu auf, die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) im schulischen Fächerkanon zu stärken und so wieder mehr Schülerinnen und Schüler für technische Berufe zu begeistern.

Der Vorsitzende des VDI-Bezirksvereins Berlin-Brandenburg, Ulrich Berger, wies darauf hin, dass die Ingenieurlücke nun endgültig auch in Berlin und Brandenburg angekommen sei. Die Zahl der nicht zu besetzenden Stellen hätte sich in den letzten beiden Jahren von 100 auf 1.700 versiebzehnfacht. Neben einer Stärkung der MINT-Fächer müsse es allerdings auch gelingen, mehr Absolventen der heimischen Universitäten in der Region zu halten. Andernfalls würden die beiden Länder ihre Spitzenposition im Bereich der wissensbasierten Wertschöpfung nicht halten können. „Das wäre schon fast Existenz bedrohend, da Wissenschaft und Forschung den Kernbereich der Leistungskraft der Region bilden,“ erklärte Berger, der den Landesregierungen die Dialogbereitschaft und Unterstützung des VDI signalisierte.

Der Vorsitzende des VDI-Landesverbandes Berlin-Brandenburg, Karl-Heinz Schlaiss, forderte neben einem Mehr an schulischer Technikausbildung eine größere Durchlässigkeit im Bildungssystem, eine bessere Ausstattung der Universitäten und eine Verbesserung der Qualität der Lehre sowie grundsätzlich die Schaffung eines technikfreundlicheren Klimas. Zudem müssten mehr Frauen für naturwissenschaftlich-technische Berufe begeistert werden. „Wir können es uns nicht leisten, auf dieses große Potenzial zu verzichten“, so Schlaiss.

Für den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, Christian Wiesenhütter, ist die Weckung der praxisbezogenen naturwissenschaftlichen Begeisterung von Kindern entscheidend. In den Kindergärten gelingt es z. B. mit dem Projekt „Haus der kleinen Forscher“ immer besser, das Forscherinteresse von Kindern zu wecken.

In der Schule geht jedoch noch allzu häufig die Begeisterung für Naturwissenschaften verloren – mit der Folge, dass sich zu wenige Schulabgänger für technische Ausbildungs- oder Studiengänge entscheiden und den Betrieben entsprechende Fachkräfte fehlen. Für den 2. Juli kündigte er an, dass die IHK Berlin eigens einen Fachkräftemonitor für Berlin vorstellen und das Fachkräfteportal www.fachkraefte-in-berlin.de online stellen werde. „Mit der interaktiven, jedermann zugänglichen Webanwendung lässt sich die Entwicklung auf dem Fachkräftemarkt für jede relevante Berufsgruppe und jeden bedeutenden Wirtschaftszweig im Zeitablauf anschaulich visualisieren und vergleichen“, so Wiesenhütter. Damit könnten Unternehmer Veränderungen bei der Fachkräftesituation frühzeitig erkennen sowie Arbeitnehmer bzw. Absolventen ihre Berufswahl besser an den Erwartungen des Arbeitsmarktes ausrichten.

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