Disziplinlose Bildung

Heinz-Elmar Tenorths „Bochumer Rede“ über Möglichkeiten von Bildung zur Verleihung der Ehrendoktorwürde in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft erschienen

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Coverabbildung der Ausgabe 03/2011 der ZfE ? Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

Wiesbaden, 15.09.2011. Bildung ist politisch wie theoretisch ein zentrales Thema unserer Zeit. Aber selbst Experten der Bildungswissenschaften sind sich uneins, was Bildung bedeutet und welche konkreten theoretischen Themen und politischen Aufgaben sich damit verbinden. Anlässlich der ihm verliehenen Ehrendoktorwürde durch die Ruhr-Universität Bochum hat Professor Heinz-Elmar Tenorth die Möglichkeiten von Bildung neu diskutiert. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass ungeachtet philosophischer Konstruktionen nur die empirische Forschung bei der Klärung des Bildungsbegriffs zielführend sei. Seine Bochumer Rede „“Bildung“ – ein Thema im Dissens der Disziplinen“ ist jetzt in der aktuellen Ausgabe der ZfE – Zeitschrift für Erziehungswissenschaft des Wiesbadener VS Verlags erschienen.

Wie Tenorth aufzeigt, wusste schon das 19. Jahrhundert, dass der Bildungsbegriff keiner Disziplin allein zuzurechnen ist. Selbst unter Pädagogen stehe seitdem aber immer wieder der vermeintliche Verrat an der wahren Bildung durch deren Ökonomisierung der (hoch)schulischen Bildung als wesentlicher Bestandteil einer individuellen Lebensgestaltung im Mittelpunkt der Diskussion. „Diese auch in der aktuellen Debatte beliebte kritische Entgegensetzung von Bildungsphilosophie und Bildungsforschung ist unproduktiv, unnötig und falsch“, erklärt der Experte. Auf Basis einer historischen Rekonstruktion schlägt Tenorth stattdessen eine Interpretation von Bildung vor, die für den bildungspolitischen Kontext genau so klärend sein kann wie für die Theorieprobleme der beteiligten Wissenschaften. Demnach könne man nur über Bildungspotentiale sprechen, wenn die Bedingungen ihrer Entstehung und die Möglichkeiten ihrer Gestaltung so intensiv wie möglich erforscht würden: „Bildung lebt in der Wirklichkeit des Einzelnen, seine Möglichkeiten soll uns die Forschung zeigen – und das geht nur empirisch, nicht in den Konstruktionen der Philosophen.“

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Die Pressemitteilung sowie das dazugehörige Bildmaterial zum Herunterladen finden Sie hier:
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