Die Wirtschaft hat den Vorwurf des DGB, die Betriebe würden zu wenige Auszubildende übernehmen, als irreführend zurückgewiesen. „Die Chancen von ausgelernten Azubis auf eine Feststellung in ihrem Betrieb sind gut wie lange nicht“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe). Driftmann verwies auf eine aktuelle Umfrage unter knapp 15.000 Unternehmen.
59 Prozent der befragten Betriebe wollten demnach 75 bis 100 Prozent ihrer Azubis übernehmen. 2010 seien es lediglich 46 Prozent gewesen und im letzten Jahr 54 Prozent. An der Spitze stehen laut Driftmann Industrie, Banken und Versicherungen, wo die Quoten der geplanten Übernahmen bei 70 und 80 Prozent lägen. Für DIHK-Präsident Driftmann steht fest: „Kein Unternehmen, das dazu in der Lage ist, kann es sich leisten, gut qualifizierte und engagierte Azubis nicht zu übernehmen.“ Entscheidend sei aber die Leistung. „Eine Stammplatzgarantie kann es nicht geben – weder in der Fußballnationalmannschaft, noch in auszubildenden Unternehmen“, betonte der DIHK-Chef. Der DGB hatte berichtet, nur 43 Prozent der Auszubildenden im letzten Lehrjahr hätten bereits eine Übernahmezusage.