Digitaler Wandel und Nullzins: Sparda-Bank Nürnberg setzt auf neue Zielgruppen und Märkte

Wichtige Meilensteine bei der Umsetzung der „Strategie 2030“ erreicht – Größte Genossenschaftsbank Nordbayerns zählt 220.114 Mitglieder – Neues Rekordergebnis im Baufinanzierungsgeschäft – Innovatives Lifestyle-Banking TEO gestartet

Nürnberg – Die Sparda-Bank Nürnberg eG sieht sich in ihrem historischen Transformationsprozess auf einem guten Weg. Das bekräftigte der Vorstandsvorsitzende Stefan Schindler bei der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz. So habe sich die Bank mit ihrer „Zukunftsstrategie 2030“ frühzeitig auf die schwierigen Rahmenbedingungen vorbereitet, die aktuell die gesamte Bankenbranche vor große Herausforderungen stellen. Die Digitalisierung und die anhaltende Niedrig- bzw. Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflussen alle Geschäftsbereiche: Die niedrigen Zinsen beflügeln auf der einen Seite zwar das Kerngeschäftsfeld der Sparda-Bank Nürnberg, die Baufinanzierung, belasten aber auf der anderen Seite durch die geringeren Erträge den Zinsüberschuss. „Das Geschäftsmodell von Retailbanken funktioniert so wie heute bei einer dauerhaften Nullzinspolitik nicht mehr“, so Schindler. Parallel verändert die Digitalisierung das Bankgeschäft und das Kundenverhalten von Grund auf und erfordert hohe Investitionen. Stefan Schindler: „Diese Entwicklung trifft uns nicht unvorbereitet. Mit unserer „Zukunftsstrategie 2030″ haben wir bereits 2016 den Grundstein für die digitale Transformation unserer Genossenschaftsbank und die Erschließung neuer Zielgruppen und Märkte gelegt.“

Im zurückliegenden Geschäftsjahr seien in diesem Prozess weitere wichtige Meilensteine erreicht worden: Seit September 2019 kooperiert die Sparda-Bank Nürnberg mit dem Online-Zinsportal WeltSparen.de und ermöglicht ihren Mitgliedern und Kunden auch in der Nullzinsphase attraktiv verzinste Tages- und Festgeldprodukte. Gleichzeitig investierte die Bank in das klassische Filialgeschäft und eröffnete in Würzburg eine weitere „Filiale der
Zukunft“ mit modernem Kommunikationskonzept – die dritte nach Fürth und Aschaffenburg. Das 2017 gegründete Tochterunternehmen – die SpardaImmobilienWelt – konnte seine Position als Immobilienmakler für Nordbayern erfolgreich festigen und für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2019 bereits schwarze Zahlen vermelden.

Hohe Weiterempfehlungsquote bei Giro-Neukunden
Als Genossenschaftsbank ist die Sparda-Bank traditionell der direkten Förderung der Mitglieder verpflichtet. Diese konnten auch in 2019 durch die kostenlose Kontoführung für Girokonten mit Gehaltseingang rund 8,6 Millionen Euro Gebühren einsparen.
Mitgliederentwicklung: Die Gesamtzahl der Mitglieder reduzierte sich um 1,3 Prozent auf 220.114 (2018: 222.926). Bis zum 31.12.2019 eröffneten 8.130 Giro-Neukunden ein Konto bei der Sparda-Bank Nürnberg – 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Stefan Schindler erklärt: „Wir bleiben auch weiterhin die größte Genossenschaftsbank in Nordbayern. Und wir spüren eine große Unterstützung für unseren eingeschlagenen Weg: Drei Viertel der Giro-Neukunden kommen weiterhin aufgrund einer Empfehlung unserer Mitglieder zu uns. Das spricht für die Zufriedenheit unserer Kunden.“

Bilanzsumme 2019
Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Nürnberg erhöhte sich zum 31.12.2019 um 323,1 Millionen Euro auf 4,5 Milliarden Euro und lag damit um 7,7 Prozent über dem Wert des Vorjahres (2018: 4,2 Milliarden Euro). „Das starke Wachstum der Bilanzsumme ist vor allem auf den hohen Zufluss an Kundeneinlagen sowie den Anstieg bei den Kreditausreichungen zurückzuführen“, so Schindler.

Noch stärkerer Zuwachs bei den Kundeneinlagen
Die Einlagen der Sparda-Bank-Kunden sind trotz niedriger Zinsen im vergangenen Jahr erneut kräftig gestiegen. Der Bestand wuchs um 301,3 Millionen Euro und überschritt mit 4,1 Milliarden Euro erstmals die 4-Milliarden-Euro-Marke (+ 7,9 Prozent). Stefan Schindler erklärt: „Das Interesse an Investmentanlagen nimmt zu. Aber trotz schwieriger Einlagenkonditionen bleiben die Tagesgeld- und Girokonten als Anlageort beliebt.“

Baufinanzierungen: Erneutes Rekordergebnis
Das historisch niedrige Zinsniveau bescherte der Sparda-Bank Nürnberg 2019 erneut einen Rekord bei den Baufinanzierungszusagen. Hier konnte die Genossenschaftsbank einen Zuwachs von 16,3 Millionen Euro verzeichnen. Die Zusagen summierten sich bis Jahresultimo auf 657,0 Millionen Euro. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 2,5 Prozent, im Vier-Jahres-Vergleich sogar um 65 Prozent. Stefan Schindler: „Kein anderes Geschäftsfeld haben wir so konsequent und gleichzeitig so erfolgreich weiterentwickelt. Ein großer Wachstumstreiber ist hier sicher der Markt der Wohnungsbaugenossenschaften, auf dem wir seit 2018 als Beratungs- und Finanzierungspartner aktiv sind.“ Auch der Privatkreditbestand entwickelte sich erfolgreich und lag zum Jahresende bei 121,7 Millionen Euro – ein Plus von 5,1 Prozent. Der Gesamtkreditbestand stieg um 13,1 Prozent oder 336,1 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro (2018: 2,6 Milliarden Euro).

Vermittlungsgeschäft: Gutes Aktienjahr belebt das Fondsgeschäft
Der erfolgreiche Verlauf des Aktienjahres 2019 hat das Fondsgeschäft der Sparda-Bank Nürnberg befeuert – die Kunden profitierten von der guten Börsenentwicklung und nutzten ihre Anlagemöglichkeiten in Investmentfonds. Folglich stieg der Fondsbestand um 75,6 Millionen Euro auf 774,7 Millionen Euro (+ 10,8 Prozent). Stefan Schindler erklärt: „Immer mehr Kunden investieren auch durch Fonds-Ansparpläne in ihre Altersvorsorge.“ Die vermittelte Bausparsumme der Sparda-Bank Nürnberg an den Kooperationspartner Schwäbisch Hall lag zum Jahresende bei einem Volumen in Höhe von 107,5 Millionen Euro (31.12.2018: 112,7 Millionen Euro). Die an die DEVK vermittelte Versicherungssumme verzeichnete 2019 ein Plus von 19,3 Prozent – von 28,6 Millionen Euro auf 34,1 Millionen Euro.

Gewinn- und Verlustrechnung 2019
Die anhaltende Niedrig- und Nullzinspolitik der EZB beeinflusste auch im zurückliegenden Geschäftsjahr die Ertragszahlen der Sparda-Bank Nürnberg: Der Zinsüberschuss erhöhte sich in 2019 zwar um 1,5 Millionen Euro bzw. 2,7 Prozent auf 59,6 Millionen Euro – die Steigerung ist jedoch auf einmalige Sondereffekte zurückzuführen. Ein 5,7-prozentiges Plus gab es beim Provisionsüberschuss – von 6,6 Millionen Euro auf 6,9 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss betrug zum 31.12.2019 rund 5,2 Millionen Euro (Vorjahr: 6,1 Millionen Euro).

Gesellschaftliches Engagement
Ein klares Bekenntnis gab es von der Sparda-Bank Nürnberg zu ihrem gesellschaftlichen Engagement. Gemäß ihrem genossenschaftlichen Selbstverständnis förderte sie im vergangenen Jahr erneut zahlreiche Projekte und Initiativen in ganz Nordbayern. Die Schwerpunkte lagen dabei auf den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung sowie Nachhaltigkeit. Ein Engagement mit echter Breitenwirkung: Die kulturellen Veranstaltungen, die von der Sparda-Bank unterstützt werden und von klassischen Freiluftkonzerten bis hin zu Straßenkunst-Festivals reichen, ziehen jährlich insgesamt rund 1.000.000 Besucher an – darunter auch Publikumsmagneten wie das Nürnberger Klassik Open Air (100.000 Besucher bei drei Konzerten) oder das Bardentreffen (200.000 Besucher). Vorstand Stefan Schindler: „Wir möchten unseren Beitrag zu einem starken Gemeinwesen in Nordbayern leisten. Während unsere Kulturveranstaltungen Treffpunkte für die Gemeinschaft sind, übernehmen wir mit unserem karitativen Engagement Verantwortung für gesellschaftliche Belange.“

Arbeitgeber mit Perspektive
Zum Jahresende 2019 waren insgesamt 365 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Sparda-Bank Nürnberg beschäftigt, davon 38 Auszubildende und drei duale Studenten. Stefan Schindler: „Wir verstehen uns als Arbeitgeber, der sich durch seine genossenschaftliche Haltung hervorhebt und auch in bewegten Zeiten Sicherheit und Perspektive bietet. Unsere Mitarbeiter können ihre eigene berufliche Zukunft und die unserer Bank aktiv mitgestalten.“ Im September 2020 möchte die Sparda-Bank erneut 15 Auszubildende und drei duale Studenten einstellen.

Ausblick
„Im laufenden Jahr 2020 werden die Herausforderungen groß und das Umfeld anspruchsvoll bleiben“, fasst Stefan Schindler seinen Ausblick zusammen. „Die anhaltende Niedrigzinsphase und die damit einhergehende Einengung der Zinsspanne werden sich spürbar auf unser Ergebnis auswirken.“ Trotz der erwarteten Belastung werde die Sparda-Bank Nürnberg 2020 die Neuausrichtung der Genossenschaft konsequent vorantreiben und sich damit zukunftsorientiert aufstellen. Neben dem Ausbau des klassischen Baufinanzierungsgeschäfts will die Bank mit der SpardaImmobilienWelt innovative Konzepte für generationenübergreifendes Wohnen fördern. Bereits sehr konkret ist der Start der innovativen Banking-Plattform TEO, die seit dem 13. Januar in den App-Stores verfügbar ist: Das neue Lifestyle-Banking ist „multibankenfähig“, d. h. Kunden können Konten und Kreditkarten unterschiedlicher Banken in TEO integrieren. Auch Nichtfinanzdienstleistungen spielen eine wichtige Rolle. TEO kombiniert bewährte Banking-Funktionen mit Gutschein- und Marktplatzangeboten. Für TEO hat die Sparda-Bank Nürnberg mit sechs weiteren Sparda-Banken ein eigenes Start-up gegründet. Schindler: „Wir sehen ein großes Potenzial in der modernen Plattformökonomie.“

Daten und Fakten zur Sparda-Bank Nürnberg
Die 1930 gegründete Sparda-Bank Nürnberg eG ist die größte genossenschaftliche Bank in Nordbayern und mittlerweile mit 15 Filialen und 9 SB-Centern in der gesamten Region vertreten. Heute ist die Sparda-Bank Nürnberg eG eine Direktbank mit Filialen; das heißt, sie verbindet die Vorteile einer Direktbank (günstige Konditionen und einfache Abwicklung) mit den Vorteilen einer Filialbank (qualifizierte und persönliche Beratung). Das wissen die Kunden zu schätzen: Schon zum 27. Mal in Folge wurden die Sparda-Banken bei der unabhängigen Umfrage „Kundenmonitor Deutschland“ von der ServiceBarometer AG zu der Filialbank mit den zufriedensten Kunden gewählt. Die Sparda-Bank Nürnberg hat insgesamt über 220.000 Mitglieder. Viele der neuen Mitglieder gehen auf Empfehlung zufriedener Sparda-Kunden zur Sparda-Bank Nürnberg. Die Bilanzsumme der Bank betrug 2019 rund 4,5 Milliarden Euro.

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