Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nur einen kleinen Teil der Kosten, die für einen hochwertigen Zahnersatz anfallen. Die professionelle Zahnreinigung (PZR) ist ebenfalls ausschließlich eine Privatleistung. Eine Möglichkeit, um diese Probleme zu lösen, ist der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung. Im folgenden Test werden die Versicherungen in verschiedene Arten kategorisiert. So kann sowohl die DFV als auch die Allianz in den jeweiligen Kategorien gute Bewertungen vorweisen.
Die Zahnlücke – Der Alptraum eines jeden Patienten
Eine Zahnlücke ist ein medizinisches als auch ästhetisches Problem. Denn diese sieht nicht nur unangenehm aus. In der Regel wird diese Lücke mit einer qualitativ nicht hochwertigen Brücke geschlossen. Dies ist aber nur möglich, indem die daneben liegenden gesunden Zähne abgeschliffen werden. Somit tritt zwangsläufig eine Schädigung der umliegenden Zähne auf. Zwar gibt es eine gesündere Alternative durch Inlays und Implantanten, diese sind aber für den normalen Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung kaum bezahlbar. Eine Zahnzusatzversicherung würde hier eine effektive finanzielle Entlastung darstellen.
Stiftung Warentest unterscheidet zwischen zwei Arten
Die Stiftung Warentest hat insgesamt 75 Zahnzusatzversicherungen unter die Lupe genommen und in jeweils zwei Arten eingestuft. So gibt es nach Stiftung Warentest die Art der Lebensversicherung und auf der anderen Seite die Art der Schadensversicherung.
Die Lebensversicherungsart sieht keine Beitragserhöhung bei zunehmendem Alter vor. Diese ist also genau wie eine typische Lebensversicherung gestaltet.
Die Schadenversicherungsart wiederum kann die Prämien mit Bezug auf das Alter des Versicherten anheben.
Dieser Test fokusiert die Versicherungen, bei denen keine spätere Erhöhung der Prämien wegen des Alters möglich sind. Dabei bewertet Finanztest folgende fünf Tarife mit der Note „sehr gut“:
- Allianz mit dem Tarif ZahnBest
- Allianz mit dem Tarif ZahnBest plus ZahnFit
- Central Versicherung mit dem Tarif vitaZ1
- HanseMerkur mit dem Tarif EZ+EZT
- HanseMerkur mit dem Tarif EZ+EZT+EZP
Die Leistungen vom Testsieger 2012
Insbesondere der gute Zahnersatz kann teuer werden. In einem Leistungsbeispiel hat Finanztest die Erstattung der Kosten für ein Implantat gezeigt:
Die Gesamtkosten des Zahnersatzes in Form eines Implantates belaufen sich auf 3.000 Euro. Der von der gesetzlichen Krankenkasse gewährte Höchstzuschuss beträgt lediglich wenige 387 Euro. Die Leistungen des Tarifes ZahnBest der Allianz betragen wiederum ganze 2313 Euro. Somit ist ein Eigenteil von nur 300 Euro notwendig. Ein großer Unterschied zu den sonst im Eigenanteil zu bezahlenden 2613 Euro, wenn man bedenkt, dass eine 43-jährige Frau einen monatlichen Beitrag von 27 Euro und ein 43-jähriger Mann einen monatlichen Beitrag von 22 Euro zahlen müsse.
Ergebnisse bei Tarifen mit Anhebung im Alter
Die besten 5 Versicherungen auf Schadenversicherungsart sind im Jahr 2012:
- DFV mit dem Tarif ZEVp+ZEH+ZIV
- Ergo Direkt mit dem Tarif ZAB+ZAE+ZBB
- Ergo Direkt mit dem Tarif ZAB+ZAE+ZBB+ZBE
- Neckermann mit dem Tarif ZAB+ZAE+ZBB
- Neckermann mit dem Tarif ZAB+ZAE+ZBB+ZBE
Bei der DFV beträgt der Eigenanteil bei einem Zahnersatz durch ein Implantat für den Versicherten höchstens 261 Euro. Die Versicherten beim Testsieger für Tarife nach Art der Lebensversicherung bezahlen aber mit 300 Euro ganze 39,- mehr für dieselbe Leistung.
Auch auf die monatlichen Beiträge wirkt sich dies aber aus. Denn der Beispielkunde hat hier schon 32 Euro monatliche Gebühren.
Weitere Zahnzusatzversicherungen
Eine Gesamtbewertung von immerhin noch 2,3 erhält die Barmenia AZ-Prophy. Doch diese schließt keine Leistungen für die Kieferorthopädie sowie Zahnbehandlungen ein. Ein wenig besser ist dies in den Tarifen Z100 sowie Z90 Plus der Arag Versicherung. Denn hier sind beide Leistungen enthalten. Zusätzlich wird eine vollständige Kostenübernahme für eine professionelle Zahnreinigung gewährt.
Ist eine Kostenerstattung für Knirscherschienen die Intention des Versicherers, so liegt man mit den Zusatzversicherungen Janitos JA dental plus sowie universa dentPrivat und für Zahnversicherungen die Württembergische ZG70.
Die neue Gebührenverordnung zu Lasten des Versicherten
Die neue Gebührenordnung, welche das Honorar für Zahnärzte regelt, geht zu Lasten des Versicherten. Denn die Kassenpatienten müssen aufgrund dieser noch mehr zahlen. Dies betrifft vorallem die Versorgung durch Implantate sowie Kronen. Die Honorierung der Zahnärzte steigt um 200 Euro – von 400 Euro auf 600 Euro. Insbesondere durch die Kostensteigerung wird die private Zahnzusatzversicherung immer interessanter. Denn die meisten Patienten haben mittlerweile mehr Angst vor den Kosten als vor den Schmerzen beim Besuch eines Zahnarztes.
Erleichterung durch Zahnzusatzversicherung
Wer keine Zahnzusatzversicherung hat, der kann heutzutage viele Behandlungen gar nicht mehr durchführen lassen oder muss auf minderwertige Qualität setzen. Doch dies hat meistens eine Verschlechterung der umgebenden Zähne zur Folge und führt zu mehr Schäden am Zahn.
Fazit
Wie bei jeder Versicherung gibt es hier ebenfalls gute und schlechte Tarife. Da die Honorare aber steigen, muss gleichzeitig auch der Patient mit höheren Beiträgen rechnen. Der Test stellt übersichtlich dar, dass es auch Versicherungen mit guten Tarifen gibt. Dabei ist es empfehlenswert, sich frühzeitig um eine Zahnzusatzversicherung zu kümmern. Denn eine Behandlung sollte immer qualitativ hochwertig erfolgen, um Folgeschäden zu vermeiden.