Die Zahnzusatzversicherung in der Bewertung bei Ökotest

Die Zahnzusatzversicherung wurde zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten getestet. Finanztest und Ökotest stellen unterschiedliche Kriterien auf.

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Eine gute Zahnzusatzversicherung übernimmt auch die hochwertige Versorgung mit Zahnersatz

In der Ausgabe 7/2012 hat sich die Zeitschrift Ökotest dem Thema Zahnzusatzversicherung gewidmet. Auf den ersten Blick wird klar: Die Ergebnisse weichen erheblich von dem Test ab, der erst vor zwei Monaten von der Zeitschrift Finanztest veröffentlicht wurde.

Ökotest hat die Tarife zur Zahnzusatzversicherung in zwei Gruppen eingeteilt: Bewertet wurden alle Normaltarife und die Tarife, die in der Kooperation mit den gesetzlichen Krankenversicherern angeboten werden. Dabei wird kein Entscheid gemacht, ob die Zahnzusatzversicherung nun eine Altersrückstellung beinhaltet oder auch nicht. Die Tarife mit Altersrückstellung kosten schon beim Einstieg ein bisschen mehr. Dafür bleibt der Beitrag in der Folge trotz steigendem Lebensalter stabil. Tarife ohne Altersrückstellung werden jedes Jahr oder in Abstand von mehreren Jahren neu kalkuliert, die Beiträge erhöhen sich nach einem in den Bedingungen festgelegten Rahmen.

Im Gegensatz zu Finanztest kommt Ökotest nur auf vier Anbieter, die den ersten Rang belegen. Dazu gehören die Allianz, die BBV und die CSS. Bei Letzterer wird aber auch ganz klar bemängelt, dass die Bearbeitung in der Vergangenheit sehr schleppend verlaufen ist. Ein Sprecher der CSS verspricht aber Nachbesserungen in diesem Bereich. Hingegen konnten bei Finanztest 33 Tarife zur Zahnzusatzversicherung die Note „sehr gut“ einheimsen.

Stimmen aus dem Kreis der Versicherungsnehmer werden immer dann laut, wenn es um eine Beitragsanpassung geht. Aufgrund steigender Kosten hat die Zahnzusatzversicherung die Möglichkeit, die Beiträge anzupassen. Leider hat es Ökotest versäumt, auf die genaueren Hintergründe etwas näher einzugehen. Als ein Grund wird die Anpassung der Gebührenordnung der Zahnärzte (GOZ) vom Anfang des Jahres suggeriert. Dadurch sollen die Beiträge für die Zahnzusatzversicherung um bis zu 20 Prozent steigen.

Richtigerweise liegt die Kostensteigerung aber an der steigenden Anzahl der Leistungsfälle. In den letzten fünf Jahren hat die Zahnzusatzversicherung erheblich an Bedeutung gewonnen, immer mehr Zahnarztpatienten haben diese Ergänzung parallel zur gesetzlichen Krankenversicherung gewählt. Nun sind in den letzten Jahren eben auch die Leistungsfälle eingetreten, die bei den Gesellschaften so richtig ins Geld gegangen sind, teilweise mit einer Erstattung im fünfstelligen Bereich.

Die angeführte Anpassung der GOZ hat mit den steigenden Beiträgen in der Vergangenheit noch nichts zu tun gehabt. Denn schließlich dürfen die Versicherer Beiträge erst dann anpassen, wenn die höheren Kosten nachgewiesen sind. Da die Versicherer aber erst im Laufe dieses Jahres die Kostensteigerungen einschätzen können, werden die Beiträge mit diesem Hintergrund auch erst zum kommenden Jahreswechsel angepasst.

Insgesamt richtet sich der Bericht von Ökotest zu sehr auf die Aussagen von enttäuschten Versicherungsnehmern und auf teilweise falsche Empfehlungen der Verbraucherschützer. Es wird sogar die Empfehlung ausgesprochen, statt einer Zahnzusatzversicherung mit einer längeren Leistungsstaffelung lieber das Geld auf einem Sparvertrag anzulegen. Ob dieses Ziel nachhaltig verfolgt wird, wenn einmal das Auto oder die Waschmaschine kaputt geht, bleibt fraglich. Der Bericht zur Zahnzusatzversicherung in der Zeitschrift Finanztest ist jedenfalls als deutlich fundierter zu bewerten.

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