Die perfekte Pressemitteilung – 10 goldene Regeln

Den Reißwolf mit einfachen Methoden umgehen

Pressemitteilungen gibt es wie Sand am Meer. Einige Journalisten bekommen täglich hunderte von Meldungen. Wer nicht möchte, dass seine Mitteilung ungelesen im Reißwolf landet, sollte ein paar einfache Regeln beachten. Tahssin Asfour, Inhaber der Berliner lifestyle PR Agentur prBote (www.prBote.de), verrät was eine Pressemeldung braucht, um Interesse zu wecken.

1. Ein guter Schreibstil

Oft ist es der Schreibstil, der über den Erfolg oder Misserfolg einer Meldung entscheidet. Hier zählt vor allem das Motto: Weniger ist mehr. Eine Pressemitteilung ist keine Werbeanzeige. Daher sollte auf unnötige Ausrufezeichen und eine Anhäufung ausschmückender Adjektive verzichtet werden. Besser sind klare, verständliche und vor allem benutzerfreundliche Formulierungen. Nicht jede Meldung eignet sich auch für jeden Redakteur. So kann es z.B. erhebliche Interessens- und Stilunterschiede zwischen einem Medienvertreter der FAZ-Zeitung und dem der B.Z. geben. Das heißt im Endeffekt, dass man den Stil dem jeweiligen Zielmedium und seiner Zielgruppe anpassen sollte.

2. Kurz und knapp

Eine Pressemitteilung sollte in erster Linie verständlich und informativ sein. Letztlich geht es nicht um die Länge, sondern um den Inhalt der Meldung. Um nicht in belangloses Geschwafel zu verfallen, helfen die so genannten sieben W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher?). Führen Sie sich diese vor Augen, wenn Sie eine Pressemeldung verfassen wollen.

3. Die wichtigsten Informationen zuerst

Neben dem Schreibstil entscheidet auch der Aufbau einer Pressemitteilung über Sein oder Nichtsein. Journalisten müssen oft innerhalb weniger Sekunden aus der Flut an Mitteilungen entscheiden, welche für sie interessant sind oder nicht. Eine gute Meldung sollte daher nach folgendem Prinzip aufgebaut sein: Vom Wichtigen zum Unwichtigen („Prinzip der umgekehrten Pyramide“), d. h. die wichtigsten Informationen stehen in den ersten Absätzen; Zusatz- und Hintergrundinformationen kommen zum Schluss. So kann der Redakteur je nach Interesse und Platzangebot die Meldung abschnittsweise von hinten kürzen.

4. „Eye-Catcher: Eine aussagekräftige Überschrift ist die halbe Miete

Mindestens genauso wichtig wie der Text selbst, ist die Überschrift. Schließlich ist sie es, die der Redakteur als erstes liest und ihm einen Gesamteindruck der Meldung vermittelt. Macht die Überschrift den Redakteur neugierig, wird er weiterlesen. Entscheidend ist, dass die Überschrift aussagekräftig ist und die wichtigsten Informationen der Meldung komprimiert wiedergibt. Werbesprüche oder reißerische Überschriften wirken dagegen eher abschreckend. Beachten Sie auch: Eigenlob stinkt. Verzichten Sie darauf, lassen Sie lieber andere positiv über Ihre Produkte und Dienstleistungen sprechen.

5. Das Thema – Interessant und UpToDate

Oberste Priorität einer Pressemitteilung ist, dass sie die Aufmerksamkeit der Journalisten bekommt. Wichtig ist also eine zündende Idee, die gleichzeitig den Reiz des Neuen hat. Eine Meldung, die schon im Blog oder auf anderen Social-Media-Kanälen veröffentlicht wurde, ist dabei wenig interessant. Auch das Timing ist entscheidend. Je mehr die Pressemitteilung am Puls der Zeit (Thematisierung aktueller oder bevorstehender Ereignisse) ist, umso größer ist die Chance ihrer Veröffentlichung. Da einige Medien nur viertel- oder halbjährlich publizieren, sollte man hier die nötigen Vorlaufzeiten beachten.

6. Pressekontakt angeben

Journalisten arbeiten unter einem extremen Zeitdruck. Daher gehört unter jede Pressemitteilung ein Ansprechpartner als Pressekontakt mit allen nötigen Kontaktinformationen. So können Nachfragen gezielt und schnell geklärt werden.

7. Das Unternehmensprofil

Auch das Unternehmensprofil spart Zeit. Neben dem Pressekontakt steht am Ende jeder Pressemitteilung ein allgemeiner kurzer Text (Footer, Abbinder, Boilerplate), der die wichtigsten Informationen zum Unternehmen (Geschäftsführer, Gründungsjahr, Anzahl der Mitarbeiter, Unternehmensphilosophie etc.) enthält. So bekommt der Redakteur einen ersten Eindruck vom Unternehmen und muss die Informationen nicht telefonisch oder via Internet erfragen.

8. Pressemitteilungen in Zeiten von Web 2.0 & Social Media

Für viele Bereiche (zum Beispiel für Start-Up-Unternehmen im Onlinebereich) eignet sich neben der klassischen Pressemitteilung auch ein Social-Media-Release („Pressemitteilung 2.0“). Dabei richtet sich die Meldung nicht nur an Journalisten, sondern auch an Blogger, Twitterer etc.. Neben dem reinen Text kann die Mitteilung auch Audio- oder Videodateien sowie Infografiken enthalten.

9. Suchmaschinenoptimierung

Vor allem beim Verfassen von Online-Pressemitteilungen sollte man das Thema Suchmaschinenoptimierung nicht aus den Augen lassen. Eine Pressemitteilung, die mit wichtigen Keywords und externen Verlinkungen angereichert wird, erleichtert das Auffinden im Web. Aber Vorsicht: Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Information und Stil stehen nach wie vor an erster Stelle. Damit Ihre Pressemeldung nicht mit einem Newsletter verwechselt wird, gehen Sie sparsam mit Verlinkungen um und setzen Sie nicht mehr als zwei pro Meldung.

10. Pressebereich und Social-Media-Newsroom

Um erfolgreiche Unternehmens-PR zu betreiben ist es wichtig, dass man auf der firmeneigenen Homepage einen Pressebereich einbindet, in dem alle Text- und Bildinhalte (Pressefotos, Firmenlogos, Fact-Sheet etc.) gesammelt werden. Wer Social Media betreibt, sollte über die Einrichtung eines Social-Media-Newsrooms nachdenken, der alle Aktivitäten im Social-Web miteinander verknüpft.

Zusammenfassend lässt sich also folgendes sagen:

Die Pressemitteilung ist ein anspruchsvoller Text. Wer jedoch diese 10 goldenen Regeln berücksichtigt, hat gute Chancen sich aus der Flut an Pressemitteilungen hervorzuheben und positiv aufzufallen. So steht einer Veröffentlichung nichts mehr im Wege.