Die Entstehung des Schaltjahres

Darmstadt, 27.02.2012: Dieses Jahr ist es wieder einmal soweit: Alle, die am 29. Februar geboren sind, können ihren Geburtstag auch feiern. Denn 2012 ist ein Schaltjahr. Doch was genau hat es mit dieser kalendarischen Besonderheit eigentlich auf sich? Adam Hart-Davis gibt Antworten auf diese und noch viele andere Fragen rund um das faszinierende Thema Zeit in seinem „Buch der Zeit“.
Seinen Ursprung hat das Schaltjahr im Römischen Reich unter Kaiser Julius Caesar. Als er die Macht übernahm, hinkte der Kalender – der Legende nach vom römischen Stadtgründer Romulus festgelegt – ganze zwei Monate hinter dem Sonnenjahr her. Mit Hilfe der fähigsten Mathematiker seines Reiches entwickelte er den julianischen Kalender, der 46 vor Christus eingeführt wurde. Seit dieser Zeit hat der Kalender zwölf Monate und der Februar erhält alle vier Jahre einen zusätzlichen Tag.
Papst Gregor XIII. führt den noch heute gültigen Kalender ein
Die letzte große Kalenderreform führte Papst Gregor XIII. 1582 durch. Der julianische Kalender beruhte auf der Annahme, das ein Jahr genau 365,25 Tage lang sei, was tatsächlich aber 10 Minuten und 45 Sekunden zu lang ist. Diese Abweichung akkumulierte sich mit der Zeit und betrug 1582 schon ganze zehn Tage. Gregors Astronomen und Mathematiker rückten dem Problem zu Leibe, indem sie folgende Regel einführten: Schaltjahre sind alle Jahre, deren Zahl ein Vielfaches von vier ist. Ausgenommen sind aber die vollen Jahrhundert-Jahreszahlen, die keine Vielfachen von 400 sind. Bisher war das 1700, 1800 und 1900 der Fall. Um die Gegenwart allerdings in Einklang mit seinem gregorianischen System zu bringen, ließ Papst Gregor XIII. kurzerhand auf den 4. Oktober 1582 den 15. Oktober folgen, womit er sich bei der bestohlenen Bevölkerung nicht eben beliebt machte.
21. Dezember 2012 – Das Ende des Maya-Kalenders
Noch in anderer Hinsicht ist 2012 übrigens ein besonderes Jahr in der Zeitrechnung: Am 21. Dezember 2012 endet der große Zyklus der Maya, der 3113 vor Christus begann.
Dieses Datum stellt bei den Maya jedoch keinen absoluten Endpunkt dar, wie oft behauptet wird. Vielmehr wird sich auch nach dem 21. Dezember die Erde weiterdrehen – und ein neuer Zyklus der Zeit kann beginnen.
Zum Weiterlesen
Adam Hart-Davis: Das Buch der Zeit
Aus dem Englischen von Michael Haupt und Anna Schleitzer
2012, 256 Seiten mit 250 farb. Abb., Reg., geb.
EUR 29,90 [D]
ISBN 978-3-86312-014-6
Siehe auch http://bit.ly/yMXBHS)