Vor 20 Jahren übernahm die Schirm GmbH ihren Standort in Schönebeck (Elbe). Am kommenden Montag feiert ab 10.00 Uhr das Unternehmen zusammen mit der Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Dr. Birgitta Wolff sein 20. Jubiläum. Aus dem Betrieb mit ungewisser Zukunft ist ein Vorzeige-Chemiedienstleister geworden, der in alle Welt liefert und weiter expandieren möchte. Die Chemie hat hier von Anfang an gestimmt.
(ddp direct) Die Anlage ist bereits von weitem zu sehen. Rohre, die ineinander übergehen, ein System aus kleinen Gängen. Das ist unser Herzstück, sagt Dr. Frauke Richter und zeigt auf die Mehrzweck-Syntheseanlage. Die Standortleiterin in Schönebeck schwingt sich in ihr Auto und startet zur Fotosafari. Wir haben hier alle ein Fahrrad, sagt sie. Die Wege auf dem 15 Hektar großen Gelände des Schönebecker Standortes sind weit. Für Besucher mit Fotoapparat macht sie eine Ausnahme und nutzt das eigene Auto.
Egal, wohin Dr. Frauke Richter fährt, das Gebäude mit dem verzweigten Rohrsystem ist immer zu sehen. Vor zehn Jahren wurde es in Betrieb genommen und gab dem Standort einen kräftigen Entwicklungsschub. In dieser Anlage arbeitet es. Etwa 5.000 Tonnen Agro- und Feinchemikalien für die Landwirtschaft, für die Gummi- und Kautschukindustrie, die Biozid-, Polyol- und Klebstoffindustrie sowie für andere Zweige werden hier synthetisiert oder in Flüssig- oder Pulverformulierungen veredelt. Per Mausklick wird das Prozessleitsystem in Gang gesetzt, der Druck kontrolliert, Stoffströme und Füllstände werden gesteuert. In diesen Tagen feiern die Schönebecker den zehnten Geburtstag der Anlage und haben dabei schon den Bau einer weiteren im Blick. Seit Jahren fährt die Firma zweistellige Wachstumsraten ein.
Das hätte vor 20 Jahren keiner vermutet, sagt Dr. Bernd Müller, Chief Executive Officer. Damals wurde der Schönebecker Standort in die Schirm GmbH eingegliedert, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Lehnkering GmbH. 70 Mitarbeiter wurden übernommen, alle hoch motiviert und gut in ihrem Fach, wie Müller betont. In einer unsicheren Zeit war das wie ein Lichtstrahl am Horizont. Am traditionsreichen Standort wusste nach der politischen Wende keiner, wie es weitergehen soll. Gerade hier, wo bereits 1797 Abfälle der königlichen Saline zu Schönebeck für die Herstellung chemischer Produkte genutzt wurden. Der Apotheker Karl Samuel Leberecht Hermann gründete hier eine Fabrik. Auch, wenn die Namen wechselten, die chemische Tradition blieb. Mit der Übernahme des sachsen-anhaltischen Betriebes erfuhr die gesamte Unternehmensgruppe eine beachtliche Entwicklung. Mit dem Schönebecker Standort kamen Formulier- und Konfektionieranlagen dazu und damit die Möglichkeit der Synthese von organischen Molekülen. Heute arbeiten hier mehr als 200 Mitarbeiter, die alle aus der Region kommen. Schönebeck ist Hauptsitz und zugleich größter Produktionsstandort des Unternehmens.
Wir verstehen uns als Dienstleister, sagt Dr. Frauke Richter. Sie kennt alle Labore für die Qualitätssicherung, die Lager und Abfüllhallen. Sie hat geforscht und in Reagenzgläsern gerührt. Beim Rundgang begrüßt sie jeden Mitarbeiter mit dessen Namen. Die Maschinen rattern, die Abfüllanlage läuft, Kanister werden mit Flüssigkeiten gefüllt. Von Schönebeck aus gehen die Lieferungen in die ganze Welt. Die Firma stellt für andere Unternehmen Produkte oder Vorstufenprodukte her. Im Sudan, in Mali, in der Elfenbeinküste, in Brasilien, in der Ukraine, in Polen und vielen anderen Ländern schätzt man die Leistungen der sachsen-anhaltinischen Firma. Gute Arbeit spricht sich herum, sagt Dr. Bernd Müller. Wir arbeiten hier mit den gleichen Qualitätsstandards wie die großen Konzerne, damit wir auf deren Augenhöhe bleiben. Fast täglich wandern Besucher über das Gelände. Kunden wollen unsere Anlagen persönlich begutachten, sie wollen ihre Produkte in guten Händen wissen, erklärt die Standortleiterin. Die meisten schauen sich auch unsere Mitarbeiter genau an.
Dr. Frauke Richter startet oft zur Safari und spricht darüber, wie alles weiter wachsen soll. Im Sommer soll mit den Arbeiten für die neue Formulieranlage begonnen werden, die ab 2013 für die Agrarchemikalien wichtig wird. Damit wir weiter wachsen, müssen wir neue Kapazitäten schaffen, sagt Bernd Müller. Flexibel ist ein wichtiges Adjektiv für ihn. Als Dienstleister müssen wir auf jeden Kundenwunsch eingehen, sagt er. Kundenbetreuer stehen den Unternehmen zur Seite. Bei speziellen Wünschen prüft das hauseigene Entwicklungsteam, ob die Chemikalien hier produziert werden können. In den meisten Fällen lautet die Antwort: Ja. Zentrifugen, Rührmaschinen, Trockner und Siebmaschinen kommen zum Einsatz. Die Firmen-Visitenkarte fasst kurz zusammen, was der Dienstleister für die chemische Industrie anbietet: Synthese, Formulierung, Konfektionierung, Entwicklung, Rohstoffservice.
Wenn Frauke Richter die Arbeit in Schönebeck erklären soll, setzt sie sich Schutzbrille und Helm auf: Ich zeige Ihnen mal was
Kontakt:
Schirm GmbH
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39128 Schönebeck
Tel. +49 3928 456-306
Fax: +49 3928 456-300
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Autorin: Manuela Bock
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