70.000 Hektar Urwald in Kamerun stehen kurz vor Rodung für angeblich „nachhaltiges“ Palmöl
Geplante Regenwaldrodung: Die Bulldozer stehen in die Startlöchern.
Herakles Capital, eine internationale Investmentgesellschaft mit Sitz in New York, will 70.000 Hektar Regenwald in Kamerun abholzen lassen um dort eine Palmölplantage zu errichten. Dieser Primärregenwald gehört zu den ältesten und artenreichsten der Erde. Seltene Drills leben hier, genau so wie Schimpansen und Waldelefanten. Auch 45.000 Menschen in den umliegenden Dörfern würden ihrer Existenzgrundlage beraubt.
Der SAVE Wildlife Conservation Fund kämpft seit Monaten gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen dagegen. Bislang ohne Erfolg. Es gibt bereits weltweite Proteste, auch von führenden Wissenschaftlern. Mit einer Unterschriftenliste haben 18.000 Menschen protestiert. Ein Schreiben von SAVE an den Investor mit der die Bitte um Stellungnahme des SAVE Wildlife Conservation Fund, blieb unbeantwortet.
Die Bulldozer sind angerückt, die Urwaldrodung steht kurz bevor
Nun sind die Bulldozer angerückt, Zehntausende Palmsetzlinge stehen bereit, es ist eine Frage von Tagen, wann der Regenwald gefällt wird.
Besonders brisant: Diese massive Umweltzerstörung – eine Verträglichkeitsstudie wurde übrigens nie durchgeführt – wird nach den gängigen RSPO-Richtlinien als „nachhaltig“ beworben. Das Bundesministerium, für Entwicklung und Zusammenarbeit, welches seit Jahrzehnten Steuergelder in den Schutz einzigartigen Wälder investiert hat und nun zusieht, wie amerikanische Großkonzerne sich durch die Abholzung und zukünftige Palmölplantage mehrere hunderte Millionen US Dollar Gewinne einfahrender, prüft den Fall. Minister Dirk Niebel hat sich bislang trotz Aufforderung nicht geäußert.
Trotz Landenteignung und massiver Proteste der lokalen Bevölkerung wird die Plantage als Entwicklungsprojekt vermarktet. Die NPO „All for Africa“ sammelt hierfür sogar Spendengelder. Herakles-Chef Bruce Wrobel ist übrigens gleichzeitig Chef von All for Africa und Sithe Global eine 99% Tochterfirma der Blackstone Group. Sithe Global hat das Projekt im Jahr 2009 an Herakles Capital verkauft – Herakles Capital und Sithe Global teilen sich in NY die gleichen Büroräume. Auch All for Africa ist unter gleicher Adresse zu erreichen.
Krisenkonferenz in Kamerun am 4.8.
Weil die Zeit drängt, wird der SAVE Wildlife Conservation Fund gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen wie Rettet den Regenwald, Pro Wildlife und dem WWF am 4. August in Kamerun eine Konferenz mit allen Beteiligten durchführen.
Geladen sind Regierungsvertreter aus Kamerun, Vertreter der Bevölkerung vor Ort, der verantwortliche Investor Herakles Capital und das durchführende Unternehmen SG Sustainable Oil Cameroon sowie Menschenrechtler und Journalisten.
Bilder unter:
SAVE Wildlife Conservation Fund ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Natur- und Artenschutzes einsetzt. Hauptschwerpunkt sind bedrohte afrikanische Wildtiere.
Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
Lars Gorschlüter
Dieselstrasse 70
42489 Wülfrath
l.gorschlueter@save-wildlife.com
0178-3103344
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