Trotz der insgesamt guten Arbeitsmarktlage in Deutschland sind die Berufsperspektiven für viele junge Leute immer noch wenig ermutigend: Nur 17 Prozent der Lehrlinge im letzten Ausbildungsjahr haben die Zusage für eine unbefristete Anstellung in ihren Betrieben. Das berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) und beruft sich dabei auf eine aktuelle Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter jungen Auszubildenden in sechs großen Flächenländern. Demnach werden insgesamt 43 Prozent der Lehrlinge von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen, zum Teil allerdings nur für bis zu sechs Monate.
Für jeden vierten Lehrling steht bereits fest, dass er sich nach der Ausbildung einen anderen Arbeitgeber suchen muss. Weitere 32 Prozent haben noch keine Information darüber, wie es mit ihnen weiter geht. „Es entsteht der Eindruck, dass zwar alle vom so genannten Fachkräftemangel reden, aber kaum einer etwas für die Fachkräftesicherung tut“, kritisierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock gegenüber dem Blatt. „Die unbefristete Übernahme der Auszubildenden wäre ein wichtiges Signal, dass die Unternehmen es mit der Fachkräftesicherung ernst meinen“. Für die Untersuchung des DGB wurden die Angaben von insgesamt 1.434 Lehrlingen in Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen ausgewertet.