DGB nimmt Hartz-IV-Bezieher in Schutz

Der DGB hat davor gewarnt, Hartz-IV-Bezieher pauschal als „Trickser“ und „Schummler“ zu diffamieren. „Natürlich gibt es auch unter ihnen schwarze Schafe, die gibt es überall“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagsausgabe) mit Blick auf den starken Anstieg der Hartz-IV-Sanktionen. Aber die überwältigende Mehrheit der Hartz IV-Empfänger verhalte sich korrekt.

„Wir reden hier von Menschen, die es ohnehin schwer haben und mit sehr wenig Geld über die Runden kommen müssen“, sagte Buntenbach. „Teils resignieren die Hilfebedürftigen, sind überfordert oder melden sich zu spät; immerhin 60 Prozent der Sanktionen sind denn auch auf Meldeversäumnisse zurückzuführen.“ Gegen Pauschalverurteilungen wandte sich auch der zuständige Vorstand der Bundsagentur für Arbeit, Heinrich Alt. „Rund 97 Prozent der Hartz IV Empfänger verhalten sich vollkommen regelkonform“, sagte Alt der „Welt“. „Die meisten Arbeitsuchenden wollen arbeiten.“ Das zeige auch ihre steigende Konzessionsbereitschaft. „Wir wollen Hartz IV Empfängern zu Erfolgserlebnissen verhelfen und sie nicht bestrafen“, betonte Alt. „Aber wir erwarten auch, dass sich jeder auch aktiv selbst um Arbeit bemüht. Es gibt keine soziale Hängematte.“ Angesichts der sehr guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt könnten die Jobcenter viele Angebote unterbreiten. Alt: „Wer diese ablehnt, wird sanktioniert.“ Dies sei auch im Interesse der Steuerzahler, die die Grundsicherung schließlich finanzierten.