In einem Staatsakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin wird am Donnerstag an die Opfer der Neonazi-Mordserie gedacht. An der Zeremonie nehmen Angehörige der Opfer sowie Vertreter von Initiativen, die sich gegen fremdenfeindliche Gewalt und für Demokratie engagieren teil. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird die Hauptrede halten.
„Wir haben mit denen, die Rechtsextremisten sind, nichts gemein, da gibt es keine Toleranz“, sagte sie am Mittwoch auf einer CDU-Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern. Auch zwei Töchter von Ermordeten werden sprechen. Insgesamt nehmen rund 1.200 Gäste an der Gedenkveranstaltung teil. Zudem haben zahlreiche Arbeitgeber und Gewerkschaften zu einer bundesweiten Schweigeminute um 12:00 Uhr aufgerufen. DGB-Chef Michael Sommer hat an alle Beschäftigten appelliert, sich daran zu beteiligen. „Man muss ein sichtbares Zeichen gegen Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus setzen“, sagte Sommer. Die Rückmeldungen von Betrieben sei überwältigend gewesen. So wird in Hamburg und Berlin der öffentliche Nahverkehr in dieser Zeit ruhen. Die Gedenkveranstaltung geht auf den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff zurück, der sich bereits im November vergangen Jahres mit Opfern von rechter Gewalt getroffen hatte. Das Neonazi-Terror-Trio wird für die Ermordnung von mehreren Einwanderern und einer Polizistin verantwortlich gemacht.