Die deutsche Wirtschaft stemmt sich gegen zunehmende Forderungen nach höheren Abgaben für Reiche und Topverdiener. „Mit ihrer Forderung nach einer Reichensteuer will die SPD genau diejenigen belasten, die sie in Sonntagsreden selbst – zu Recht übrigens – als Stütze der deutschen Wirtschaft und Bewahrer von Arbeitsplätzen lobt – nämlich den deutschen Mittelstand“, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann dem „Handelsblatt“. Ein solcher Schritt belaste die Unternehmen unmittelbar – kapitalintensive Investitionen würden zurückgestellt, so Driftmann.
SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte zuvor zu mehr „sozialem Patriotismus“ aufgerufen und sich der Initiative „Um-fair-teilen“ angeschlossen. Diese wird vor allem von Gewerkschaften und Sozialverbänden getragen. Sie fordern eine Vermögensteuer und -abgabe, einen höheren Spitzensteuersatz und eine höhere Erbschaftsteuer. Damit sollen soziale Ausgaben finanziert werden. Die SPD schlage aber auch so für das Handwerk den falschen Weg ein. „Wer jetzt davon spricht, Reichen ihre Vermögen wegzusteuern, erzählt auch nicht die ganze Wahrheit. Es geht eben nicht um die wenigen wirklich Reichen, es geht um höhere Steuern für den Mittelstand“, so Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).