Deutsche Biodiesel-Hersteller kämpfen ums Überleben

Die deutsche Erzeugung von Biodiesel bricht dramatisch ein, die Erzeuger bangen um ihr Bestehen. Das meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) in ihrer Freitagsausgabe. Viele der deutschen Produktionsstätten sehen sich in ihrer Existenz bedroht, da staatlich begünstigter Biodiesel aus Argentinien oder Indonesien den Markt überschwemme.

Die Produktion der deutschen Produktionsstätten, die Unternehmen wie Verbio oder ADM vor allem im Nordosten betreiben, brach im zweiten Quartal auf rund 475 000 Tonnen ein (Vorjahresquartal: 636 000 Tonnen), erfuhr die F.A.Z. vom Branchenverband VDB. Die Kapazitätsauslastung sei von 75 auf 58 Prozent zurückgegangen, meldeten die 22 Unternehmen, die Herstellung lohne sich nicht mehr. Erst in der vergangenen Woche hatte die Biokraftstoff-Branche einen herben Rückschlag hinnehmen müssen, als die Nationalakademie Leopoldina der Politik empfahl, von der Förderung der Biokrafststoffe abzukehren. Diese seien längst nicht so umweltfreundlich und energieeffizient wie behauptet. Als Grund für die schwindende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Biospriterzeuger nennt der VDB die argentinische Politik. Diese zielt darauf ab, mehr der agrarischen Wertschöpfung im eigenen Land zu belassen. Die sozialistische Regierung in Buenos Aires habe die Ausfuhrsteuern für Sojabohnen laut einer Aufstellung des VDB auf 35 Prozent erhöht, während der Export von daraus gewonnenem Biodiesel real mit nur rund 14 Prozent besteuert wird. Die Branche wirkt nun politisch darauf hin, dass der angeblich oft nicht nach EU-Nachhaltigkeitsverordnung zertifizierte argentinische Diesel nicht mehr von der Mineralölindustrie als Biokraftstoff verbucht werden darf.