Deutsche Bank plant Mittelstandsoffensive

Die Deutsche Bank will wieder verstärkt in das Geschäft mit Mittelständlern einsteigen. Das größte deutsche Geldhaus werde nicht ausgeschöpfte Mittel für Kreditlinien im zweistelligen Milliardenbereich „für die Verbreiterung des Mittelstandsgeschäfts nutzen“, sagte ein Deutschbanker dem „Handelsblatt“. „In der Vergangenheit haben wir ohne Not viele Kunden den Sparkassen und Volksbanken überlassen“, hieß es in Vorstandskreisen: „Das ist nun vorbei.“

Während früher vor allem große Mittelständler wie Maschinenbauer und Autozulieferer mit Milliardenumsätzen im Fokus standen, will sich die Deutsche Bank demnächst auch um kleine Firmen mit einstelligen Millionenerlösen kümmern. Künftig werde „jeder mitgenommen, der den Kontakt zur Deutschen Bank sucht“, sagte ein Insider. Mit der Offensive will das Institut vor allem ein Signal setzen, dass es sich trotz der wachsenden Globalisierung des eigenen Geschäftsmodells dem Heimatmarkt Deutschland verpflichtet fühlt. Neben Deutsche Bank Co-Chef Jürgen Fitschen haben sich nach Informationen des „Handelsblatt“s die Vorstände Rainer Neske und Stephan Leithner für die neue Mittelstandsstrategie eingesetzt und an der Ausarbeitung mitgearbeitet. Die drei Top-Banker seien davon überzeugt, dass ein Ausbau des Mittelstandsgeschäfts nicht allein wegen der volatilen Einnahmen aus dem Investmentbanking, sondern grundsätzlich der richtige Schritt sei, hieß es im Umfeld des Vorstands. Die Pläne sollen im November offiziell vorgestellt werden.