Der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, lehnt die Pläne des möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, Universalbanken in einzelne Geschäftsbereiche unter einer Holding zu trennen, ab. „Man würde mit der Zerschlagung der heutigen Universalbank ohne Zweifel etwas zerstören, was auch für die deutsche Industrie wichtig ist“, sagte Achleitner im Interview des „Handelsblatt“s (Mittwochausgabe). Anders als von Steinbrück behauptet, würden damit keineswegs die richtigen Lehren aus der Finanzkrise gezogen: „Alle Experten wissen, dass ein breiter diversifiziertes Unternehmen wie eine Universalbank weniger Risiken mit sich bringt“, sagte Achleitner dem „Handelsblatt“.
Die Institute, die in der Finanzkrise die größten Probleme gehabt hätten, seien in erster Linie Spezialinstitute wie die Hypo Real Estate, die IKB, die Landesbanken oder Lehman Brothers. Die Universalbank Deutsche Bank hingegen blicke auf eine erfolgreiche 140-jährige Geschichte zurück Achleitner betonte, Eigenhandel ohne Kundenbezug betreibe die Deutsche Bank schon seit 2009 nicht mehr. Der Kulturwandel sei weiter fortgeschritten als von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Achleitner: „Kulturwandel kann nur von innen kommen.“