Dena sieht jahrzehntelange Perspektive für deutsche Kohlekraftwerke

Trotz der beschlossenen Energiewende werden auch im Jahr 2050 noch in erheblichem Maße Kohle- und Gaskraftwerke in Deutschland gebraucht. Das geht aus einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (Dena) hervor, über die die Zeitungen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe) vorab berichten. „2050 werden effiziente Gas- und Kohlekraftwerke voraussichtlich rund 60 Prozent der gesicherten Leistung stellen müssen – das heißt der Leistung, die zu jeder Zeit sicher zur Deckung der Nachfrage verfügbar ist“, heißt es in einer Zusammenfassung der Studie, die am Mittwoch offiziell in Berlin vorgestellt wird.

Die fossilen Kraftwerke müssen demnach einspringen, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. „Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten, kann die installierte Leistung der konventionellen Kraftwerke bis 2030 nur um rund 14 Prozent auf 83 Gigawatt und bis 2050 nur um 37 Prozent auf 61 Gigawatt im Vergleich zu 2010 zurückgehen“, sagt die Deutsche Energie-Agentur voraus. Bei den Berechnungen geht die Dena von einem konstanten Strombedarf in den nächsten Jahrzehnten aus. Die Untersuchung wurde im Auftrag des Essener Energieversorgers RWE erstellt. Die Dena geht davon aus, dass es auch im Jahr 2050 Subventionen für erneuerbare Energien geben wird, denn die Kosten für Ökostrom könnten auch in Jahrzehnten „nicht komplett über den Verkaufspreis an der Strombörse gedeckt werden“, weshalb der zusätzliche finanzielle Aufwand „weiterhin auf den Endverbraucher umgelegt“ werden müsste. Die Dena prognostiziert, dass die Stromversorgung in Zukunft „deutlich mehr kosten“ wird als bisher, denn für die Energiewende seien enorme Investitionen in neue Netze, Windparks auf hoher See und Energiespeicher notwendig. Außerdem werde sich Deutschland langfristig „vom Stromexporteur zum Stromimporteur wandeln“.