Demenzkranke Menschen werden – wie eine aktuelle Studie des Bremer Zentrums für Sozialpolitik zeigt – immer häufiger mit der „chemischen Keule“, also mit Psychopharmaka und Neuroleptika ruhiggestellt. Die Studie geht davon aus, dass allein in den Pflegeheimen 240.000 Bewohner so sediert werden.Diese Vorgehensweise als „Therapie“ zu bezeichnen ist angesichts der Nebenwirkungen ein kaum zu überbietender Euphemismus, denn die Betroffenen werden in vielen Fällen in völlige Lethargie versetzt. Sie leiden unter motorischen Störungen, das Sturzrisiko steigt dramatisch, teilweise treten Atemdepressionen, Wahnvorstellungen und komatöse Zustände auf. Skandalös ist der massenhafte Einsatz der „chemischen Keule“ vor allem deshalb, weil es hierzu eine einfache, naheliegende Alternative gibt: menschliche Zuwendung!
In der Praxis habe ich immer wieder erlebt, wie sehr sich die Lebensqualität und das körperliche Befinden Demenzkranker bessert, wenn Verständnis, Repekt und Zuwendung die „chemische Keule“ ersetzen. Ich denke hier beispielsweise an eine 75jährige Dame, die völlig apathisch aus der Klinik kam und kaum in der Lage war, ihr Umgebung wahrzunehmen. Nach Absetzen einer hochdosierten Multimedikation, bestehend aus Neuroleptikum und Hypnotikum, sitzt diese Frau nun auf ihrem Balkon, beobachtet erfreut brütende Graureiher; sie trägt keine Windeln mehr, weil sie mit Hilfe die Toilette benutzen kann und auch die im Entlasungsbericht der Klinik angegebene Bettlägrigkeit besteht nicht mehr, denn in Begleitung kann sie in der Wohnung mit Hilfe eines Rollators wenigstens kurze Strecken gehen.
Ich beschreibe hier keinen Einzelfall, sondern eine Beobachtung, die ich immer wieder anstellen konnte. Warum werden trotzdem so viele Demenzkranke medikamentös sediert? Die Antwort ist einfach: Medikamente sind kostengünstiger als menschliche Zuwendung. Eine Pflege, die mehr leistet als die Befriedigung körperlicher Grundbedürfnisse, setzt eben bessere Personalschlüssel voraus und das kostet Geld.
Trotzdem: der Einsatz der „chemischen Keule“ mag zwar kostengünstig sein, aber er ist in den meisten Fällen rechtswidrig, er mindert die Lebensqualität und nimmt schwerste Nebenwirkungen in Kauf. Letztendlich werden in vielen Fällen elementare Grundrechte verletzt, wohl wissend, dass sich die Betroffenen nicht artikulieren und sich dagegen zur Wehr setzen können. In Analogie zu einem Buchtitel aus den 70er Jahren („Freiheit heilt“) möchte ich als Gerontologe die These propagieren „Zuwendung heilt“. Natürlich ist die Grunderkrankung nicht immer heilbar, aber viele der Symptome, die Leiden verursachen und die Lebensqualität mindern, bilden sich zurück, manchmal sogar vollständig.
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