Debeka widerlegt AOK-Studie Nur sehr wenige PKV-Versicherte nehmen Wechselrechte in Anspruch, um Beiträge zu sparen
(ddp direct) Die Debeka weist die jüngsten Berichte der AOK als völlig haltlos zurück, wonach die private Krankenversicherung (PKV) vor allem vielen Rentnern zu teuer sei. Das jedenfalls behauptet das Wissenschaftliche Institut der AOK, das eine Umfrage unter gesetzlich und privat Versicherten durchgeführt hat. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass 48,1 Prozent der privat versicherten Rentner in diesem oder im vergangenen Jahr ihren Versicherungsschutz reduziert oder eine höhere Selbstbeteiligung in Kauf genommen hätten, um Beiträge zu sparen. Die Debeka, mit 2,2 Millionen Vollversicherten und einem Marktanteil von 25 Prozent größter privater Krankenversicherer in Deutschland, kann diese Behauptung des Wettbewerbers aber mit eigenen Zahlen eindeutig widerlegen. Bei der Debeka nahmen im selben Zeitraum lediglich 1,5 Prozent der Rentner ein Wechselrecht und 0,3 Prozent eine höhere Selbstbeteiligung in Anspruch. Im Gegensatz zur AOK-Studie, für die 1.000 Privatversicherte (davon nur 79 Rentner!) befragt wurden, liegen den Erhebungen der Debeka 16.000 Verträge von Rentnern zugrunde. Bei Beamten im Ruhestand (bei der Debeka fast 300.000) liegen die entsprechenden Ergebnisse nochmals deutlich unter denen der Rentner.
Der Vorstandsvorsitzende der Debeka, Uwe Laue, kommentiert die Studie wie folgt: „Zuletzt haben wir mit dem Vorurteil aufgeräumt, die PKV sei eine Versicherung der Reichen. Damit ist der AOK offensichtlich ein wesentliches Argument im Wettbewerb gegen die PKV weggefallen, sodass man nun auf andere Weise die private Krankenversicherung diskreditieren will. Das hatte die AOK schon zu Beginn des Jahres versucht, als sie mit Vermutungen über angeblich wechselwillige PKV-Versicherte Stimmung gegen die PKV-Branche machte. Bereits damals hatte sich aber gezeigt, dass die Aussagen der AOK nicht haltbar waren und nur auf Empfindungen“ der Mitarbeiter anhand telefonischer Anfragen von Privatversicherten basierten.
Eine weitere Zahl in der AOK-Studie ist fragwürdig: Lediglich 76,6 Prozent der Privatversicherten seien mit ihrer Krankenversicherung zufrieden. Nach dem aktuellen Kundenmonitor Deutschland der Servicebarometer AG liegt die Gesamtzufriedenheit der Privatversicherten in der Branche bei 94 Prozent, bei der Debeka sogar bei über 98 Prozent.
Interessanterweise wird im Gegensatz zur vorliegenden AOK-Studie der Kundenmonitor aber nicht von der Branche oder der Debeka in Auftrag gegeben. Die Daten werden seit Jahren neutral erhoben und weisen eine hohe Stabilität auf. Man kann nur darüber spekulieren, wie die großen Diskrepanzen zwischen den Ergebnissen der AOK-Studie und den tatsächlichen Werten zustande kommen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier mit geschickten Fragestellungen gewünschte Ergebnisse erzielt werden sollten“, so Laue weiter. „Ich bin gespannt, welche Geschichten uns die GKV-Lobbyisten als Nächstes auftischen wollen.“
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