DAX-Konzerne zahlen Anlegern 26 Milliarden Euro

Die 30 DAX-Konzerne überweisen ihren Anlegern nach den Hauptversammlungen 26 Milliarden Euro. Das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr und nach 2007 die zweithöchste Summe in der deutschen Firmengeschichte. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe).

Allein 20 Milliarden Euro fließen demnach im April und Mai auf die Konten der Anleger – also in der heißesten Phase der jetzt beginnenden Tarifauseinandersetzungen. Während die DAX-Konzerne ihre Dividenden in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 87 Prozent erhöht haben, stieg der Personalaufwand nur um zwölf Prozent. Zum Personalaufwand zählen Lohn, Gehalt, soziale Abgaben, der Aufwand für die Altersversorgung und steuerliche Abgaben. Grund für den maßvollen Anstieg des Personalaufwandes sind geringe Lohnsteigerungen in Deutschland, vor allem aber die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins billigere Ausland. 22 der 30 DAX-Konzerne erhöhten ihre Dividenden stärker als den Aufwand für ihr Personal, oft sogar sehr viel mehr. Der Düngemittelspezialist K+S steigerte seine Ausschüttung um 376 Prozent, die Münchener Rück um 400 Prozent und die Deutsche Börse sogar um 900 Prozent – der Personalaufwand stieg aber selbst bei K+S, der Firma mit der höchsten Steigerungsrate, nur um 37 Prozent, berichtet das Blatt. Nur bei acht der 30 DAX-Unternehmen ist der Personalaufwand im vergangenen Jahrzehnt stärker gestiegen als die Ausschüttung, darunter Daimler, die Deutsche Bank und die Telekom. Sie erhöhte den Personalaufwand um 26 Prozent, die Dividende legte aber nur halb so viel zu. Am meisten verwöhnt die Deutsche Bank ihre Mitarbeiter. Sie kosteten im Schnitt brutto 153.711 Euro. Mit der gleichen Summe bezahlt die Metro in einem Jahr gleich sechs Kräfte. Sie gab nur 25.061 Euro pro Mitarbeiter aus.