Das Unicorn in der Induskultur. Ein echtes Einhorn?

Was ist ein Unicorn und gab es Einhörner wirklich? In der Induskultur finden sich jedenfalls Darstellungen, die ein Tier mit einem Horn und einem Objekt unter dem Kopf zeigen. Handelt es sich um ein Fabeltier oder ein echtes Tier? Diese Fragen untersucht der Autor Dr. Tapan Kumar Das Gupta in seinem Buch „Unicorn-Komplex der Induskultur“. Das Buch ist im September 2023 in der zweiten Auflage bei GRIN erschienen und ergänzt mit dem Anhang „Zur Herkunft des abendländischen Einhorns“.
Darstellungen auf den Siegeln der Induskultur zeigen ein Tier mit einem Horn und einem Objekt unter dem Kopf. Forscher bezeichnen das Tier als Unicorn und das Objekt als Kultobjekt. Sie gehen davon aus, dass es sich entweder um ein Fabelwesen handelt oder um ein in Seitenansicht gezeigtes Tier, dessen zweites Horn durch das erste verdeckt ist. In seinem Buch „Unicorn-Komplex der Induskultur“ vertritt Das Gupta die Theorie, dass das Unicorn kein Fabelwesen war, sondern zur Zeit der Induskultur noch gelebt haben muss.

Vom Unicorn der Induskultur zum abendländischen Einhorn

In „Unicorn-Komplex der Induskultur“ analysiert der Autor nicht nur das Tier, sondern auch das Kultobjekt, mit dem es dargestellt wird. Es ist ein Symbol, das aus einer Kombination von einem Korb aus Pflanzenfasern und einer Frucht eines Feigenbaumes bestand. Dr. Das Guptas Untersuchungen haben gezeigt, dass das Unicorn nicht über ein Horn, sondern über zwei Hörner verfügte. Daher hat das Unicorn der Induskultur nichts mit dem Einhorn des Abendlandes zu tun. Der Autor widmet der Herkunft des abendländischen Einhorns ein eigenes Kapitel. Das uns geläufige Einhorn entstammt drei Quellen: griechischen Überlieferungen, der buddhistischen Einhorn-Legende und den allegorischen Auslegungen von Bibelstellen. Das Buch ist eine spannende Reise in die Vergangenheit für alle Interessent:innen antiker Kulturen und Kunst sowie Studierende der Kulturwissenschaften.

Über den Autor

Dr. Tapan Kumar Das Gupta ist Kulturwissenschaftler im Ruhestand, studierte an der Universität Hamburg und war unter anderem im Hamburgischen Museum für Völkerkunde beschäftigt.
Von ihm liegen u. a. folgende Publikationen vor:
– Die anthropologischen Figuren der Kupferhortfunden aus Indien, in: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 56. Jg., 2009, S.39-80.
– Ursprung des neuzeitlichen Zahlensystems, Entstehung und Verbreitung, Norderstedt 2013.
– Induskultur, Zahlen Sprachen und Schrift, Norderstedt 2019.
– Beiträge zum Verständnis des wissenschaftlichen Konzepts von Adolf Bastian, Norderstedt 2019.

Das Buch ist im September 2023 bei GRIN erschienen (ISBN: 978-3-34694-004-9).
Direktlink zur Veröffentlichung: https://www.grin.com/document/1391595

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