Kostenreduktion, Rationalisierung, Modernisierung – die moderne Verwaltung unterliegt einem kontinuierlichen Wandlungsprozess. Gleichzeitig überträgt der Staat immer häufig Aufgaben an private Dienstleister oder verschiebt sie in die unteren Verwaltungsebenen. Da er aber weiterhin für deren ordnungsgemäße Erledigung die volle Verantwortung trägt, kommt insbesondere der Fachaufsicht – als verwaltungsinterne Kontrolle von Recht- und Zweckmäßigkeit der Entscheidungen – eine immer größere Bedeutung zu.
Während über die gestiegene Bedeutung noch weitestgehend Einigkeit herrscht, ist sowohl in der Wissenschaft als auch insbesondere in der Praxis umstritten, wie Ziele und Abläufe der Fachaufsicht aussehen sollten. Auch der Blick ins Gesetz kann dabei nicht helfen – passende Regelungen finden sich dort nicht. Oft existieren nicht einmal Handlungsempfehlungen oder interne Leitlinien. Die Folge: Manchmal wird Fachaufsicht sehr intensiv ausgeübt, manchmal quasi gar nicht. Bislang blieb also unklar, was Fachaufsicht genau ist und vor allem aber wie eine „gute Fachaufsicht“ aussieht.
Der studierte Rechts- und Verwaltungswissenschaftler Christian Jock, Universitätsdozent und regelmäßiger Herausgeber fachbezogener Veröffentlichungen, greift diese hochkomplexe Thematik in seinem Werk „Das Instrument der Fachaufsicht – Rechtliche und verwaltungswissenschaftliche Probleme und potenzielle Weiterentwicklungen“ auf. Neben einer grundsätzlichen Einführung zu Herkunft und allgemeinen Begrifflichkeiten gibt der Autor auch einen detaillierten und empirisch fundierten Überblick zum Ist-Zustand der Fachaufsicht. Zudem widmet er sich der Suche nach neuen Wegen und Lösungen in dieser speziellen Thematik.
Dieses Buch richtet sich speziell an jene Leser, die über Vorkenntnisse zum Thema verfügen und sich einen tiefgreifenden Einblick verschaffen möchten. Aufgrund des klaren und gut verständlichen Schreibstils und des überblicksartigen Charakters ist diese Publikation aber auch als Einstieg in die Materie geeignet. (Ludwig Lagershausen)