Das Ausstellungsprogramm der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln in 2019

Photographien von Pflanzen, Gegenständen und Architekturen stehen im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms für das kommende Jahr

showimage Das Ausstellungsprogramm der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln in 2019

Jim Dine: Entrada Drive, 2003 (Bildquelle: © Jim Dine, VG Bild-Kunst, Bonn 2018)

Nach dem Schwerpunkt Porträt, der derzeit noch bis zum 27. Januar 2019 laufenden Ausstellungen mit Werken von August Sander, Hugo Erfurth und Francesco Neri stehen Photographien von Pflanzen, Gegenständen und Architekturen im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln für das kommende Jahr.

22. Februar bis 21. Juli 2019 (Eröffnung: Do., 21. Februar um 19 Uhr)
Poesie der Pflanze – Photographien von Karl Blossfeldt und Jim Dine (Raum 1)

Mit den Namen Karl Blossfeldt (1865-1932) und Jim Dine (*1935) verbinden sich auf den ersten Blick sehr unterschiedliche künstlerische Schaffenszeiten und Konzepte, doch die Kombination der für die aktuelle Ausstellung ausgewählten Photographien erweist sich als höchst spannungsvoll – dynamisch und harmonisch zugleich. Deutlich wird: Beiden Künstlern geht es mit großer Liebe zur Natur um eine achtsame Beobachtung der Pflanze und vor allem um ein austariertes Bild von ihr. Während Blossfeldts Augenmerk auf der differenzierten Darstellung kleinster Pflanzenteile und deren individueller Form liegt, diese meist stark vergrößert vor neutralem Hintergrund isoliert und objekthaft als botanische Studie vorstellt, richtet sich Jim Dines Aufmerksamkeit über das Einzelne hinaus mehr noch auf das Biotop und den Raum, in dem er die Pflanzen antrifft.

Die Photographien von Karl Blossfeldt, die als originale Gelatinesilberabzüge aus der Hand des Künstlers vorgestellt werden, zeichnen sich durch eine sehr milde Tonigkeit, Detailtiefe und eine ausgesprochen feine Zeichnung aus.
Jim Dine hat zur Umsetzung seiner Photographien die Technik der Photogravüre, auch Heliogravüre genannt, gewählt. Ein Verfahren, das in die Frühzeit der Photographie reicht und Dines Fähigkeiten als Druckgraphiker nachvollziehen lässt. Das Spektrum der auf Büttenpapier umgesetzten Halbtöne ist überaus einnehmend und steht mit den Abzügen von Karl Blossfeldt in fesselndem Dialog.

Die Zusammenführung und Gegenüberstellung der beiden künstlerischen Positionen mit ca. 70 Photographien von Karl Blossfeldt und ca. 40 Photographien von Jim Dine, erläutert durch umfangreiches Vitrinenmaterial, ist aus der Betreuung der internen Archivbestände hervorgegangen. So basiert die Präsentation der Werke von Karl Blossfeldt auf der engen, inzwischen 20-jährigen Zusammenarbeit zwischen der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur und der Universität der Künste Berlin, zu deren Eigentum ein Blossfeldt-Konvolut von u. a. über 600 Originalabzügen zählt.

Mit der Präsentation der Heliogravüren unter dem Titel Entrada Drive von Jim Dine bezieht sich die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur auf ein umfangreiches Konvolut, das der Künstler 2005 in die Obhut der Institution übertragen hat. Es ist die vierte Ausstellung, die die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur dem photographischen Schaffen des Künstlers widmet, das im hauseigenen Sammlungsbestand mit ca. 1500 Arbeiten, umgesetzt in unterschiedlichen photographischen Techniken, teils auch inkl. originaler Negative, bezogen auf mehrere Motivkreise vertreten ist.

zeitgleich in Raum 2:
Roselyne Titaud – „Geographies des limites humaines“. Photographien (Raum 2)

Die Künstlerin Roselyne Titaud (*1977) stellt in Raum 2 eine Auswahl aus unterschiedlichen Serien vor. Ihre Motivwelt umfasst das Interieur, Stillleben und Landschaft, die sie in ausgewogenen wie sachlichen Farbphotographien festhält. Ihre Stillleben findet Titaud zum größten Teil im privaten Bereich von Berliner Wohnungen. Unterschiedlichste Dekorationsgegenstände etwa aus Porzellan, Glas oder Holz erzählen von persönlichen Erinnerungsmomenten der Bewohner, bilden Geschmacksvorstellungen und räumliche Bezüge ab. Vielfach spielen in den betrachteten Stillleben Elemente aus der Natur wie künstliche Blumen, pflanzlich anmutende Ornamente oder Tiernachbildungen eine Rolle – für die Künstlerin eine imaginäre Brücke in den realen Bereich der Landschaft.

zusätzlich ab 3. Mai:
„Die Hummer-Quadrille“. Photographien von Roselyne Titaud, Herbert Bayer, Jim Dine, Ruth Hallensleben, Willi Moegle und Anonyme
Eine Ausstellung im Rahmen von „Artist meets Archive“ und der Internationalen Photoszene Köln (Raum 3 und 4)

Im Rahmen von „Artist meets Archive“, einem Projekt der Internationalen Photoszene Köln, wird ab 3. Mai eine besondere Intervention zu sehen sein: Roselyne Titaud hat aus dem Bestand der Photographischen Sammlung Arbeiten ausgewählt und diese mit eigenen Motiven in einen assoziativen Dialog gesetzt.

6. September 2019 bis 9. Februar 2020
Boris Becker – Hochbunker. Photographien von Architekturen und Artefakten

Die noch heute zahlreich vorzufindenden Gebäude der Bunker spielen für den Kölner Photographen Boris Becker (*1961) insbesondere am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn eine wichtige Rolle. Sie bilden die erste umfangreich erarbeitete Serie in seinem Werk. Als Relikte der Vergangenheit scheinen sie ihrer ursprünglichen Funktion beraubt, sind sie vielfach in eine neue Nutzung überführt. Dennoch ist ihr Verweis in die Geschichte stets vorhanden. Boris Becker lotet die höchst unterschiedlichen Bauformen mittels Schwarzweißphotographie sowie auch Farbtechnik aus, betrachtet sie in ihrem zumeist städtebaulichen Umfeld, bildet Oberflächenstrukturen und vorgefundene Details ab. Entstanden ist ein umfangreiches Archiv der in Deutschland ab 1940 gebauten Hochbunker, das in der geplanten Präsentation auch mit jüngeren, großformatigen Farbphotographien des Künstlers kombiniert wird. Auch hier sind es Architekturen oder Artefakte, die ins Bild gefasst sind. Sie lassen auf erstaunliche Weise vielfältige formalästhetische und inhaltliche Bezüge zu den historischen Großbauten zu, sodass insgesamt Beckers grundlegenden photographischen Fragestellungen und Motivwelten zum Tragen kommen.

Erste Pressebilder zu den Ausstellungen finden Sie im Pressebereich der SK Stiftung Kultur unter dem Direktlink: http://bit.ly/2F5lcCt

Das 1992 von der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn erworbene August Sander Archiv, das neben dem künstlerischen Nachlass auch die Bildrechte von August Sander umfasst, bildet den Grundstein der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Es ist das weltweit größte Konvolut mit originalen Werken des Photographen (1876-1964). Mit Blick auf Sanders sachliche und konzeptorientierte Photographie erweiterte sich die Sammlung um weitere seinem Ansatz verwandte Arbeiten anderer historisch wichtiger und zeitgenössischer Künstler. Schwerpunkte bilden so auch die Photographien von Bernd und Hilla Becher, von Karl Blossfeldt, von Jim Dine und vielen mehr. Die Ausstellungen orientieren sich programmatisch am Sammlungsbestand.

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