Hauchdünn und hochdämmend, feuersicher und federleicht – sind Aerogele die Dämmstoffe der Zukunft? Nicht nur für Weltraumanzüge, Elektrofahrzeuge und Batterien, auch für Hauswände sind bereits Aerogel-Dämmstoffe erhältlich. Hergestellt werden die nanoporösen Hightech-Materialien meist aus Siliciumdioxid, sie können aber auch zum Beispiel aus Biopolymeren wie Cellulose oder Lignin gewonnen werden. Die bislang besten Isoliermaterialien sind allerdings oft noch zu teuer, zu energieaufwändig, vielleicht auch einfach nicht bekannt genug, um konventionellen Schaumstoffen ernsthaft Konkurrenz zu machen. Laut der neusten, bereits sechsten Ceresana-Studie zum europäischen Markt für Dämmstoffe wächst derzeit vor allem der Verbrauch von EPS, das unter Handelsnamen wie Styropor oder Airpop verkauft wird. In der Bauindustrie werden in Europa aktuell pro Jahr rund 231 Millionen Kubikmeter Dämm-Materialien gebraucht.
Breite Auswahl an verschiedenen Dämmstoffen
Für Wärmedämmung und Schallschutz werden heute vor allem Mineralwolle (Glas- und Steinwolle) und geschäumte Kunststoffe eingesetzt, das heißt Expandiertes Polystyrol (EPS), Extrudiertes Polystyrol (XPS), Polyurethan (PUR) und Polyisocyanurat (PIR). Synthetische Dämm-Materialien aus Kunststoffen werden zwar aus Erdöl oder Erdgas hergestellt und müssen mit Flammschutzmitteln ausgerüstet werden, punkten aber andererseits mit Langlebigkeit, Witterungsbeständigkeit, niedrigem Gewicht und bislang auch Preis. Biobasierte Dämmstoffe machen noch in ganz Europa nur einen kleinen Anteil des gesamten Dämmstoffmarkts aus. Alternative Dämm-Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen werden jedoch immer beliebter, zum Beispiel aus Schafwolle, Kork, Hanf, Flachs, Cellulose-Flocken, Kokos- oder anderen Fasern. Nachhaltige Bio-Produkte, die mit Labeln wie dem deutschen „Blauen Engel“ oder dem „Österreichischen Umweltzeichen“ angeboten werden, können die Energiebilanz von Gebäuden zusätzlich verbessern. Sie sind kompatibel mit biobasierten Farben und Lacken, Bio-Klebstoffen und ökologisch vorteilhaften Baumaterialien. Das Brandverhalten von Naturdämmstoffen ist oft günstiger als bei Hartschäumen, die extrem schnell, abtropfend und mit starker Rauchbildung verbrennen können. Regional können die verwendeten Dämmstoff-Typen stark variieren. Der neue Marktreport von Ceresana behandelt deshalb die spezifischen Gegebenheiten und Faktoren in einzelnen Länderkapiteln.
Herausforderungen für die Bauindustrie
Politische Unsicherheit, das Ende des billigen Geldes, teurere Rohstoffe und allgemein steigende Kosten machen der Baubranche in Europa zu schaffen. Zunehmend müssen Immobilien- und Bauunternehmen aufgeben – die spektakuläre Signa-Pleite in Österreich ist nur ein Beispiel. Vielerorts entwickelt sich der Sektor Renovierung dynamischer als der Neubau, weil neue Projekte aufgegeben, verkleinert oder verschoben werden. Regional gibt es dabei große Unterschiede: In Irland und Spanien leidet der Wohnbau immer noch unter den Folgen der Immobilienblasen, die mit der Finanzkrise von 2008 geplatzt waren. In Schweden wurden im ersten Halbjahr 2023 zwei Drittel aller Verträge für neue Wohnbauten storniert, sogar auf Kosten der Anzahlungen. In Deutschland war die derzeitige Bundesregierung mit dem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr angetreten – realisiert werden aktuell rund 225.000 Wohnungen. Der Gewerbebau leidet unter zum Teil hohen Leerstandsquoten. Der anhaltende Trend zu Telearbeit und Online-Shopping verringert die Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsimmobilien; andererseits werden immer mehr Lager- und Logistik-Bauten und Rechenzentren gebraucht. Hoffnung machen den Herstellern und Verarbeitern von Dämmstoffen geplante Investitionen in Energie-Effizienz und Energiesparen: Die EU-Kommission will bis zu 300 Milliarden Euro mobilisieren, um die Europäische Union bis 2030 unabhängig von Erdöl und Gas aus Russland und bis 2050 klimaneutral zu machen. Der deutsche Staat will die schwächelnde Baukonjunktur dieses Jahr mit zwei Milliarden Euro Fördergeldern für „klimafreundliche Neubauten“ anschieben.
Aktuelle Marktstudie „Dämmstoffe – Europa“ (6. Auflage):
Kapitel 1 gibt einen fundierten Überblick zum gesamten europäischen Markt für Dämmstoffe in der Bauindustrie und macht dabei Prognosen bis zum Jahr 2032. Übersichtliche Tabellen und Abbildungen liefern aktuelle Marktdaten zu den wichtigsten Dämmstoff-Sorten: Gesamtumsatz sowie Produktion und Nachfrage für EPS, XPS, PUR/PIR, Glaswolle und Steinwolle. Ein eigener Abschnitt behandelt das Thema biobasierte Dämmstoffe. Kapitel 2 präsentiert eine detaillierte Darstellung und Analyse der Dämmstoff-Marktentwicklung in 18 Ländern Europas: Verbrauch, Umsatz sowie Produktion und Handel von Dämmstoffen wird jeweils einzeln betrachtet. Die Kennzahlen in Millionen Kubikmetern werden dabei für die verschiedenen Dämmstoff-Typen getrennt ausgewiesen. Die Nachfrage wird außerdem nach den Bausegmenten „Neubau“, „Renovierung“, „Wohnungsbau“ und „Gewerbebau“ aufgeteilt. Kapitel 3 bietet nützliche Unternehmensprofile der bedeutendsten Dämmstoff-Produzenten, übersichtlich gegliedert nach Kontaktdaten, Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten, Kurzprofil sowie Produkttypen und Anwendungsgebieten. Ausführliche Profile werden von den wichtigsten 54 Herstellern geliefert.
Weitere Informationen zur 6. Auflage der Marktstudie „Dämmstoffe – Europa“: https://ceresana.com/produkt/marktstudie-daemmstoffe-europa
Über Ceresana
Als eines der global führenden Marktforschungsinstitute ist Ceresana spezialisiert auf die Bereiche Chemikalien, Kunststoffe, Verpackungen und Industriegüter mit Schwerpunkt auf Automotive / Mobilität. Seit 2002 profitieren Unternehmen von hochwertigen Industrieanalysen und Prognosen. Über 200 Marktstudien liefern mehr als 10.000 Kunden in aller Welt die Wissensbasis für den nachhaltigen Erfolg.
Mehr über Ceresana unter www.ceresana.com
Ceresana
Mainaustrasse 34
78464 Konstanz
Deutschland
Pressekontakt: Martin Ebner, m.ebner@ceresana.com