CSU-Landesgruppenchefin Hasselfeldt ruft ihre Partei zur Zurückhaltung auf

Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, hat in der Debatte um die Griechenland-Hilfe ihre Partei zu mehr Zurückhaltung aufgefordert. „Wir sollten die Lage in Griechenland auf Grund fachlicher und sachlich fundierter Einschätzungen beurteilen und nicht aus dem Bauch oder aus einer Stimmung heraus“, sagte sie der Tageszeitung „Die Welt“. Maßgeblich sei der Bericht der Troika.

Vor allem CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hatte zuletzt daran zweifeln lassen, dass die CSU weiter hinter der Krisenbewältigungsstrategie Angela Merkels steht. Die Situation sei so ernst, „dass wir uns alle die Mühe machen müssen, zu überlegen, was wir sagen und wie wir etwas sagen“, so Hasselfeldt. Gleichzeitig will Hasselfeldt den Druck auf die Griechen nicht abmildern. Sie lehnt sowohl einen Aufschub als auch ein drittes Hilfspaket ab. „Ich sehe derzeit keine Notwendigkeit für ein drittes Paket. Jetzt bereits darüber zu spekulieren, wäre auch das falsche Signal an die Märkte und an die Griechen selbst. Wir sollten zu unseren Zusagen und Vorgaben stehen und nicht den Eindruck erwecken, dass wir immer wieder nachgeben.“ Trotz der Diskrepanzen mit der CDU glaubt Hasselfeldt, dass man im kommenden Jahr gemeinsam als Union ein Wahlprogramm vorlegen werde. „Wir haben immer gemeinsam, auch Alexander Dobrindt, den Kurs der Kanzlerin in der Euro-Schuldenkrise mitgetragen. Wir haben diesen Kurs guten Gewissens – übrigens abgestimmt mit der gesamten Partei – unterstützt und werden auch weiterhin gemeinsam vorangehen.“