Credit Suisse sieht Deutschland in schwacher Position gegenüber Griechenland

Die Schweizer Großbank Credit Suisse kommt in einer Analyse zu dem Ergebnis, dass Deutschland gegenüber Krisenländern wie Griechenland in einer sehr schlechten Verhandlungsposition steckt. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe), dem die Analyse vorliegt. Einerseits profitiere die deutsche Wirtschaft stark von der Währungsunion und andererseits habe Deutschland bereits extrem viel Geld in die Euro-Rettung gesteckt oder zugesagt.

Dieses Geld könnte bei einem Zerfall der Währungsunion verloren sein, heißt es in der Analyse. Die Credit-Suisse-Experten beziffern das potenzielle direkte und indirekte finanzielle Engagement Deutschlands in der Euro-Rettung auf 600 Milliarden Euro, etwa ein Viertel seiner Jahreswirtschaftsleistung. „Deutschland hat einen großen Anreiz, seine Erpressbarkeit nicht zu offensichtlich werden zu lassen“, schreiben die Experten, denn ein zu großzügiger Umgang mit Griechenland könnte Begehrlichkeiten in anderen Krisenländern wecken. Andererseits würde ein Austritt Griechenlands wohl Kapitalflucht in anderen Krisenländern auslösen, so dass Deutschland sein schon sehr hohes Rettungsengagement noch steigern müsste.