Nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ vor der Küste Italiens geht die Genueser Reederei „Costa Crociere“ von menschlichem Versagen als Unglücksursache aus. Wie Reederei-Chef Pierluigi Foschi am Montag mitteilte, sei ein „menschlicher Fehler“ unbestreitbar. Als zuletzt im vergangenen Jahr die Technik und die Sicherheit des Schiffes überprüft worden seien, habe es keine Beanstandungen gegeben, so Foschi weiter.
Weiterhin belastete er den Kapitän des Kreuzfahrtschiffes, der wider die Regeln und Vorschriften der Reederei gehandelt habe. Laut dem Geschäftsführer des Reiseveranstalters Costa-Kreuzfahrten, Heiko Jensen, habe dieser „eigenmächtig die von Costa vorgegebene Route geändert“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Kapitän, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Das Kreuzfahrtschiff war am Freitagabend mit etwa 4.200 Menschen an Bord auf Grund gelaufen und gekentert. Das Unglück hat bislang mindestens sechs Todesopfer gefordert. Mindestens 16 Menschen werden weiterhin vermisst, darunter auch mehrere Deutsche. Die Suchmaßnahmen, die am Montag durch schlechtes Wetter und die Instabilität des Schiffswracks erschwert worden waren, sollen am Dienstag fortgesetzt werden.