Corona-Betrug: Sprachprofiler analysieren gefälschten Behördenbrief

Alarmsignal: Rechtschreibfehler & Grammatikschwächen

Angst und Unsicherheit. Aktuell versuchen Betrüger mit verschiedenen Maschen die Corona-Situation für ihre kriminellen Geschäfte zu nutzen. Besonders dreist: Die falsche „Bundesstelle für Seuchenschutz“ verlangt Vorkasse für einen angeblichen COVID-19-Test, der natürlich nicht stattfinden wird.

Die Aufmachung des gefälschten Briefes soll Vertrauen schaffen: Bundesadler, vertraute Schriftart, eckige Kästen mit Sachbearbeiterangaben und Zwangsandrohung. Beim genaueren Hinsehen sollten allerdings nicht nur Sprachprofiler stutzig werden:

Großes „Sie“ vs. kleines „ihr“: Kaum zu übersehen ist die Inkonsistenz bei der Großschreibung der höflichen Anrede. In dem Schreiben wird das Anredepronomen „Sie“ korrekt groß geschrieben. Die zugehörigen Personalpronomen, wie z. B. „Ihr“, „Ihre“ und „Ihnen“, werden alle fälschlicherweise klein geschrieben (z. B. „in ihrer zuständigen Postfiliale“).

Fehlendes Plural-S bei der Fallbildung: Auch mit der deutschen Grammatik nehmen es die Fälscher nicht ganz genau: „Eine Vorauszahlung der anfallenden Gebühren ist notwendig, da in der Vergangenheit verpflichtende_ Gesundheitstest_ ohne Gebührenpflicht oft nicht nachgekommen wurde.“, heißt es da. So ein Fehler wäre für eine deutsche Behörde nicht gerade ein Aushängeschild.

Mangelnde Sorgfalt bei der Textpflege: Gleich eine ganze Reihe von Fehlern beinhaltet der letzte Satz des Haupttextes: „Um eine schnelle Abwicklung zu gewährleisten_(fehlendes Komma) bitten wir Sie, die Sendung binnen 3 Tagen nach erhalt (Kleinschreibung des Nomens „Erhalt“) ihrer (Kleinschreibung des Anredepronomens „Ihrer“) Benachrichtigung bei der Deutschen Post auszulösen.“

Hier scheint den Betrügern die Lust vergangen zu sein. Als Sprachprofiler erleben wir es regelmäßig, dass sich am Ende von Texten typische Fehler einschleichen. Das gilt gleichermaßen für anonyme Briefe, Drohbriefe und Erpresserschreiben. Hier lesen Sie mehr …

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