Bissendorf. Für das bereits seit rund vier Jahren erfolgreich eingesetzte Videoüberwachungssystem „ContraVandalis“ hat die MAB Meldeanlagenbau GmbH nun auch ein Patent erhalten. Die Besonderheit: Das Konzept funktioniert ähnlich wie in der Verkehrsüberwachung, wo Starenkästen in unregelmäßigen Intervallen mit Kameras bestückt sind. Bei ContraVandalis werden potenzielle Randalierer schon im Vorfeld mit einer möglichen Aufzeichnung ihrer Handlungen für eine strafrechtliche Verfolgung konfrontiert.
„Selbstverständlich gewährleistet ContraVandalis alle datenschutzrechtlichen Vorgaben. Die Besucher der Plätze, an denen es zur Anwendung kommt, werden sogar mit einem Hinweisschild darauf aufmerksam gemacht. Für einen potenziellen Straftäter oder Vandalen ist allerdings nicht erkennbar, ob das System gerade mit der 360-Grad-Kamera ausgerüstet ist, oder ob sie in diesem Augenblick ein anderes Areal absichert“, erklärt Matthias Siebert, einer von drei Geschäftsführern von MAB in Bissendorf bei Osnabrück. Seine Firma arbeitete in der Konzeptionierung von ContraVandalis eng mit Experten der Kriminalpolizei zusammen.
Gern würde er bei seinen Kunden selbstverständlich auch komplette Überwachungssysteme einrichten, die vor Ort bleiben und 24 Stunden am Tag aufzeichnen. Aber aus Gründen der deutlich geringeren Investitionen biete sich in vielen Fällen das ContraVandalis-Konzept an. Sparsamkeit im Aufwand mit zugleich hohem Nutzen für die Sicherheit zu verbinden, lautet die Maxime. Städte und Gemeinden stellen bisher die größte Kundengruppe für diesen Ansatz; den Schwerpunkt bilden Schulen mit Pausenhöfen und Turnhallen.
Matthias Siebert weiß: „Wenn Jugendliche sich zum Beispiel an schwer zu überwachenden oder weniger frequentierten Plätzen treffen, kommt es im Zusammenhang mit Alkoholkonsum erfahrungsgemäß häufig zu Sachbeschädigungen, Beschmutzungen oder anderen aggressiven Handlungen. Fühlen sie sich allerdings überwacht – ob durch laufende Videotechnik oder aufgrund einer Attrappe – zeigt dies schon seine Wirkung. Der pädagogische Effekt ist vergleichbar mit der Situation im Straßenverkehr, wo schon die Sichtbarkeit der Starenkästen weitgehend für eine Anpassung der Geschwindigkeit sorgt.“
Einsatzschwerpunkt in Kommunen
Sowohl private Grundstücke als auch Liegenschaften von Kommunen werden mit dieser Technik kostengünstig überwacht. So rüstet beispielsweise die Stadt Bad Oeynhausen seit 2007 nach und nach bislang sechs Grundschulen mit dem patentiertem ContraVandalis System aus. Drei Kameras sind hier wechselweise im Einsatz.
Ralph Mettner, verantwortlich für das Gebäudemanagement in der Ostwestfälischen Kommune, zeigt sich mit der Wirkung sehr zufrieden: „Auch wenn der Rückgang an vandalistischen Übergriffen nicht genau beziffert werden kann – der abschreckende Effekt ist offensichtlich. Zur Kostenseite lässt sich aber sagen, dass sich die Investition in die Technik mit sämtlichen Komponenten bereits nach einem Jahr auszahlt, weil wir ansonsten private Sicherheitsdienste mit regelmäßigen Bestreifungen beauftragen müssten. Im direkten Vergleich macht ContraVandalis sich schnell bezahlt.“
Vandalismus lässt sich auch mit diesem System nicht komplett verhindern. Doch die Gebäudemanagement-Abteilung der Stadt Bad Oeynhausen sieht darin ein sehr geeignetes Mittel, um besonders gefährdete Plätze besser zu schützen. Auch den versuchten Beschädigungen – zum Beispiel mit Basketbällen – konnte die robuste Technik stets erfolgreich Widerstand leisten. Die Vorrichtungen für die Kameras sind in ca. vier Meter Höhe installiert.
Robuste Technik sicher vor Manipulation
Das ContraVandalis Videoüberwachungs-System arbeitet mit Farb-Domekameras für Tag- und Nachtaufnahmen in wettergeschützter, vandalismussicherer Ausführung. Die Einrichtung erfolgt so, dass ein klar abgegrenzter Bereich aufgezeichnet wird. Per Infrarot-Melder stellen sich die Kameras in Bruchteilen von Sekunden auf Bewegungen ein und erfassen die Personen über eine Schwenk-/Neigtechnik mit 30-fachen optischen Zoom höchst detailliert.
Zum Equipment gehören neben den Kameras unter anderem ein Digitalrekorder, Videomonitore, Dummy-Wetterschutzgehäuse, GSM-Übertragungsgeräte und Bedienteile. Die Technik befindet sich in einem transportablen Schrank und kann in unterschiedlichen Räumen einen Standort finden. Dabei ist das System mit einer Notstrompufferung zusätzlich abgesichert und somit vor Eingriffen von außen in geheim gehaltenen Räumlichkeiten geschützt.
An den Schulen in Bad Oeynhausen werden alle Aufnahmen nach festen Intervallen automatisch gelöscht. Es sei denn, es gilt einen Vorfall aufzuklären. Dann sichten Hausmeister und Schulleitung gemeinsam das Material, um gegebenenfalls weitere Schritte einzuleiten. „Und sobald wir mitbekommen, dass an einem der sechs Plätze vermehrt Störungen oder Sachbeschädigungen auftreten, setzen wir dort auch die Kameras verstärkt ein. Unsere Strategie, die Überwachung immer wieder zu verlagern, hat sich eindeutig bewährt“, fasst der leitende Gebäudemanager Ralph Mettner zusammen.
Weitere Infos: www.contravandalis.de oder www.meldeanlagenbau.de
Ansprechpartner:
MAB Meldeanlaganbau GmbH
Matthias Siebert
Gewerbepark 7b
49143 Bissendorf
Tel.: 05402 / 98 43 11
siebert@meldeanlagenbau.de
www.meldeanlagenbau.de
Kurzportrait:
Der Fachbetrieb für alle elektronischen Sicherungssysteme und Alarmanlagen hat seinen Firmensitz in Bissendorf (Landkreis Osnabrücker). MAB Meldeanlagenbau arbeitet regional und überregional für Kunden aus Handel, Handwerk und Industrie sowie für Private.