China: Blinder Menschenrechtsaktivist flieht aus Hausarrest

In China ist dem blinden Menschenrechtsaktivisten und Rechtsanwalt Chen Guangcheng die Flucht aus seinem streng bewachten Haus gelungen. Chen sei am Sonntagabend über eine Mauer seines Hauses geklettert und dann stundenlang ohne Hilfe zu Fuß gelaufen, bevor er Kontakt zu Freunden aufnehmen konnte, die ihn aufgriffen und an einen sicheren Ort brachten, sagte die Aktivistin He Peirong der britischen Zeitung „The Times“. Seine Familie halte sich weiterhin in dem Haus auf, teilte der in den USA lebende Menschenrechtsaktivist Bob Fu mit.

Die Gerüchte, dass sich der Chinese in der US-Botschaft in Peking befinde, konnte er nicht bestätigen. Chen hatte sich vor allem mit seiner Kritik an der chinesischen Ein-Kind-Politik den Ärger der Regierung eingehandelt. 2010 war er nach einer vierjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen und zu einem streng bewachten Hausarrest verurteilt worden. Von den chinesischen Behörden wurde die Flucht des Menschenrechtsaktivisten noch nicht bestätigt.