Chiemgau-Impakt: Bohrung des LfU am Tüttensee unter Beschuss

Chiemgau-Impakt: Bohrung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt am Tüttensee unter Beschuss – was ist mit den ersten 4500 Jahren?

oder:

Wie Verfälschungen in der Wissenschaft funktionieren.

showimage Chiemgau-Impakt: Bohrung des LfU am Tüttensee unter Beschuss

Fragen: Was ist mit den ersten 4500 Jahren?

Im August 2010 erregte eine Pressemitteilung des geologischen Dienstes am LfU (Bayerisches Landesamt für Umwelt) einiges Aufsehen mit folgender Textüberschrift:
Neue Altersdaten: Kein „Kelten-Komet“ im Chiemgau“. Die Pressemitteilung bezog sich auf eine Bohrung des LfU am Tüttensee, deren Bohrkerne mit der Radiokarbon-Methode datiert worden waren.
Der Leiter des geologischen Dienstes, Dr. Roland Eichhorn, berichtete von Proben von den Seeablagerungen am Kesselboden und wurde mit folgender Aussage wiedergegeben: In einem halben Meter Tiefe war das Moor bereits 4.800 Jahre alt, ganz unten 10.000 und die Seeablagerung darunter sogar 12.500. Untersuchungen im benachbarten Chiemsee ergaben das gleiche Bild – wie im Tüttensee ruhige, ungestörte Seeablagerungen seit dem Ende der Eiszeit. Die Schlussfolgerung lautete, dass damit bewiesen sei, dass der Tüttensee ein Toteisloch sei und es niemals eine kosmische Katastrophe gegeben habe.
Gegen diese unglaubliche Darstellung erhob die Forschergruppe des CIRT (Chiemgau Impakt Research Team) sofort Einspruch wegen der verfälschenden Behauptung, dass die datierten Proben am Kesselboden (des Tüttensees) entnommen wurden. Tatsächlich stand die Bohrung am Uferrand. Aber auch da kam sofort der Einwand, dass die Bohrung dort mit Blick auf die in der Impaktforschung geltenden Erkenntnisse zur Meteoritenkrater-Bildung absolut deplaziert stand, um die Entstehung der Hohlform zu datieren.
Daraufhin und mit Blick auf die vom CIRT schon immer vorgelegten, in der Forschung allgemein anerkannten Impaktbeweise (Schockeffekte, Auswurfmassen usw.) musste Dr. Eichhorn ziemlich zurückrudern, um im SPIEGEL online zu äußern, dass ja wohl trotzdem ein Impakt stattgefunden haben könnte, der dann aber irgendwann in der Eiszeit anzusiedeln sei. Aber auch damit musste Dr. Eichhorn seine völlige Unkenntnis über den Chiemgau-Impakt eingestehen: eine Datierung des Impaktes in die Eiszeit ist wegen der klar datierbaren archäologischen Funde in den Impakt-Katastrophenhorizonten ausgeschlossen.
All das hat nichts genützt und der Forschung letztlich immensen Schaden zugefügt. Denn: Unmittelbar nach der Presseveröffentlichung quoll das Internet über von Kommentaren der selbsternannten „Experten“ aus allen Berufs- und Tätigkeitsbereichen nur nicht aus den Impakt-Geowissenschaften, die hier nun ihren „Beweis“ hatten gegen den – aus welchen Gründen auch immer – schon immer heftig bekämpften Chiemgau-Impakt.
Das CIRT stellt nochmals klar das die Bohrung in Kenntnis der Unwissenheit von Impakt Vorgängen falsch platziert war, was auch die vom BLfU bereitgestellten Altersdaten belegen.
Die Interpretation der Altersdaten durch das CIRT
Das Ergebnis der LfU-Bohrung mit den Altersdaten sieht folgendermaßen aus, wobei sich die Graphik (Abb. 1) an den Bericht des LfU (Dr. Ernst Kroemer) sowie an den Artikel von

„Gerhard Doppler, Erwin Geiss, Ernst Kroemer & Robert Traidl: Response to „The fall of Phaethon: a Greco-Roman geomyth preserves the memory of a meteorite impact in Bavaria (south-east Germany)“ by Rappenglück et al. (Antiquity 84)“

hält. Dieser Artikel der Autoren vom LfU wurde als Kommentar zum Artikel
RAPPENGLÜCK, B., M.A. RAPPENGLÜCK, K. ERNSTSON, W. MAYER, A. NEUMAIR, D. SUDHAUS & I. LIRITZIS. 2010. The fall of the Phaethon: a Greco-Roman geomyth preserves the memory of a meteorite impact in Bavaria (south-east Germany). Antiquity 84: 428-39
geschrieben und sollte anscheinend dazu benutzt werden, um aus Sicht der Geologen des LfU generell mit dem Chiemgau-Impakt abzurechnen.
Schaut man sich nunmehr die Daten der Abb. 3 an und vergleicht sie mit der Aussage von
Gerhard Doppler, Erwin Geiss, Ernst Kroemer & Robert Traidl (übersetzt):
„Diese kontinuierliche und ungestörte Folge von Torf über Seesedimenten von 4800 bis 12 500 Jahre vor heute widerspricht klar der Existenz von Strukturen, die man bei einem 2500 Jahre alten Impakt-Krater erwarten sollte.“
Und genau hier liegt die eklatante Verfälschung durch die Geologen des Landesamtes, die in der Presseerklärung von Dr. Eichorn verkündet und von den Medien übernommen wurde sowie von den selbsternannten „Experten“ und Gegnern des Impaktes bis heute immer wieder nachgeplappert wird: Der Befund der Bohrung sagt nichts anderes, als dass sie überhaupt erst ca. 2000 (!) Jahre VOR dem Impakt das erste Alter mit 4500 Jahren vor heute liefert (Abb. 3).
Nicht nur dass – wie oben beschrieben – die Bohrung völlig deplaziert steht und die erbohrten Schichten vom Impakt praktisch nichts mitbekommen haben können, verschweigt sie völlig, was überhaupt in den letzten 4500 Jahren am Tüttensee passiert ist.
Einen halben Meter von zersetztem, offenbar nicht datierbarem Torf trifft sie oben an. Ist genau DAS der dünne Horizont, der beim Chiemgau-Impakt sozusagen übrig geblieben ist?
Datiert uns die Bohrung des LfU nicht geradezu perfekt ein nacheiszeitliches Ereignis am Tüttensee, das jünger als 4500 Jahre vor heute ist?
Quelle: www.chiemgau-impakt.de

Seit dem Jahr 2000 stieß eine Gruppe von Heimatforschern im Raum zwischen Altötting und Traunstein nahe dem Chiemsee (Südost-Bayern) immer wieder auf eigenartige metallische Stücke im Untergrund, die sich als die extrem seltenen bzw. auf der Erde in natürlicher Form nicht vorkommenden Eisensilizid-Minerale Fe3Si (Gupeiit) und Fe5Si3, (Xifengit) erwiesen. Die Gruppe um Werner Mayer (Bergen), die einen offiziellen Auftrag und eine entsprechende Genehmigung zur Suche nach archäologisch bedeutenden Objekten in der Region besaß, stellte fest, dass das ungewöhnliche Material regelmäßig in der Nähe von auffälligen Kraterstrukturen und an Stellen gefunden wurde, für die ein menschlicher Eintrag kaum vorstellbar war. Die Krater hatten meist einen ausgeprägten Ringwall; einige waren aber – deutlich sichtbar – durch Pflügen bereits eingeebnet worden.

Die Verbreitung der eigenartigen Funde und flächig korrespondierende Auffälligkeiten eines Bienenhonig-Monitoring (durch Dr. B. Raeymaekers (2005)) erregte bei Wissenschaftlern der Universitäten München und Tübingen Interesse und veranlasste die Gruppe Mayer in der Folgezeit zu einem außergewöhnlichen Programm der systematischen Erforschung der Geländebefunde, in deren Verlauf die Idee des Einschlages eines extraterrestrischen Körpers in historischer Zeit immer mehr Gestalt annahm. Nach gewissen Konflikten mit Wissenschaftlern der genannten Universitäten entschloss sich die Gruppe der Heimatforscher dazu, Dr. Michael Rappenglück, Astronom und Archäoastronom, Institut für Interdisziplinäre Forschung Gilching, Prof. Dr. Kord Ernstson, Geologe, Geophysiker und Impaktforscher von der Universität Würzburg, sowie Privatdozent Dr. Uli Schüßler, Mineraloge und Petrologe, ebenfalls von der Universität Würzburg, um wissenschaftliche Unterstützung bei der weiteren Untersuchung des Phänomens zu bitten. Es kam zu einem Zusammenschluss der Entdecker um Werner Mayer mit den genannten Wissenschaftlern zum Chiemgau Impact Research Team (CIRT), zu dem Barbara Rappenglück, M.A., als Historikerin, hinzukam, nachdem auch die geschichtliche Bedeutung des Phänomens immer offensichtlicher wurde.

Weiterhin an dem Phänomen arbeiteten und arbeiten Wissenschaftler der Universitäten Tübingen, München, Antwerpen, Freiburg und Augsburg.

Im Oktober 2004 veröffentlichte die amerikanische Zeitschrift ASTRONOMY online einen Artikel über den „Chiemgau-Kometen“; gleichzeitig wurde ein ausführlicher wissenschaftlicher Artikel des CIRT über alle bis dahin bekannten Aspekte der Entdeckung im Internet publiziert. Beide Artikel wurden über das wissenschaftliche Internetforum CCNet (Cambridge Conference, Dr. Benny Peiser) innerhalb kürzester Zeit als „Big Bang of Bavaria“ (DER SPIEGEL in einem Artikel über die Entdeckung) weltweit verbreitet, und ein enormes Medieninteresse setzte ein.

Der heutige Stand der Entdeckung mit all den inzwischen erbrachten neuen Befunden und gewonnenen Erkenntnissen wird auf der Internetseite www.chiemgau-impakt.de (Version in englischer Sprache www.chiemgau-impact.com) vorgestellt, wobei aber auch die wissenschaftliche Diskussion und Konflikte nicht ausgespart bleiben.

Das Medieninteresse mit Berichten in Presse und Rundfunk sowie mit Filmen im Fernsehen hat die Erforschung des Phänomens einer breiten Bevölkerung nahegebracht, hat Institute, Institutionen, Unternehmen, Gebietskörperschaften, Politiker und viele interessierte Privatpersonen aufmerksam gemacht und zu vielfältiger Unterstützung angeregt. Mit diesem großen Interesse und der zunehmenden Unterstützung reifte die Idee, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, was am 3.Oktober 2006 in die Tat umgesetzt wurde.

Bilder: CIRT

Kontakt:
Chiemgau-Impakt e.V.
Hans-Peter Matheisl
Breslauer Ring 22
83278 Traunstein
+4915123540770
pressestellel@chiemgau-comet.com
http://www.chiemgau-impakt.de