Der Vorsitzende der CDU-Senioren-Union, Otto Wulff, sieht das Internet nicht als Gefahr, sondern als Chance für ältere Menschen. In einem Interview mit „bild.de“ betonte der CDU-Politiker, dass immer mehr Ruheständler online seien. „Der Zuwachs im Internet kommt vor allem aus der Generation 60plus, den sogenannten Silver-Surfern.“
Wulff widersprach insoweit der Einschätzung von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), das Internet grenze ältere Menschen von der gesellschaftlichen Entwicklung weiter aus: „Gerade das Internet mit seinen sozialen Netzwerken ist für Senioren eigentlich ein Segen und kann gegen die Vereinsamung im Alter helfen.“ Der Chef der mit 55.000 Mitgliedern zweitgrößten CDU-Bundesvereinigung forderte die Computer-Hersteller auf, mehr einfache und bedienungsfreundliche Geräte anzubieten. Wenn er Chef einer Computer-Firma wäre, „würde ich ein Modell `Ü60` herausbringen und es auch so nennen“, sagte der CDU-Politiker. Generell müssten auch Bedienungsanleitungen „unkomplizierter, seniorenfreundlicher werden.“ Wulff erinnerte in dem „bild.de“-Interview daran, dass es in 20 Jahren in Deutschland mehr über 60jährige gebe als unter 15jährige. Der Chef der Senioren-Union beklagte zugleich, dass ältere Menschen von der Werbung „einfach nicht angesprochen“ würden: „Altern gilt in der Werbung nicht als trendy.“ So werbe zum Beispiel die Autoindustrie „viel und wortreich“ mit Fahrer-Assistenz-Systemen, traue sich aber nicht zu sagen, dass es sich um ein besonders seniorenfreundliches Fahrzeug handele. „Dieses Rum-Geeiere ist ein Riesenfehler“, meinte Wulff.