Viele Menschen träumen von der eigenen Selbstständigkeit. Sie wollen ihr eigenes Ding machen, unabhängig sein und ihre eigene Vision verwirklichen. Im Vorfeld der Gründung zweifeln oftmals zukünftige Existenzgründer und Gründerinnen, ob eine berufliche Selbstständigkeit wirklich das Richtige für sie ist. Stunden- und tagelang werden Vor- und Nachteile durchgespielt und Eventualitäten ausgelotet. Doch bevor du den Schritt in die Selbstständigkeit wagst, solltest du dir die Chancen und Risiken genau ansehen. Diese Selbstreflexion ist nicht nur gesund, sondern auch notwendig, um auf einem soliden Fundament zu starten. Denn Selbstständigkeit ist nicht für jedermann geeignet. In diesem Artikel möchte ich dir die wichtigsten Chancen und Risiken der Selbstständigkeit vorstellen. So kannst du gut informiert eine Entscheidung treffen, ob ein eigenes Business das Richtige für dich ist. Es ist außerdem ganz normal, sich vor der Gründung eines eigenen Unternehmens Gedanken über die Chancen und Risiken zu machen.
Tipp: Schreibe dir alle deine Chancen und Risiken genau auf und schaue dann, ob eine Seite überwiegt oder ob vielleicht sogar all die tollen Aspekte einer Selbstständigkeit die Nase vorn haben. Und davon gibt es viele:
Chancen und Argumente für eine Selbstständigkeit
- Ende der Arbeitslosigkeit
Wenn du gerade aus der Arbeitslosigkeit kommst, ist das kein schlechter Grund für eine Selbstständigkeit, denn die Selbstständigkeit bietet dir die Chance, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Das gibt dir wieder Struktur in deinem Tag und du hast wieder Ziele und Aufgaben. Manchmal muss man erst in so eine Situation gelangen, um überhaupt auf die Idee zu kommen, etwas Eigenes zu machen.
Zudem kannst du deine finanzielle Situation aus eigener Kraft verbessern und so eigenständig deine Geldsorgen minimieren oder gar völlig verbannen. Es liegt in deiner Hand, was du aus deiner Geschäftsidee machst. - Selbstbestimmung und Anerkennung
Viele Menschen haben es satt, in einem Job zu arbeiten, in dem sie sich nicht wertgeschätzt fühlen und sind frustriert. Der Chef ist ein Choleriker, der Teamleiter hört nicht zu und manche Kollegen schieben ihre Fehler gerne auf andere. Es gibt viele Gründe, endlich selbstbestimmt arbeiten zu wollen. Eigene Ideen endlich umsetzen, leistungsgerechtes Einkommen oder einfach der Wunsch nach Anerkennung. Davon wirst du als Selbstständiger viel bekommen, wenn du es richtig machst. Als Selbstständiger hast du die Freiheit, deine eigenen Ideen umzusetzen und musst nicht Entscheidungen mittragen, hinter denen du nicht stehst und wirst dann auch noch für deine Leistung – nicht nur monetär – belohnt. Mit der Pandemie ist das so viel sichtbarer geworden und der häufigste Grund, warum ein eigenes Business gestartet wird. - Verwirklichung von Leidenschaften
Vielleicht träumst du schon lange davon, dein Hobby oder deine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Wenn du das tust, was du von Herzen liebst, wird deine Arbeit nicht nur erfüllender, sondern dazu auch noch erfolgreich sein. Dadurch geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung und du kannst mit dem, was dir Spaß macht, Geld verdienen. Wenn du für dein Business „brennst“, wird es auch erfolgreich sein. - Flexibilität
Als Selbstständiger kannst du die Chancen dann ergreifen, wenn sie sich dir bieten. Du kannst sprichwörtlich günstige Gelegenheiten beim Schopf greifen und deine Stärken und Talente einsetzen und dich ganz frei entfalten. Wenn du etwas siehst, das für dich und dein Business erfolgversprechend ist, kannst du einfach zugreifen und die Herausforderung frei und flexibel angehen. Keine Umwege, kein Abstimmungsprozess und keine anderen Mitredner. Nur du bestimmst, wohin dein Weg führt. - Mehr Zeit für Familie und Freunde
Wenn du es richtig organisierst, wird dir nach der Startphase mehr Zeit für dich selbst, deine Familie und Freunde zur Verfügung stehen. Wie gesagt, am Anfang wird dies nicht der Fall sein, die Arbeitskurve wird eher am Anfang ansteigen (aber unbemerkt belastend, weil es Spaß macht) und auch später klappt es nur, wenn du einen Plan hast und nicht versuchst, alles alleine zu stemmen, wenn du wächst. Urlaube kannst du planen, wann es dir passt, und nicht, wenn es dir dein Chef erlaubt. Für mich war es immer ein Krampf Monate im Voraus abzustimmen, wann ich denn nun Urlaub mache im nächsten Jahr. - Selbstbestimmte Arbeitsweise
Du kannst deine Arbeit und deine Freizeit viel flexibler gestalten und deine „Arbeit“ nach deinem Leben, deinen Bedürfnissen und deinem Rhythmus ausrichten und nicht umgekehrt. Du rückst dein Leben in den Mittelpunkt und nicht umgekehrt. Voraussetzung dafür sind Organisation, Überblick, Planung und lernen, zu delegieren. Wenn dir das gelingt, wirst du eine neue Art der Freiheit und Selbstbestimmung erleben, die du im Angestelltenverhältnis nicht finden wirst.
Risiken einer Selbstständigkeit
Bei all dem Optimismus, der Vorfreude und vielen Chancen birgt eine Existenzgründung auch einige Risiken, die bedacht werden müssen. Das Gute: Je mehr du davon im Vorfeld durchdenkst, desto mehr Lösungen kannst du dem entgegenstellen. Ganz nach dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ bist du den Schwierigkeiten und Konflikten dann nicht hilflos ausgeliefert. Übrigens solltest du auch immer die Risiken in deinem Businessplan nennen, zusammen mit der passenden Lösung. Dann treffen dich mögliche Probleme nicht ganz unvorbereitet und du hast immer alles Nötige zur Hand, wenn doch einmal etwas nicht optimal läuft.
- Unsicheres Einkommen zu Beginn
Gerade zu Beginn deiner Selbstständigkeit wirst du kein gesichertes, geregeltes Einkommen haben. Nur in den seltensten Fällen können frisch gebackene Unternehmer Einnahmen so konkret planen bzw. treffen die Prognosen vollständig ein, denn dafür fehlen am Anfang einfach die nötige Anzahl Kunden. Mit der Zeit werden diese allerdings immer mehr (wenn dein Angebot stimmt), einige werden dann sogar zu Stammkunden und empfehlen dich weiter. Dadurch wirst du mit der Zeit immer mehr Planungssicherheit erlangen, weil du Erfahrungen sammelst und so Preise/Kosten/Ausgaben besser auf den Punkt kalkulieren kannst. Nach etwa drei Jahren kannst du rückblickend im Querschnitt besser absehen, ob deine Geschäftsidee tragfähig ist, nach fünf Jahren giltst du dann als Unternehmer. Das kann zunächst beängstigend sein, aber mit der Zeit gewinnst du mehr Sicherheit, insbesondere durch die Planung im Businessplan. Ein Jahr mal eine Geschäftsidee auszuprobieren ist einfach zu kurz, um über ein Fazit der Tragfähigkeit zu sprechen. - Fehlerhafte Planung und Kalkulation
Mit der Gründung kannst du einiges verkehrt machen, z. B. durch falsche oder fehlende Planung, durch falsche Annahmen oder eine fehlerhafte Planungskalkulation. Geldverlust ist die Folge und das kann im schlimmsten Fall zum Scheitern oder sogar zur Insolvenz deines Unternehmens führen. Besonders „neue“ Kostenpunkte wie Steuern oder Krankenkassenbeiträge etc., mit denen man als Angestellter in der Regel kaum etwas zu tun hat, können zum Verhängnis werden, wenn man seine Zahlen nicht im Griff hat. Hier empfiehlt sich eine Existenzgründungsberatung oder auch der Gang zum Steuerberater, um sein Wissen zu erweitern. Auch ein Vergleich verschiedener Anbieter (Krankenkassen, Versicherer) lohnt sich so gut wie immer, um Geld zu sparen. Nicht zuletzt sei noch der Punkt „Fördermittel“ genannt, bei dem du als Existenzgründer – fast immer aus Unwissenheit – bares Geld liegen lässt, wie z.B. der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. - Ausfall und Vertretung
Was passiert, wenn du einmal (ungeplant) ausfällst? Der Grund muss keine lebensbedrohliche Erkrankung sein, bei manchen Berufszweigen reicht schon eine gebrochene Hand, um den Geschäftsbetrieb nicht mehr aufrecht halten zu können. Wer vertritt dich, damit die Geschäfte weiter laufen und weiter Umsätze hereinkommen? Wer hat Passwörter und Zugänge zu den Systemen und wer hat Vollmacht für dein Geschäftskonto? Gibt es Versicherungen, die deinen Ausfall abdecken? Man kann sich nicht gegen alles versichern, aber es gibt einige branchenübliche Versicherungen, die du abschließen solltest. Lasse dich von einem neutralen Fachmann ausführlich beraten und wähle das passende für dich aus. Gehe dabei von realistischen Szenarien aus und schließe nicht aus Sorge für alles eine Versicherung ab. Prüfe, was wirklich Sinn macht. Wenn du dich rechtzeitig um die Punkte Vertretung und Absicherung kümmerst, bist du für den Fall der Fälle gerüstet. - Altersvorsorge
Du willst neu durchstarten und sollst gleichzeitig auch noch an den Ruhestand denken – wie absurd, aber dennoch gerade jetzt so wichtig. Denn die Altersvorsorge darf insbesondere bei Selbstständigen nicht vernachlässigt werden, damit du im Alter finanziell abgesichert bist. Viele Selbstständige vernachlässigen ihre Altersvorsorge und schieben das Thema auf die Seite – ein großer Fehler, der im Alter zu Versorgungslücken oder sogar zur Altersarmut führen kann. Denke frühzeitig daran, Geld für diesen Fall zurück zu legen bzw. an zu legen. Auch ein kleiner Beitrag ist ein Anfang. Nutze auch hier die neutrale Beratung vom Versicherungsfachmann und mache einen Termin bei deiner Rentenversicherungsanstalt. Für die kreativen künstlerischen Berufe kommt auch die KSK (Künstlersozialkasse) in Frage, die viele Vorteile bietet. - Überlastung
Der Punkt „Überlastung“ ist vielen Gründern oft nicht bewusst. Vor lauter (positivem) Stress und Enthusiasmus muten sich viele zu viel zu und vernachlässigen nötige Pausen und Ruhezeiten. Man merkt es einfach nicht so deutlich wann genug ist, wenn man etwas sehr gerne macht. Es wird sich irgendwann rächen und dann bist du gar nicht mehr einsatzfähig. Plane Freiräume für dich ein und mache auch mal etwas, das gar nichts mit deinem Unternehmen zu tun hat. Zwar ist es ratsam, auch in der Freizeit sein geschäftliches Netzwerk auszubauen, aber trotzdem muss auch Zeit nur für dich und deine Bedürfnisse sein. Das Vernachlässigen der Pausen kann langfristig zu Gesundheitsproblemen führen. - Kundengewinnung
Zu guter Letzt stellen sich viele Gründer die wohl wichtigste Frage: Was tun, wenn keine Kunden kommen? Wenn du vernünftig planst, dein Geschäft beherrschst und offen dafür bist in die Sichtbarkeit zu gehen, deine passenden Marketingmaßnahmen ergreifst und in Kontakt mit anderen Menschen trittst, werden auch Kunden zu dir kommen. Voraussetzung: Man weiß, dass es dich gibt. Brennst du für dein Business, dann erzähle wirklich jedem davon, nutze das Internet und die Sozialen Medien und arbeite kontinuierlich an der Qualität deines Angebots. Hört sich viel an, aber es sind im Grunde einzelne Schritte, die du idealerweise alle bereits in deinem Businessplan aufgelistet hast. Nichts davon ist Zauberei und wenn du nicht alles alleine kannst (was völlig normal ist), hole dir professionelle Unterstützung in Form von Unternehmensberatern, Vertriebsprofis oder Werbefachleute wie Grafiker oder Texter. Auch eine erfahrene Existenzgründungsberaterin :-) kann dir weiterhelfen und dir zeigen, was du wie in welcher Reihenfolge tun solltest um dein Unternehmen bekannt zu machen. Dazu existiert hier oft ein belastbares Netzwerk an Fachleuten, die dir weiterhelfen können.
Fazit Pro und Contra zur Selbstständigkeit
Wie du siehst, kannst du viele Dinge tun, um die Risiken zu minimieren und den worst-case-Fall Scheitern oder sogar Insolvenz verhindern. Die Deutschen sind übrigens Weltmeister im Angst haben. Nirgendwo sonst ist die Furcht vor dem Versagen oder dem sog. Scheitern (aus meiner Sicht gibt es das gar nicht) und einem damit einhergehenden Imageschaden größer als bei uns. Mit steigender Anzahl von Gründungen (und der damit auch größer werdenden Zahl an wieder beendeten Geschäftsideen) wird sich diese Angst immer mehr legen und es wird normaler, wenn man es nicht direkt beim ersten Mal schafft. Nicht wenige Gründer justieren im Laufe der Zeit Ihr Geschäft nach oder starten noch einmal von vorne, mit mehr Erfahrung und Wissen. Eine Garantie für eine erfolgreiche Existenzgründung gibt es nirgendwo, aber du hast mit guter Planung und Vorbereitung und vor allem mit einem soliden Businessplan bereits mehr als die Hälfte der Miete beisammen. Traue dich und starten in deinen neuen Lebensabschnitt – es lohnt sich!
Wenn du aus der Arbeitslosigkeit gründest, ist das kein Nachteil, sondern eher ein Vorteil, da du dann die Möglichkeit hast einen Gründungszuschuss zu beantragen: Tipps zur Beantragung.
Wie entscheidest du dich richtig?
Wenn du über eine Selbstständigkeit nachdenkst, solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Bin ich bereit für das Risiko?
- Kann ich mit der Verantwortung umgehen?
- Bin ich bereit, viel Zeit und Arbeit zu investieren?
Kann ich mit Unsicherheiten und Rückschlägen umgehen? - Ist mein Businessplan solide?
Wenn du diese Fragen für dich beantworten kannst, bist du auf dem besten Weg, die richtige Entscheidung zu treffen.
Noch ein Tipp: Wenn du dich für die Selbstständigkeit entscheidest, solltest du dich gut informieren und dich von Experten beraten und begleiten lassen. Es gibt viele Angebote zur Existenzgründungsberatung, die dir helfen, einen guten Start in die Selbstständigkeit zu haben. Ein Anfang kann schon ein Video-Kurs zur Existenzgründung sein, indem du für dich lernen und prüfen kannst, ob dein Traum wahr werden kann.
Wenn du aus der Arbeitslosigkeit gründen möchtest, kann unsere Beratung mit einem sog. AVGS vollständig gefördert werden lassen!
Tipp: Schreibe dir alle deine Chancen und Risiken genau auf und schaue dann, ob eine Seite überwiegt oder ob vielleicht sogar all die tollen Aspekte einer Selbstständigkeit die Nase vorn haben. Und davon gibt es viele:
Chancen und Argumente für eine Selbstständigkeit
- Ende der Arbeitslosigkeit
Wenn du gerade aus der Arbeitslosigkeit kommst, ist das kein schlechter Grund für eine Selbstständigkeit, denn die Selbstständigkeit bietet dir die Chance, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Das gibt dir wieder Struktur in deinem Tag und du hast wieder Ziele und Aufgaben. Manchmal muss man erst in so eine Situation gelangen, um überhaupt auf die Idee zu kommen, etwas Eigenes zu machen.
Zudem kannst du deine finanzielle Situation aus eigener Kraft verbessern und so eigenständig deine Geldsorgen minimieren oder gar völlig verbannen. Es liegt in deiner Hand, was du aus deiner Geschäftsidee machst. - Selbstbestimmung und Anerkennung
Viele Menschen haben es satt, in einem Job zu arbeiten, in dem sie sich nicht wertgeschätzt fühlen und sind frustriert. Der Chef ist ein Choleriker, der Teamleiter hört nicht zu und manche Kollegen schieben ihre Fehler gerne auf andere. Es gibt viele Gründe, endlich selbstbestimmt arbeiten zu wollen. Eigene Ideen endlich umsetzen, leistungsgerechtes Einkommen oder einfach der Wunsch nach Anerkennung. Davon wirst du als Selbstständiger viel bekommen, wenn du es richtig machst. Als Selbstständiger hast du die Freiheit, deine eigenen Ideen umzusetzen und musst nicht Entscheidungen mittragen, hinter denen du nicht stehst und wirst dann auch noch für deine Leistung – nicht nur monetär – belohnt. Mit der Pandemie ist das so viel sichtbarer geworden und der häufigste Grund, warum ein eigenes Business gestartet wird. - Verwirklichung von Leidenschaften
Vielleicht träumst du schon lange davon, dein Hobby oder deine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Wenn du das tust, was du von Herzen liebst, wird deine Arbeit nicht nur erfüllender, sondern dazu auch noch erfolgreich sein. Dadurch geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung und du kannst mit dem, was dir Spaß macht, Geld verdienen. Wenn du für dein Business „brennst“, wird es auch erfolgreich sein. - Flexibilität
Als Selbstständiger kannst du die Chancen dann ergreifen, wenn sie sich dir bieten. Du kannst sprichwörtlich günstige Gelegenheiten beim Schopf greifen und deine Stärken und Talente einsetzen und dich ganz frei entfalten. Wenn du etwas siehst, das für dich und dein Business erfolgversprechend ist, kannst du einfach zugreifen und die Herausforderung frei und flexibel angehen. Keine Umwege, kein Abstimmungsprozess und keine anderen Mitredner. Nur du bestimmst, wohin dein Weg führt. - Mehr Zeit für Familie und Freunde
Wenn du es richtig organisierst, wird dir nach der Startphase mehr Zeit für dich selbst, deine Familie und Freunde zur Verfügung stehen. Wie gesagt, am Anfang wird dies nicht der Fall sein, die Arbeitskurve wird eher am Anfang ansteigen (aber unbemerkt belastend, weil es Spaß macht) und auch später klappt es nur, wenn du einen Plan hast und nicht versuchst, alles alleine zu stemmen, wenn du wächst. Urlaube kannst du planen, wann es dir passt, und nicht, wenn es dir dein Chef erlaubt. Für mich war es immer ein Krampf Monate im Voraus abzustimmen, wann ich denn nun Urlaub mache im nächsten Jahr. - Selbstbestimmte Arbeitsweise
Du kannst deine Arbeit und deine Freizeit viel flexibler gestalten und deine „Arbeit“ nach deinem Leben, deinen Bedürfnissen und deinem Rhythmus ausrichten und nicht umgekehrt. Du rückst dein Leben in den Mittelpunkt und nicht umgekehrt. Voraussetzung dafür sind Organisation, Überblick, Planung und lernen, zu delegieren. Wenn dir das gelingt, wirst du eine neue Art der Freiheit und Selbstbestimmung erleben, die du im Angestelltenverhältnis nicht finden wirst.
Risiken einer Selbstständigkeit
Bei all dem Optimismus, der Vorfreude und vielen Chancen birgt eine Existenzgründung auch einige Risiken, die bedacht werden müssen. Das Gute: Je mehr du davon im Vorfeld durchdenkst, desto mehr Lösungen kannst du dem entgegenstellen. Ganz nach dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ bist du den Schwierigkeiten und Konflikten dann nicht hilflos ausgeliefert. Übrigens solltest du auch immer die Risiken in deinem Businessplan nennen, zusammen mit der passenden Lösung. Dann treffen dich mögliche Probleme nicht ganz unvorbereitet und du hast immer alles Nötige zur Hand, wenn doch einmal etwas nicht optimal läuft.
- Unsicheres Einkommen zu Beginn
Gerade zu Beginn deiner Selbstständigkeit wirst du kein gesichertes, geregeltes Einkommen haben. Nur in den seltensten Fällen können frisch gebackene Unternehmer Einnahmen so konkret planen bzw. treffen die Prognosen vollständig ein, denn dafür fehlen am Anfang einfach die nötige Anzahl Kunden. Mit der Zeit werden diese allerdings immer mehr (wenn dein Angebot stimmt), einige werden dann sogar zu Stammkunden und empfehlen dich weiter. Dadurch wirst du mit der Zeit immer mehr Planungssicherheit erlangen, weil du Erfahrungen sammelst und so Preise/Kosten/Ausgaben besser auf den Punkt kalkulieren kannst. Nach etwa drei Jahren kannst du rückblickend im Querschnitt besser absehen, ob deine Geschäftsidee tragfähig ist, nach fünf Jahren giltst du dann als Unternehmer. Das kann zunächst beängstigend sein, aber mit der Zeit gewinnst du mehr Sicherheit, insbesondere durch die Planung im Businessplan. Ein Jahr mal eine Geschäftsidee auszuprobieren ist einfach zu kurz, um über ein Fazit der Tragfähigkeit zu sprechen. - Fehlerhafte Planung und Kalkulation
Mit der Gründung kannst du einiges verkehrt machen, z. B. durch falsche oder fehlende Planung, durch falsche Annahmen oder eine fehlerhafte Planungskalkulation. Geldverlust ist die Folge und das kann im schlimmsten Fall zum Scheitern oder sogar zur Insolvenz deines Unternehmens führen. Besonders „neue“ Kostenpunkte wie Steuern oder Krankenkassenbeiträge etc., mit denen man als Angestellter in der Regel kaum etwas zu tun hat, können zum Verhängnis werden, wenn man seine Zahlen nicht im Griff hat. Hier empfiehlt sich eine Existenzgründungsberatung oder auch der Gang zum Steuerberater, um sein Wissen zu erweitern. Auch ein Vergleich verschiedener Anbieter (Krankenkassen, Versicherer) lohnt sich so gut wie immer, um Geld zu sparen. Nicht zuletzt sei noch der Punkt „Fördermittel“ genannt, bei dem du als Existenzgründer – fast immer aus Unwissenheit – bares Geld liegen lässt, wie z.B. der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. - Ausfall und Vertretung
Was passiert, wenn du einmal (ungeplant) ausfällst? Der Grund muss keine lebensbedrohliche Erkrankung sein, bei manchen Berufszweigen reicht schon eine gebrochene Hand, um den Geschäftsbetrieb nicht mehr aufrecht halten zu können. Wer vertritt dich, damit die Geschäfte weiter laufen und weiter Umsätze hereinkommen? Wer hat Passwörter und Zugänge zu den Systemen und wer hat Vollmacht für dein Geschäftskonto? Gibt es Versicherungen, die deinen Ausfall abdecken? Man kann sich nicht gegen alles versichern, aber es gibt einige branchenübliche Versicherungen, die du abschließen solltest. Lasse dich von einem neutralen Fachmann ausführlich beraten und wähle das passende für dich aus. Gehe dabei von realistischen Szenarien aus und schließe nicht aus Sorge für alles eine Versicherung ab. Prüfe, was wirklich Sinn macht. Wenn du dich rechtzeitig um die Punkte Vertretung und Absicherung kümmerst, bist du für den Fall der Fälle gerüstet. - Altersvorsorge
Du willst neu durchstarten und sollst gleichzeitig auch noch an den Ruhestand denken – wie absurd, aber dennoch gerade jetzt so wichtig. Denn die Altersvorsorge darf insbesondere bei Selbstständigen nicht vernachlässigt werden, damit du im Alter finanziell abgesichert bist. Viele Selbstständige vernachlässigen ihre Altersvorsorge und schieben das Thema auf die Seite – ein großer Fehler, der im Alter zu Versorgungslücken oder sogar zur Altersarmut führen kann. Denke frühzeitig daran, Geld für diesen Fall zurück zu legen bzw. an zu legen. Auch ein kleiner Beitrag ist ein Anfang. Nutze auch hier die neutrale Beratung vom Versicherungsfachmann und mache einen Termin bei deiner Rentenversicherungsanstalt. Für die kreativen künstlerischen Berufe kommt auch die KSK (Künstlersozialkasse) in Frage, die viele Vorteile bietet. - Überlastung
Der Punkt „Überlastung“ ist vielen Gründern oft nicht bewusst. Vor lauter (positivem) Stress und Enthusiasmus muten sich viele zu viel zu und vernachlässigen nötige Pausen und Ruhezeiten. Man merkt es einfach nicht so deutlich wann genug ist, wenn man etwas sehr gerne macht. Es wird sich irgendwann rächen und dann bist du gar nicht mehr einsatzfähig. Plane Freiräume für dich ein und mache auch mal etwas, das gar nichts mit deinem Unternehmen zu tun hat. Zwar ist es ratsam, auch in der Freizeit sein geschäftliches Netzwerk auszubauen, aber trotzdem muss auch Zeit nur für dich und deine Bedürfnisse sein. Das Vernachlässigen der Pausen kann langfristig zu Gesundheitsproblemen führen. - Kundengewinnung
Zu guter Letzt stellen sich viele Gründer die wohl wichtigste Frage: Was tun, wenn keine Kunden kommen? Wenn du vernünftig planst, dein Geschäft beherrschst und offen dafür bist in die Sichtbarkeit zu gehen, deine passenden Marketingmaßnahmen ergreifst und in Kontakt mit anderen Menschen trittst, werden auch Kunden zu dir kommen. Voraussetzung: Man weiß, dass es dich gibt. Brennst du für dein Business, dann erzähle wirklich jedem davon, nutze das Internet und die Sozialen Medien und arbeite kontinuierlich an der Qualität deines Angebots. Hört sich viel an, aber es sind im Grunde einzelne Schritte, die du idealerweise alle bereits in deinem Businessplan aufgelistet hast. Nichts davon ist Zauberei und wenn du nicht alles alleine kannst (was völlig normal ist), hole dir professionelle Unterstützung in Form von Unternehmensberatern, Vertriebsprofis oder Werbefachleute wie Grafiker oder Texter. Auch eine erfahrene Existenzgründungsberaterin :-) kann dir weiterhelfen und dir zeigen, was du wie in welcher Reihenfolge tun solltest um dein Unternehmen bekannt zu machen. Dazu existiert hier oft ein belastbares Netzwerk an Fachleuten, die dir weiterhelfen können.
Fazit Pro und Contra zur Selbstständigkeit
Wie du siehst, kannst du viele Dinge tun, um die Risiken zu minimieren und den worst-case-Fall Scheitern oder sogar Insolvenz verhindern. Die Deutschen sind übrigens Weltmeister im Angst haben. Nirgendwo sonst ist die Furcht vor dem Versagen oder dem sog. Scheitern (aus meiner Sicht gibt es das gar nicht) und einem damit einhergehenden Imageschaden größer als bei uns. Mit steigender Anzahl von Gründungen (und der damit auch größer werdenden Zahl an wieder beendeten Geschäftsideen) wird sich diese Angst immer mehr legen und es wird normaler, wenn man es nicht direkt beim ersten Mal schafft. Nicht wenige Gründer justieren im Laufe der Zeit Ihr Geschäft nach oder starten noch einmal von vorne, mit mehr Erfahrung und Wissen. Eine Garantie für eine erfolgreiche Existenzgründung gibt es nirgendwo, aber du hast mit guter Planung und Vorbereitung und vor allem mit einem soliden Businessplan bereits mehr als die Hälfte der Miete beisammen. Traue dich und starten in deinen neuen Lebensabschnitt – es lohnt sich!
Wenn du aus der Arbeitslosigkeit gründest, ist das kein Nachteil, sondern eher ein Vorteil, da du dann die Möglichkeit hast einen Gründungszuschuss zu beantragen: Tipps zur Beantragung.
Wie entscheidest du dich richtig?
Wenn du über eine Selbstständigkeit nachdenkst, solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Bin ich bereit für das Risiko?
- Kann ich mit der Verantwortung umgehen?
- Bin ich bereit, viel Zeit und Arbeit zu investieren?
Kann ich mit Unsicherheiten und Rückschlägen umgehen? - Ist mein Businessplan solide?
Wenn du diese Fragen für dich beantworten kannst, bist du auf dem besten Weg, die richtige Entscheidung zu treffen.
Noch ein Tipp: Wenn du dich für die Selbstständigkeit entscheidest, solltest du dich gut informieren und dich von Experten beraten und begleiten lassen. Es gibt viele Angebote zur Existenzgründungsberatung, die dir helfen, einen guten Start in die Selbstständigkeit zu haben. Ein Anfang kann schon ein Video-Kurs zur Existenzgründung sein, indem du für dich lernen und prüfen kannst, ob dein Traum wahr werden kann.
Wenn du aus der Arbeitslosigkeit gründen möchtest, kann unsere Beratung mit einem sog. AVGS vollständig gefördert werden lassen!