Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch hat mit Blick auf die Griechenland-Wahl eindringlich vor Nachverhandlungen über das griechische Sparprogramm gewarnt. „Wenn erneut Rabatt gegeben wird, erschüttert dies die Glaubwürdigkeit der Rettungsschirmpolitik nachhaltig“, sagte das Mitglied im Bundestagshaushaltsausschuss „Handelsblatt-Online“. „Dann werden die Marktteilnehmer nachrechnen, für welche Schuldensummen der Peripherieländer die Bonität Deutschlands gut ist.“
Vor diesem Hintergrund werde der Umgang mit einer neuen Regierung in Griechenland „zweifellos zur Nagelprobe für die Rettungsschirmpolitik“, sagte Willsch weiter. „Wird Europa die Kraft aufbringen, auf Einhaltung geschlossener Verträge zu pochen oder wird wieder einfach nur Geld nachgeschossen?“ Am Mittwoch war aus EU-Kreisen berichtet worden, dass sie die Euro-Zone offenbar auf Verhandlungen über eine Lockerung des griechischen Sparprogramms vorbereite, um den Mittelmeerstaat im Euro zu halten. „Solange das Ausscheiden eines Landes aus dem gemeinsamen Währungsraum dogmatisch ausgeschlossen wird, bleibt die Erpressungssituation der Gläubigerstaaten erhalten“, warnte Willsch und fügte hinzu: „Die griechischen Linksradikalen bringen das im Wahlkampf unverblümt zum Ausdruck.“