Frankreichs Textilindustrie zeigt sich auf der Fachmesse Munich Fabric Start nach einem guten Jahr 2011 erneut optimistisch
Deutschland bleibt ein Schlüsselmarkt für die französische Textilindustrie: Letztes Jahr exportierte Frankreich Textilien in Höhe von 865 Millionen Euro nach Deutschland, insgesamt vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die französischen Stoffexporte sind im gleichen Zeitraum um zwei Prozent gestiegen. Somit löst Deutschland den ehemaligen Hauptabnehmer Italien ab. Gleichzeitig stiegen die französischen Textilexporte in die Schweiz und nach Österreich um 18 Prozent, beziehungsweise um zwölf Prozent an. Diese positive Entwicklung spiegelt sich in den lebhaften und fröhlichen Kollektionen wieder, die auf der bevorstehenden Stoffmesse vorgestellt werden.
Insgesamt präsentieren 24 Hersteller von Bekleidungsstoffen und Zubehör ihre Herbst-Winter-Kollektion 2013/2014. Die französischen Aussteller haben in erster Linie mit der Farbe gespielt. Die Haupttendenzen in der Farbgebung unterteilen sich in vier Familien. Zur ersten gehört eine Reihe von sehr dunklen und satten Tönen (schwarz, dunkelgrau, grün, tiefblau, bordeaux-rot), die sich mit glitzernden Sprenkeln verbindet. Zur zweiten gehören winterliche Pastelltöne (helle Neutralfarben meliert mit leichten Einfärbungen von Grau- oder Grüntönen), die mit intensiveren Tönen harmonieren. Eine weitere Familie bildet das Naturbeige (Holz- und Korknuancen), das vermischt mit Mauve/Orange-Schattierungen sowohl ländliche als auch städtische Aspekte in sich vereint. Zur letzten Familie gehören lebhafte, sportliche Schattierungen (von Rosa über Rot zu Violett, elektrisierendem Blau und Giftgelb), die eine spielerische Note hinzufügen und die Stoffe lebendig werden lassen.
Schwerpunkte bei Stoffen und Materialien
Zu den Materialien gehören dichte, aber weiche und elastische Zweischichtstoffe, Seiden-Duchesse, hochdichte Taftstoffe, Foamback und laminierte Stoffe. Auch reine und gecrashte Baumwolle spielen mit Dichte und Volumen, unterstützt von Elastan oder Polyamid. Eine edle Ausprägung haben die Plüschstoffe, Mischungen auf Angorabasis und samtigen Ausprägungen, die Wildleder imitieren (emerisierte und aufgeraute Stoffe, Kurzhaar-Velours). Stark vertreten sind ebenfalls fließende Stoffe mit Reliefstruktur (feine Granités, Crêpe-Stoffe), aber auch seidige Stoffe mit einem subtilen Glanz, wie Jacquard, Brokat, Stoffe mit Regenbogen- und Perlmuttschimmer sowie mit Bronze- und Kupfer-Beschichtungen. Schließlich sind Tweed- und Chiné-Stoffe und Misch-Formen sehr präsent. Entweder sind sie mit einem Hauch von Farbe durchsetzt und aus groben oder pelzartigen Garnen, die wie handgeknüpft oder -gewebt wirken, oder aus wertvollen, mit Metallfäden durchsetzten Garnen mit reichen, barocken Effekten.
Diskrete Designs und Ethno-Look
Bei den Designs spielt die Geometrie eine wesentliche Rolle, sei es in kleiner und diskreter Form (Hahnentritt, Tupfen, übererarbeitete Krawatten-Muster), oder in übergroßer Form als Umsetzung einer ethnischen Inspiration. In einer abgewandelten Version ist das Duo schwarz/weiß zurückgekehrt. Streifen und Karos stechen ebenfalls hervor. Sie werden neu angeordnet, scheinen sich zu bewegen, wechseln häufig von einer klaren Abgrenzung zur Unschärfe, um das Bild zu stören. Die Drucke zeichnen sich durch ein Nebeneinander- oder ein Gegenüberstellen von Designs aus oder setzen asiatische und südamerikanische Einflüsse um. Auffallend sind auch die Drucke, die wie Fotos wirken oder von Foulard-Mustern inspiriert sind. Immer wiederkehrend sind auch Blumenmuster in allen Varianten sowie Raubtier- oder Reptilienmotive.
Gelegenheit, neue Trends aus Frankreich zu entdecken, gibt es im Trendbereich im Eingang des Atrium 4. In den Studios F123 und F124 auf der Ebene S1 befindet sich ein Bistro mit französischen Spezialitäten.
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