Trotz Widerständen aus den USA will die Bundesregierung eng mit China im Bereich der Raumfahrt kooperieren. „Die Chinesen haben große Ambitionen und verfügen über so riesige Mittel, dass wir in Bereichen wie der bemannten Raumfahrt gar nicht mithalten können“, sagte Peter Hintze, der Raumfahrtbeauftragte der Bundesregierung, dem „Spiegel“. Die Konsequenz müsse sein, „die Kooperation zu suchen“.
Während die Amerikaner es ablehnen, China Zugang zur Internationalen Raumstation ISS zu gewähren, sieht Hintze dies als sinnvoll an. Bei der wissenschaftlichen Erkundung des Mondes und des Sonnensystems sei die chinesische Raumfahrtoffensive „eine Bereicherung“, sagte er. Hintze würde die Chinesen am liebsten auch für eine Zusammenarbeit beim Navigationssystem Galileo gewinnen. Im Gegensatz zu Deutschland sind die USA sehr auf Abgrenzung zur neuen Weltraummacht China bedacht. „Wir sollten nicht in die gefährliche Rhetorik eines neuen Kalten Kriegs im Weltraum verfallen“, warnt der Chef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Johann-Dietrich Wörner.