Bundesnetzagentur fordert flexiblere Stromtarife

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hat die Stromanbieter aufgefordert, flexiblere Tarife für den Verbraucher zu schaffen. „Die Energieversorger sollten neue, flexiblere Tarife anbieten, und zwar bald“, sagte Kurth im Interview mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). „Der Kunde braucht Anreize, damit er den Strom nicht zu Spitzenlastzeiten bezieht.“

Ein Elektroauto etwa könne man auch nachts laden, wenn Energie zum Teil im Überfluss vorhanden sei. „In der intelligenten Steuerung der Nachfrage stecken gewaltige Potenziale“, sagte Kurth weiter. „Sie könnte einen wesentlichen Teil zum Gelingen der Energiewende beitragen.“ Kurth forderte dabei die Bürger zu mehr Wechselbereitschaft auf. „Durch einen Wechsel kann eine Familie 200 oder mehr Euro im Jahr sparen.“ Trotz unterschiedlicher Angebote hätten bislang nur 15 Prozent der Bürger den Anbieter gewechselt. „Fast die Hälfte hat noch den teuersten Tarif beim Grundversorger.“ In anderen Märkten seien sich die Verbraucher viel klarer darüber, dass man durch Wechseln Geld sparen könne. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) geht davon aus, dass die Strompreise aufgrund der Energiewende bis 2020 um rund 20 Prozent steigen werden. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, seien die für den Jahreswechsel angekündigten Preiserhöhungen vieler Stromanbieter ein Zeichen für einen langfristigen Trend.