Bundesfamilienministerin Schröder verteidigt Ehegattensplitting

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hält am Ehegattensplitting auch für kinderlose Ehen fest. „Der Staat sollte es fördern, wenn zwei Menschen füreinander lebenslang Verantwortung übernehmen“, erklärte die Ministerin in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Auch als kinderlose „Verantwortungsgemeinschaft“ habe die Ehe für den Staat einen Wert an sich.

Schröder betonte: „Wie sich zwei Ehepartner ihre Familienarbeit aufteilen – da sollte sich der Staat nicht einmischen.“ Für das von vielen Parteifreunden geforderte und im CDU-Parteiprogramm verankerte Familiensplitting, bei dem die Zahl der Kinder in die Berechnung der Steuerlast einfließt, äußerte die Ministerin Sympathie: „Die Idee ist gut. Ein Familiensplitting würde allerdings nach vorsichtigen Schätzungen um die zehn Milliarden Euro im Jahr kosten. Das ist im Moment einfach nicht realistisch.“ Einer Kürzung der staatlichen Leistungen für Familien erteilte Schröder eine Absage. Nach ersten Ergebnissen einer Evaluierung seien insbesondere das Kindergeld und die beitragsfreie Mitversicherung sehr bekannt und akzeptiert. Laut einer Umfrage für ihr Ministerium meinen 45 Prozent der Gesamtbevölkerung, die Familienförderung solle eher gestärkt als reduziert werden. Die CDU-Politikerin bekräftigte ihre Auffassung, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften steuerlich wie eine Ehe zu behandeln. „Sie stehen füreinander genauso ein wie klassische Ehepaare“, so die Ministerin.