Die Arbeitslosigkeit unter Europas Jugend hat dramatische Dimensionen angenommen. Die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) will die Euro-Krisenländer nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ deshalb bei ihrem Kampf gegen die Probleme unterstützen. Für Ende Januar plane die BA eine Konferenz mit Vertretern der Arbeitsverwaltungen aus den Krisenländern Griechenland, Spanien, Italien und Portugal sowie aus den osteuropäischen EU-Staaten.
Bei ihren Auslandskontakten hat die BA festgestellt, „dass bei mehreren internationalen Partnern der Wunsch nach detailliertem Austausch besteht“, sagte Raimund Becker, BA-Vorstandsmitglied. Mit knapp acht Prozent hat Deutschland EU-weit die geringste Jugendarbeitslosigkeit, in Krisenstaaten wie Spanien ist bis zu mehr als die Hälfte der jungen Menschen ohne Job. Besonderes Interesse gilt daher international dem deutschen System der dualen Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule. „Vielleicht können wir auf der Konferenz mit Kooperationsvereinbarungen den Grundstein für eine intensivere Zusammenarbeit legen“, sagt Becker. Etwa dadurch, dass im Ausland Berufsschulmöglichkeiten geschaffen werden, damit deutsche Firmen auch dort duale Ausbildung anbieten können. Denkbar seien auch Vereinbarungen, die die Rahmenbedingungen für ausländische Jugendliche verbessern, in Deutschland eine Ausbildung oder Arbeit aufzunehmen.