Bruderschaft St. Christoph feierte 625-jähriges Jubiläum

Ein Fest für alle – das wünschte sich Bruderschaftsmeister Adi Werner anlässlich des 625-Jahr-Jubiläums der Bruderschaft St. Christoph. Über 900 Schwestern und Brüder versammelten sich Samstagabend im Arlberg-well.com Zentrum in St. Anton und zelebrierten einen unvergesslichen Abend im Zeichen der Menschlichkeit. Allein mit der Versteigerung von Kunstwerken, organisiert vom Kunstquartier Hospiz in St. Christoph und der Tombola wurde ein Erlös von rund 80.000 EUR erzielt. Mit dem traditionellen Bruderschaftstag und einem großen Festgottesdienst klangen am Sonntag die Feierlichkeiten rund um das 625-Jahr-Jubiläum der Bruderschaft St. Christoph am Arlberg aus.

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Zahlreiche Festgäste kamen am 10. Juli auf den Arlbergpass, um dem Festgottesdienst vor dem Hospiz anlässlich der 625-Jahr-Feier der Bruderschaft St. Christoph beizuwohnen. Das Arlberg Hospiz ist der Sitz der Bruderschaft St. Christoph.

Die Bruderschaft St. Christoph ist mit über 18.700 Mitgliedern nicht nur eine der größten gemeinnützigen Organisationen in Österreich, sondern gehört auch zu den traditionsreichsten caritativen Hilfseinrichtungen im Alpenraum. Selbst der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer ließ es sich anlässlich der 625-Jahr-Feier der Bruderschaft nicht nehmen, seine Anerkennung persönlich zu überbringen: „Das caritative Engagement ist eine Gesinnung, die noch viel stärker in unserem Alltag Einzug finden sollte. Durch die Arbeit der Bruderschaft entsteht eine Energie der Menschlichkeit, die Bestand hat!“ Folgerichtig überreichten die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und Vorarlberg eine Ehrenurkunde an die Familie Werner – Herz und Seele der Bruderschaft. Mit unermüdlichem Engagement wurden so in den vergangenen Jahrzehnten rund 11,8 Mio. EUR für in Not geratene Familien gesammelt.

In seiner berührenden Festrede streifte Tirols Altbischof Reinhold Stecher die traditionsreiche Geschichte der Bruderschaft und erinnerte an die Menschlichkeit von Heinrich Findelkind: „Die Initiative eines Schweinehirten mag uns heute als Mahnung gelten, als Plädoyer für eine Zivilgesellschaft mit Herz!“

Im Rahmen des abwechslungsreichen Galaabends begeisterte Schauspieler Tobias Moretti mit einer Lesung, das neue Bruderschaftslied wurde vorgestellt und eine eigene Briefmarke präsentiert. Die neue Sondermarke der Bruderschaft St. Christoph, gestaltet von Prof. Adolf Tuma, zeigt einen Ausschnitt eines historischen Gemäldes des Anwesens in St. Christoph und das Bruderschaftswappen. Diese beiden Elemente bilden das Motiv der Briefmarke, die beim Gala-Dinner von Dr. Georg Pölzl, Generaldirektor der Österreichischen Post AG, das erste Mal offiziell vorgestellt wurde. Pünktlich zum 625-Jahr-Jubiläum am 9. Juli erscheint die Marke erstmals in einer Auflage von 300.000 Stück.

Begeistert vom Galaabend der Bruderschaft zeigten sich neben 900 Festgästen auch Bundespräsident Heinz Fischer, die Landeshauptleute Günther Platter, Herbert Sausgruber und Bruderschaftspräsident Bischof Manfred Scheuer sowie die Skilegenden Karl Schranz, Othmar Schneider, Egon Zimmermann, Leonhard Stock und Partrick Ortlieb.

Ein Fest für alle

Allein über die Tombola und die „Silent Auction“ – eine Kunstversteigerung der besonderen Art – konnten am Gala-Abend nach aktueller Auszählung 80.000 Euro erlöst werden. Bruderschaftsmeister Adi Werner zieht zufrieden Bilanz: „Dieses Jubiläum ist ein starkes Signal der Bruderschaft St. Christoph. Wir sind stolz darauf, die 625-Jahr-Feier mit einem „Fest für alle“ begangen zu haben, so wie wir es uns gewünscht haben. Noch wichtiger jedoch ist uns die Tatsache, dass wir durch die Veranstaltungen weitere Mittel aufbringen konnten, mit denen wir wieder bedürftige Familien unterstützen können. Allen Schwestern und Brüdern sei Dank für ihre großzügigen Spenden!“

Traditioneller Bruderschaftstag in St. Christoph

Hunderte Brüder und Schwestern kamen am Sonntag, 10. Juli auf den Arlbergpass, um dem Festgottesdienst vor dem Arlberg Hospiz anlässlich der 625-Jahr-Feier der Bruderschaft St. Christoph beizuwohnen – pünktlich zum Festgottesdienst lichteten sich die Wolken am Arlberg.

Die ergreifende Messfeier leiteten kirchliche Würdenträger aus drei Ländern des Alpenraums, unter anderem Generalvikar Josef Matzneller (Bozen), Abt Georg Untergassmair (Neustift bei Brixen), Abt German Erd (Stams / Tirol), Bischof Manfred Scheuer (Innsbruck) und Bischof Markus Büchel (St. Gallen). Nach der Festansprache von Vorarlbergs Landtagspräsidentin Bernadette Mennel führte Bischof Manfred Scheuer die jährliche Fahrzeugsegnung am Arlbergpass durch.

Beim anschließenden Bruderschaftsmahl „Eintopf Heinrich Findelkind“ herrschte mit rund 500 Gästen großer Andrang im Arlberg Hospiz Hotel, dem Sitz der Bruderschaft St. Christoph. Tirols Landeshauptmann Günther Platter und St. Antons Bürgermeister Helmut Mall würdigten bei dieser Gelegenheit Bruderschaftsmeister Adi Werner für sein außerordentliches Engagement an der Spitze der Bruderschaft St. Christoph und zogen Resümee über das gelungene Jubiläumswochenende. Im Anschluss daran nahmen Adi Werner mit Gattin Gerda und Sohn Florian in der Bruderschaftskapelle rund 40 neue Brüder und Schwestern feierlich in die Bruderschaft St. Christoph auf – die Gesinnungsgemeinschaft zählt mittlerweile mehr als 18.700 Mitglieder.

Buntes Rahmenprogramm am Jubiläumswochenende

Bereits im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten veranstaltete die Bruderschaft am 7. und 8. Juli zwei Benefiz-Golfturniere in St. Anton und Bludenz-Braz für ihre Mitglieder. Den Auftakt machte das Benefizturnier „Bruderschafts-Scramble“ am 7. Juli mit 60 Teilnehmern – Austragungsort war der 6-Loch-Kurzplatz des Golfclubs Arlberg in St. Anton. Am Freitag, 8. Juli folgte jenseits des Arlbergs die Clubmeisterschaft der Bruderschaft: 68 Teilnehmer fanden sich auf dem 18-Loch-Platz des Golfclubs Bludenz-Braz ein und kämpften um den Bruderschafts-Meistertitel 2011. Auch dabei floss der Reinerlös aus dem Turnier dem guten Zweck zu. Im Anschluss wurden am Freitagabend im Rahmen eines Bruderschaftsdinners im Arlberg-Hospiz Hotel Brüder und Schwestern für 25- und 35-jährige treue Mitgliedschaft geehrt, unter ihnen Hannes Androsch, österreichischer Vizekanzler a. D.

Neue Christophorus-Statue am Arlbergpass

Pünktlich zur 625-Jahr-Feier der Bruderschaft St. Christoph wurde ein Kunstobjekt der besonderen Art fertig gestellt: die vom Künstler Florian Senn gestaltete Skulptur des Heiligen Christophorus wurde in über 1.000 Arbeitsstunden in der Werkshalle der Fa. Doppelmayr gefertigt und am Samstag, 9. Juli 2011 offiziell in St. Christoph eingeweiht. In Auftrag gegeben wurde die Skulptur des Christophorus durch das Kunstquartier Hospiz. Möglich gemacht wurde das Kunstwerk im Wert von 120.000 Euro vor allem durch den Seilbahnbauer Doppelmayr, Kunstmäzenin Ingrid Flick und kleinere Sponsoren wie die Gemeinde St. Anton und den örtlichen Tourismusverband. Die Skulptur soll die enge Verbindung zwischen Vorarlberg und Tirol dokumentieren.

Über die Bruderschaft St. Christoph

Tätigkeitsfeld
Die Bruderschaft St. Christoph hat sich der Unterstützung von in Not geratenen Familien mit Kindern verschrieben. Die Hilfsgelder werden auf Ansuchen hin zur Linderung sozialer Notfälle vergeben. Finanziert wird die Einrichtung durch die Jahresbeiträge der Mitglieder, zusätzliche Spenden sowie Benefizveranstaltungen. Die rein ehrenamtliche Tätigkeit der „Brüder“ und „Schwestern“ ist der Grund dafür, dass in den vergangenen 47 Jahren kein einziger Euro für Verwaltungskosten ausgegeben wurde. Die blühenden Zeiten der Bruderschaft waren in den vergangenen sechs Jahrhunderten stets geprägt von Menschen, die bereit waren für arme und von Leid gezeichnete Mitmenschen etwas zu tun.

Heute ist das allen voran die Hospiz-Familie Werner, die die Bruderschaft seit der Wiedergründung 1962 führt. Das Arlberg-Hospiz Hotel ist der Sitz der Bruderschaft St. Christoph. In den vergangenen Jahrzehnten erzielten die „Brüder“ und „Schwestern“ Spendenerlöse von 11,8 Millionen zugunsten von in Not geratenen Familien. Die finanzielle Hilfe erstreckt sich dabei über die Grenzen Österreichs hinaus bis nach Südtirol, Bayern und die Ostschweiz.

Unbürokratische und schnelle Hilfe
Der langjährige Präsident der Christophorusbruderschaft, Bischof Reinhold Stecher, pflegte zu sagen: „Die unbürokratische, schnelle Hilfe ist die beste Hilfe.“ Nach diesem Motto konnte die Bruderschaft schon vielen in Not geratenen Menschen helfen. Komm.-Rat Erich Brunner (Mitglied im Bruderschaftsrat) freut sich darüber, wenn so schnell rasche Hilfe geleistet werden kann: „Die leuchtenden Augen dieser Personen bleiben einem wohl ewig in Erinnerung und bedeuten das größte Geschenk.“

Der Bruderschaftsrat ist verantwortlich für die Vergabe der Spendengelder und prüft jedes einzelne Ansuchen um Hilfe individuell. Im Jahr 2010 wurden ca. 1280 Ansuchen eingereicht, davon konnten 890 positiv erledigt werden. Die Bruderschaft fühlt sich aus uralter christlicher Tradition dem Helfen verpflichtet. Während es früher um das nackte Überleben gegangen ist, umfasst die Hilfe nunmehr auch den sozialen und spirituellen Bereich. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, wie die Bruderschaft rasch, unbürokratisch und mit hoher Effizienz materielle Hilfe in Not- und Katastrophensituationen leistet.

Geschichtlicher Einblick in die Bruderschaft
Die Bruderschaft St. Christoph wurde im Jahre 1386 durch Heinrich dem Findelkind aus Kempten gegründet und diente anfangs der Erhaltung der Hospiz Herberge an der Arlbergstraße. Allabendlich zogen Heinrich und seine Helfer aus, um Verirrte zu suchen, sie in die Hospiz Herberge zu bringen und sie dort zu verköstigen, bis sie wieder bei Kräften waren. So konnten sie bereits im ersten Winter sieben Menschen vor dem sicheren Schneetod retten. In den Sommermonaten zogen Heinrich Findelkind und seine Helfer durch ganz Europa, um Geld zur Erhaltung des Hospizes und der Kapelle zu sammeln und neue Mitglieder zu werben.

Die Bruderschaft hat eine bewegte Geschichte erlebt und in diesen sechs Jahrhunderten auch nicht ununterbrochen bestanden. Nach jedem erfolgreichen Aufleben folgten Zeiten des Niederganges, ja auch lange Zeiten völliger Passivität. Beispielsweise wurden unter dem österreichischen Kaiser Josef II. alle Bruderschaften und Freimaurerlogen säkularisiert, womit die Bruderschaft in einen 180-jährigen „Dornröschenschlaf“ fiel. Erst nachdem das Arlberg Hospiz mit Bruderschafts-Kapelle 1957 durch ein Feuer zerstört wurde, wurde die Bruderschaft zum Wiederaufbau der Kapelle neu ins Leben gerufen.

Kontakt:
Bruderschaft St. Christoph
Gerda Werner
St. Christoph 1
6580 St. Christoph am Arlberg
+43.5446.2611-540

www.bruderschaft-st-christoph.org
info@bruderschaft-st-christoph.org

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