Die deutschen Konsumenten haben nach wie vor ein großes Interesse an der Einrichtung von Wohnungen und Eigenheimen. An der Bedeutung des sog. „Homing“ hat sich nichts geändert, die Einrichtung der Wohnung war früher schon und ist auch heute noch für die Deutschen ein Prestigeobjekt.
Nach der Wirtschaftskrise in 2009 mit den tiefen Spuren markierte 2010 die Trendwende. Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und das schnelle Übergreifen auf die Inlandsnachfrage hat die zuvor eher pessimistisch gefärbte Grundstimmung aufgehellt. Danach ergab sich für die deutsche Inlandsmarktversorgung in 2010 bei Haus- und Heimtextilien ein Plus von gut 5 Prozent, wobei die Produktion von Bettwaren noch herausragte. Auch die Tapeten und Wandbekleidungen, die marktmäßig nicht direkt zu den Haus- und Heimtextilien zu zählen sind, boomen bereits seit mehreren Jahren im Endkunden- wie auch im Objektgeschäft.
Die gegenwärtige Schulden- und Eurokrise verstärkt diesen aktuellen Trend noch zusätzlich. Die Unsicherheit des Euro und die wenig rentablen Geldanlagen an den Finanzmärkten lassen den Verbraucher nach alternativen Anlageformen suchen. Eine beliebte Alternative ist der Kauf von Immobilien bzw. deren Renovierung.
In dem Zusammenhang sind auch die Haus-, Tisch-, und Bettwäsche, die Bettwaren und Sonnenschutzanlagen weitere wichtige Bestandteile des Branchenumsatzes, der auch in 2011 immerhin um 3,5 % wachsen konnte.
Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre ist auch an den Konsumenten der Einrichtungsbranche nicht spurlos vorüber gegangen. Viele Verbraucher besitzen inzwischen ein „ethisches Selbstverständnis“ und ganz „konkrete Anforderungen“ an Qualität und Service. Die Branche muss sich heute intensiv mit den Trends wie „Rückbesinnung auf Wesentliches und Tradition“, „Utility lädt zum Gebrauch ein“, „Zurück zu den Ursprüngen oder Nachhaltigkeit durch „grüne“ Textilien“ beschäftigen.
Auch für 2012 stehen die Vorzeichen auf Wachstum. Das Marktforschungsinstitut IFH Retail Consultants geht davon aus, dass jeder deutsche Haushalt 2012 im Durchschnitt 242 Euro in Heim- und Haustextilien investieren wird. Das wären acht Prozent mehr als noch in 2010.
Und es sind vor allem die neuen Trends, die große Hoffnungen nähren. Den Farben und Mustern kommt traditionell eine große Bedeutung zu. Kräftige, frische Töne fungieren heute als Emotionsträger. In Anlehnung an die Kleidermode werden auch im Wohnbereich zunehmend die Farben Pflaume, Lime, Himbeerrot, Aubergine oder saftiges Grün eingesetzt. Weiterhin beliebt sind die naturnahen Farbkombinationen wie Braun, Beige oder auch der Kontrast Schwarz und Weiß. Grundsätzlich werden die Muster raffinierter. Die Palette der Stoffmuster reicht von floralen Dekors über Streifen jedweder Breite bis zum großflächigen Blüten- oder Geometriedessin. Die Dekore sind jedoch generell feingliedriger und in der Farbkombination zurückhaltender als zuvor.
Weiterhin können die Errungenschaften aus Spezialanwendungen durchaus zu Standards werden. So zum Beispiel schalldämpfende Gardinenstoffe oder die Flammhemmendstoffen, die auch wiederverwertet werden können.
Die Nachhaltigkeit ist nach wie vor ein Trend, der nicht nur den Herstellern und Händlern von Textilien wichtig ist bzw. wichtig sein muss. Denn die Trends im Öko-Segment werden heute zunehmend auch im Social Web thematisiert. Die neuen Produkte sollten heute mehr als ein Leben haben. Somit werden die neuen Möglichkeiten wie auch die ethischen Anforderungen unsere Einrichtungskultur deutlich verändern. Die zunehmende Individualisierung unserer Gesellschaft schafft dementsprechend Märkte für Identitäten, was allerdings als weitere Chance für die Branche angesehen wird.
Beim Vertrieb hat eindeutig der Fachhandel die Nase vorn, was auch die Umsatzsteigerung von knapp 3% in 2011 dokumentiert. Über den Fachhandel – den Raumausstattungs-Fachhandel, Fachmärkte und den Möbel-Fachhandel – werden heute deutlich über 40 Prozent des Haus- und Heimtextilien-Volumens von 10,1 Mrd. € an die Verbraucher abgesetzt. Zweitstärkste Vertriebsschiene sind die Kauf-/Warenhäuser und Versender, allerdings mit einem Marktanteil von unter 30 Prozent. Auf das Raumausstattungshandwerk / Objekteure entfallen etwa 10 Prozent. Den restlichen Anteil teilen sich die sonstigen Vertriebswege einschließlich Baumärkte.
Im Branchenfokus „Haus- und Heimtextilien“ von IFH Research werden nicht nur die Warengruppen Bettwaren, Textile Bodenbeläge und Gardinen/Deko-Stoffe einer detaillierten Analyse unterzogen, sondern auch eine längerfristige Prognose für die wichtigsten Absatzwege erstellt.
Der Abdruck des Presseberichtes ist kostenlos. Weitere Informationen zur Studie stehen im Internet unter www. bbwmarketing.de. Die Studie Haus-und Heimtextilien 2012 kann bei bbw-Marketing, Liebigstraße 23, 41464 Neuss, Tel. 02131/2989722, mail bbwdr.vossen@email.de bestellt werden.